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Eine Sacerda auf Abwegen

Eine Sacerda auf Abwegen

Titel: Eine Sacerda auf Abwegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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nichts Gutes in der
Vergangenheit Junos. Es konnte also durchaus sein, dass sie einen Grund hatte,
sich so zu geben, ihre Gefühle nicht nach außen dringen zu lassen und alles mit
der kalten Fassade einer Diva mit übermenschlichen Kräften zu tarnen.
    Junos Augen
glühten kurz rötlich auf, doch die Flamme verlosch sofort wieder, da ihre
Kräfte noch durch die Bestrahlung mit dem magischen Licht geschwächt waren. Sie
erhob sich dafür abrupt von dem Stuhl und war versucht, aus dem Zimmer zu
stürmen, suchte dann schließlich nur die Nähe des Feuers im Kamin auf, weil sie
einen leichten Anflug von Schüttelfrost in sich aufsteigen spürte.
„Ich wollte nur sicher gehen, dass sie in Sicherheit ist. Mehr nicht. Manasses
hat mich unter einem Vorwand hierher beordert. Er wusste, dass ich ihn früher
oder später zu ihr führen würde. Sie gehört dem Haus Felix, auch wenn bisher
niemand von ihr wusste. Bertrand hat sie Sidonie getauft… Obwohl er gar nichts
über den Skarabäus wusste. Das ist unheimlich.“
Die Worte wurden teilnahmslos ausgesprochen, als würde Juno mit sich selbst
reden und nichts und niemanden mehr um sich herum wahrnehmen. Wenn man sehr
aufmerksam lauschte, dann hörte man den leisen Unterton der Verzweiflung
heraus, die mit aller Macht unterdrückt wurde.
Juno ging in die Knie und streckte die Hände in das Feuer, so dass die Flammen
beinahe ihre Haut verbrannten, doch sie zeigte keinerlei Schmerzreaktion. Ihre
Augen starrten blind in die Flammen, wo die Bilder aus der Vergangenheit
wirklich einen wilden Reigen aufführten, als wollten sie sie verhöhnen.
    Malcolm war
kein Unmensch und durchaus in der Lage, ebenfalls Entschuldigungen
auszusprechen, wenn sie angebracht waren.
“Sie hätten auch anrufen können, wenn Sie nicht mehr von Sid wissen wollten.
Die amerikanischen Krieger sind durchaus in der Lage, eine Breed zu finden und
sich ihres Zustands zu vergewissern.” Nun klang er zwar immer noch knurrig
jedoch nicht mehr so aggressiv wie vorhin. Er mäßigte sich, auch wenn es ihm
sichtlich schwer fiel.
Mit weiteren Provokationen hätte er ja schon bei dem Gespräch mit Stanton alles
vermasselt, hier sollte er sich dann gleichfalls nicht aus der Ruhe bringen
lassen. Malcolm musste schlucken, als da der Name, den Sids Vater dem Kind
gegeben hatte, tatsächlich sehr danach klang, als hätte Bertrand damals doch
mehr über Juno gewusst, als sie alle bis zu diesem Zeitpunkt ahnten.
Malcolm wollte zu gern mehr wissen und endlich die ganze Geschichte hören, doch
mit Drängen und Schimpfen würden sie nichts erreichen. Juno ging zuerst auf
Konfrontation und dann auf absoluten Rückzug, weil sie hier dank der Sophora
nicht mehr die Oberhand hatte. Was war nur mit ihr passiert?
    . . .
Sid hatte den Arm von Aubrey dankbar angenommen, der sie zurück ins Haus
führte. Ihr war nicht entgangen, dass Malcolms Wagen nun hinter dem von Brock
stand. Er war sicher bei Nico und Juno und wunderte sich, wo sie blieb. Und er
machte sich bestimmt Sorgen.
„Vielen Dank. Ich denke, dass ich ab hier allein zurechtkomme.“, verabschiedete
sie ihren charmanten Führer in dem Gang, in dem Nicos Salon zu finden sein
würde.
Ihr leises Klopfen ging vermutlich unter, da das Holz der Tür beinahe die Tiefe
einer ihrer Hände aufwies, so dass sie sie vorsichtig aufdrückte und ins Zimmer
hineinspähte. Sie rechnete nicht damit, dass Juno Felix sich immer noch im
Zimmer aufhalten würde, doch sie tat es und Sid erstarrte auf der Schwelle, als
sie die Frau über sich sprechen hörte. Es klang so distanziert und gleichgültig
und doch brannten sich die Worte wie eine glühende Klinge in ihr Herz.
Heiße Tränen schossen in ihre Augen, weil sie eine sehr unangenehme Vorahnung
hatte, die sie nicht in Worte fassen konnte. Sie schien irgendwie zu spüren,
was in der fremden Frau vorging.
Oder war das nur Einbildung oder Wunschdenken?
    „Wenn
überhaupt gehöre ich nur mir selbst!“, sprach Sid leise aber ziemlich
nachdrücklich in den Rücken der Frau, die sich bald die Hände verbrennen würde,
wenn sie sie so nah an die Flammen hielt. Sie spürte selbst, wie ein Schauer
sie erfasste, so dass sie die Arme um ihren Oberkörper schlang, nachdem sie die
Tür ins Schloss gedrückt hatte und sich gegen das Holz lehnte.
Ihre Kehle schnürte sich zu, als sie sah, wie die schmalen Schultern der Frau
einmal kurz nach oben zuckten. Nun wusste sie, woher sie diese Angewohnheit
hatte, diese Geste ständig als Untermalung ihrer Worte zu

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