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Eine Schwester zum Glück

Eine Schwester zum Glück

Titel: Eine Schwester zum Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Center
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Krankenhauszimmer. Sobald die Babys auf der Säuglingsstation eingedöst waren, feierten wir. Auch wenn ich mich nicht sonderlich zum Feiern aufgelegt fühlte. Ich war benommen von den Schmerzmitteln, die die Krankenschwestern ständig vor beibrachten. Erleichtert. Glücklich für Mackie. Froh, es geschafft zu haben. Und ehrlich gesagt auch in jedem Sinne des Wortes: leer .
    Also schlief ich. Ich schlief und schlief. Wenn ich erst einmal wieder bei Kräften wäre, würde ich meine Aufmerksamkeit auf andere Dinge richten. Doch in jenen verschwommenen Tagen im Krankenhaus döste ich einfach nur vor mich hin, voll von der tröstlichen Gewissheit, dass meine Arbeit erst einmal getan war.
    Mackies Arbeit hingegen fing erst jetzt so richtig an.
    Ich erinnere mich an eine Unmenge von Krankenschwestern und Assistenzärzten, die in den Tagen nach der Geburt der Babys in meinem Zimmer ein und aus marschierten. Ein schöner Topf mit Hortensien von den Kollegen beim Denkmalschutz traf ein. Clive, der durch das ganze Chaos nach dem Hurrikan zu uns zurück in die Stadt geeilt war, sah zweimal nach mir. Er brachte mir außerdem eine Riesenportion Sushi, was ich schmerzlich vermisst hatte. Dixie und unser Dad brachen ihre Hochzeitsreise ab, um zu uns nach Hause zu kommen – ich erinnere mich daran, dass mein Dad mir eine Schneekugel mit der Freiheitsstatue überreichte und Dixie fast jedes Mal, wenn ich die Augen aufschlug, an meinem Bett saß und Pailletten auf ein Sofakissen aus Kunstfell nähte.
    »Was machst du denn da?«, fragte ich einmal.
    »Fürs Kinderzimmer.« Sie hielt es hoch.
    Ich hatte reichlich Besucher. Howard und Barbara und jede einzelne Bibliothekarin. Selbst Barni kam und brachte mir die Telefonnummer eines Personal Trainers, der jedem helfen konnte . Doch ich kann mich nicht daran erinnern, Mackie nach jenem ersten Tag, als wir Champagner tranken, auch nur ein einziges Mal gesehen zu haben.
    Es war in Ordnung, sagte ich mir. Sie hatte alle Hände voll zu tun. Und ganz egal, wie heftig es sein mochte, schwanger zu sein, war es bestimmt nichts im Vergleich dazu, auf einen Schlag die Mutter von Zwillingen zu werden.
    Doch sosehr ich auch theoretisch Verständnis für Mackie hatte, wurde ich ein dumpfes, leeres Gefühl nicht los. In Wahrheit war ich davon ausgegangen, dass alles wieder normal werden würde, sobald die Schwangerschaft erst vorüber war, und dass Mackie und ich wieder zueinanderfinden würden.
    Was nicht im Mindesten passierte – und es dauerte ein bisschen, bis ich begriff, dass da keine Mackie war, zu der ich finden konnte. Sie war mit diesen Babys so weit weg von meinem Leben, dass sie genauso gut niemals hätte da gewesen sein können. Als die Zwillinge da waren, verschwand Mackie spurlos.
    Doch ich will nicht ungerecht sein: Ich tat das Gleiche.

12
    A ls ich aus dem Krankenhaus kam, war das Hochwasser abgelaufen, und die Sonne schien wieder. Mein Dad und Dixie fuhren mich zurück. Sie machten einen Umweg, damit ich an der großen Eiche vorbeikam, die während des Unwetters vom Blitz getroffen worden war.
    Wir machten die Übertragung der Babys offiziell, und Mackie und Clive kamen als ganz neue Menschen aus dem Krankenhaus – als Eltern.
    Ich kam bestenfalls als ein alter Mensch aus dem Krankenhaus: als mein altes Ich.
    »Fahren wir nicht zu Mackie?«, fragte ich, als wir in der Einfahrt meines Dads hielten.
    Dixie drehte sich vom Vordersitz zu mir um. »Die werden dort drüben alle Hände voll zu tun haben. Und die Babys schreien recht viel. Wir haben uns gedacht, du möchtest vielleicht gern ein paar Tage hierbleiben.«
    Ich nickte. Das klang gut. Zumindest besser als schreiende Babys. Auch wenn ich das Gefühl hatte, dass die Entscheidung nicht wirklich bei mir lag.
    Mein Dad holte die Taschen, während Dixie mich auf dem Weg stützte und daran erinnerte, dass ich die neue Küche noch nicht gesehen hatte.
    »Soll ich dich rumführen?«, fragte sie, sobald wir ins Haus geschlurft waren.
    »Ich glaube, ich lege mich vielleicht lieber hin«, sagte ich. Ich war in vielerlei Hinsicht aus dem Gleichgewicht gebracht.
    Dixie und mein Dad halfen mir nach oben in mein altes Zimmer, von dem Dixie wie versprochen die Finger gelassen hatte. Während Dixie nach unten ging, um mir eine Wärmflasche und etwas Gemüsesuppe zu holen, lag ich dort, auf meinem Bett aus Kindertagen, und blickte zu einem Poster von Eddie Vedder empor, das ich an die Unterseite des Betthimmels getackert hatte.
    »Eddie«,

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