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Eine skandalöse Braut

Eine skandalöse Braut

Titel: Eine skandalöse Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Wildes
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James war wenigstens interessant .
    Das Problem war allerdings nicht nur, wer er war und welchen zweifelhaften Ruf er genoss, sondern auch die Tatsache, dass dieser Mann recht deutlich gesagt hatte, er habe kein Interesse daran, um sie zu werben.
    Aber er hatte auch Churchills Der Geist korrekt zitiert.
    Zu ihrer eigenen Überraschung hörte Amelia sich sagen: »Ich nehme an, ein kleiner Spaziergang wird niemandem wehtun.«

5
    Die wunderschöne Tochter des Earls war abenteuerlustig. Sie legte ihre schlanken Finger auf seinen Ärmel und senkte den Blick züchtig, sodass sie ihm ihr atemberaubendes Profil zuwandte. Sie sah an diesem Abend wahrhaft umwerfend in diesem Kleid aus, das man kaum gewagt nennen konnte, in dem sie aber trotzdem verführerisch war. Einfach, weil sie es trug. Ihre schmalen Schultern waren gerade so weit entblößt, um einen Mann zu ermutigen, sich vorzustellen, wie es wohl wäre, den Stoff weiter nach unten zu schieben, sie auf ein bequemes Bett zu drängen und dieses ungewöhnlich dunkelgoldene Haar zu lösen. Er wollte die Lektion in Liebeskunst beenden, die er in jener Nacht begonnen hatte …
    Lady Amelia strahlte eine angeborene Sinnlichkeit aus. Als er sie geküsst hatte, hatte sie darauf ganz unschuldig reagiert. Er mochte verflucht sein, aber im Moment hatte er bloß das eine Interesse, diese Erfahrung zu wiederholen.
    Er fragte sich, ob sie wusste, was sich einst zwischen ihren Familien zugetragen hatte. Aber das bezweifelte er. Ihr Vater würde seiner behüteten Tochter kaum etwas von dieser Geschichte erzählen. Alex hatte ja auch erst kürzlich von diesem Skandal erfahren.
    Kümmer dich um dein aktuelles Problem, St. James.
    » Irgendwie strahlt ein Garten nach einem Frühlingsregen etwas Besonderes aus«, murmelte er. »Ich bin kein Poet, aber dieser Geruch nach feuchter Erde, blühenden Blumen und der frischen Luft ruft Erinnerungen an meine Kindheit wach. Ich war wild und hasste es, im Haus eingesperrt zu sein. Sobald es aufhörte zu regnen, war ich schon aus der Tür. Ich hatte ein paar originelle Verstecke und habe meiner armen, geplagten Kinderfrau ohne Zweifel eine Menge Schwierigkeiten gemacht.«
    »Zweifellos«, stimmte sie trocken zu. Sie schritt mit ihm den nassen Pfad entlang. »Ich bin sicher, sie war nicht die letzte Frau, der Ihr Probleme gemacht habt. Aber vielleicht unterschätzt Ihr Eure poetische Neigung, Lord Alexander. Ich muss zugeben, ich liebe den Geruch nach einem Regen auch, und jetzt, da Ihr es erwähnt, fällt mir ein, dass es wohl auch in meiner Kindheit begründet liegt.«
    »Ach, seht Ihr? Ihr habt Euch auch nach mir erkundigt. Ihr kennt meinen Namen.«
    »Meine Neugier ist wohl kaum verwunderlich, außerdem seid Ihr selbst nicht besser.«
    »Das stimmt.«
    Der Saum ihrer azurblauen Röcke streifte einen kleinen Rosenbusch. Regentropfen und Blütenblätter fielen nieder, aber sie bemerkte es gar nicht. Sie blickte stattdessen ihn an. »Da Ihr mir nicht sagt, warum Ihr über Hausdächer lauft und Euch auf den Balkonen junger Damen versteckt, könnt Ihr mir wenigstens verraten, ob Ihr derlei häufiger tut?«
    »Nein. Ich lande nur auf dem Balkon einer einzigartigen Frau.«
    Nun, das klang entweder unpassend oder sehr gut, je nachdem, wie man es betrachtet, dachte er sarkastisch. Sie war für ihn tatsächlich außergewöhnlich, zumal ihr Status als Debütantin für ihn unter normalen Umständen abschreckend wäre. Es war nicht so, dass er nie zu heiraten wünschte. In ihm hatten die fünf Jahre Krieg ein Bedürfnis nach Freiheit erwachsen lassen. Auf seiner Liste der Prioritäten stand die Suche nach einer Ehefrau nicht ganz oben, und aufgrund seines zweifelhaften Rufs bemühten sich die Mütter ohnehin, die jungen Damen von ihm fernzuhalten.
    Aber wenn man die Antipathie zwischen ihren Vätern einmal beiseiteließ, musste er, wenn er ehrlich war, zugeben, dass ihre ungewöhnliche Begegnung und ihre Anziehungskraft sein sonst so abgestumpftes Interesse geweckt hatte.
    »Ich kenne auch nicht viele Gentlemen, die sich so eloquent über den Geruch feuchter Erde auszulassen wissen«, sagte sie spöttisch. »Aber Ihr habt die richtigen Worte gefunden, Mylord.«
    Manche Dinge machte er wirklich gut, hatte man ihm oft gesagt, und er hätte gern sein Können unter Beweis gestellt. Aber der Gedanke war so unklug, dass er ihn kaum gedacht bereits ungeduldig beiseiteschob. »Meine Jahre in Spanien unter Wellington haben mir eine neue Sicht auf die einfachen Dinge

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