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Eine Sacerda auf Abwegen

Eine Sacerda auf Abwegen

Titel: Eine Sacerda auf Abwegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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grunzte
irgendetwas Unverständliches und begann, die Schnüre des Harnischs zu lösen,
nachdem sie sich auf die Bank hatte plumpsen lassen. Es hörte sich beinahe an
wie: „ Klasse… Damit sehe ich doch so bescheuert aus wie Sheena, Königin des
Urwalds… “
Das Umziehen dauerte nicht lange, Flavia half ihnen die Schwerthülle auf den
Rücken zu schnallen, worin sie ihre einzige Waffe transportieren konnten.
Ansonsten waren sie mehr als wehrlos und boten genug nackte Haut als
Angriffsfläche. Romy bat Flavia nochmals um Hilfe, um ihr Oberteil fester zu
schnüren, damit auch nichts im falschen Moment herausfiel. Die langen Haare
banden die anderen drei mit einem Lederband im Nacken zusammen. Nico beließ es
bei den zerzausten Locken, die bei einem Kampf sowieso durcheinander geraten
würden.
Gegen wen sollten sie antreten? Etwa gegen die anderen drei? Aber dann würde
ein Gegner fehlen, es sei denn die Erde würde nur zusehen müssen? In Nicos Kopf
formte sich eine Frage nach der anderen, während ihre Nervosität ins
Unermessliche stieg. Sie hätte sich lieber gründlich vorbereitet und gern
Bücher über diesen Brauch gelesen.
    „Folgt mir!
Ihr werdet zuerst den Zeugen präsentiert. Und denkt daran, es ist lange her,
dass eine Riege von Frauen berufen wurde… Die Prüfung wurde eigentlich für
Männer entwickelt… Es steht in niemandes Absicht, euch an euren Äußerlichkeiten
zu messen.“, erklärte Flavia, die eine andere Tür aufstieß, die in einen
dunklen Korridor führte.
    Nico wusste
nun, dass sie zuerst in die Camera geführt werden würden, wo auch der Prozess
gegen Sterling stattgefunden hatte. Die Quadruga schritt Schulter an Schulter
hinter ihrer Führerin her, die am Ende des Ganges mit ihrer Speerspitze gegen
eine vergitterte Tür klopfte. Während diese langsam aufglitt, wurde in der
alten Sprache verkündet, dass vier Anwärter auf den ehrenvollen Posten eines
Kriegers um Einlass baten.
In den Zuschauerrängen saßen die Krieger aus den USA und aus Europa vollzählig
beieinander sowie die jeweiligen Anführer der restlichen Riegen. Die Patronas
der wichtigsten Häuser waren ebenfalls anwesend sowie der Anführer der
Enforcer, Nevin Fontaine, und ausgewählte Männer seiner Riege, unter anderem
Malcolm Lancaster, da die Enforcer ja ebenfalls der neuen Warrior-Riege
unterstellt sein würden.
Nico suchte die Reihen nach den anderen drei Kriegern ihrer Riege ab, konnte
sie jedoch nirgends entdecken. Schließlich blieb sie an Damons Gesicht hängen,
dem sie nur ein kleines Lächeln schenken konnte. So langsam wurde die Spannung
unerträglich. War sie wirklich bereit, sich dieser Aufgabe zu stellen?
Das Orakel stand hinter dem Richterpult, die Hände in den weiten Ärmeln ihres
rituellen Gewandes versteckt, die sie vor der Brust gekreuzt hielt.
    „Die neue
Quadruga wird vor Zeugen geprüft werden, wie es unser Brauch verlangt. Sie sind
erwählt worden und müssen sich nun als Krieger beweisen… Ich rufe die Gorgonen an, die Tentatio Grandis zu beginnen. Das Feuer, das Wasser, die Luft und die
Erde mögen erscheinen.“, sprach Salama klar und deutlich, so dass ihre Stimme
in dem hohen Raum widerzuhallen schien.
Vor dem Pult materialisierten sich vier schwarz gewandete Gestalten, die
Kapuzen über ihren Köpfen trugen, die halb gesenkt waren, so dass man nur das
rote Leuchten ihrer Augen sehen konnte. Nicht nur Nico schnappte nach Luft, als
sie die vermeintlichen Bündel erkannten, die zu ihren Füßen kauerten.
Es handelte sich dabei um Vulcan, Tiponi, King und Brock!
Nicht nur ihre Hand zuckte zum Griff des Schwertes, als ihnen klar wurde, dass
ihre Freunde nicht nur gefesselt sondern auch betäubt oder ohnmächtig waren.
Mit anderen Worten: Wehrlos ausgeliefert.
    „Nur die
wahrhaftigen Elemente vermögen den Gorgonen ihre Beute entreißen. Möge sich die
Prophezeiung erfüllen.“, erklang die Stimme des Orakels erneut, die den
Gorgonen zunickte, so dass einer nach dem anderen sich mit seiner jeweiligen
Beute in Luft auflöste.
Nico starrte entsetzt auf den hilflosen Brock am Boden, kurz bevor er ebenfalls
verschwand. Ihr entwich ein leiser Laut des Protests, weil sie fürchtete, er
könnte ernsthaften Schaden erleiden. Ihre gesamte Konzentration richtete sich
darauf, ihn sofort ausfindig zu machen. Sie tat instinktiv das Richtige, da sie
gerade vom Orakel laut dazu aufgefordert wurden, den Gorgonen zu folgen.
    Cat brannte
schon lichterloh, nachdem sie ihren Bruder in den Fängen des

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