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Eine skandalöse Braut

Eine skandalöse Braut

Titel: Eine skandalöse Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Wildes
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wieder zu ihr um. Sie stand merkwürdig starr da, als müsste sie sich konzentrieren. Ihre Miene war abwesend. Sie war offenbar in die Betrachtung einer der griechischen Säulen vertieft, die das Dach des Pavillons trugen.
    Erst in diesem Moment bemerkte er, dass er trotz des beständigen Regenrauschens über ihnen ihren Atem hören konnte. Es war nicht besonders laut, nur ein leises Pfeifen mit jedem Einatmen, aber er war beunruhigt. »Geht es Euch wirklich gut?«
    Sie nickte, aber ihre Bewegung war etwas abgehackt.
    »Lügnerin.« Plötzlich machte ihre Weigerung zu tanzen Sinn. Wie auch ihr Auftauchen auf dem Balkon, als sie offenbar frische Luft hatte schnappen wollen. Es gab im Pavillon ein paar Stühle, um sich an Abenden mit schönerem Wetter niederzulassen und über den Garten zu schauen. Er warf sein Jackett über ihre schmalen Schultern und drängte sie, sich auf einem der Stühle niederzulassen. »Setzt Euch. Ich nehme an, das geht schnell vorbei. Ich hatte einen Freund in Eton, der mit demselben Problem kämpfte. Wenn wir Kricket spielten, konnte er immer nur ein paar Mal werfen, ehe er eine Pause machen musste. Sich regelmäßig hinzusetzen und abzuwarten schien immer eine besonders schlimme Attacke zu verhindern.«
    »Ich weiß nicht, was Ihr meint«, sagte sie. Aber ihr Protest war so lahm, dass es nicht besonders überzeugend klang.
    Es kostete ihn nur den Bruchteil einer Sekunde, seine Entscheidung zu überdenken. Statt sie auf den Stuhl zu setzen, schloss Alex sie in die Arme und setzte sich selbst. Sie saß nun auf seinem Schoß. Er ignorierte ihr empörtes Schnappen nach Luft und hielt sie vorsichtig umfasst. Ihre Röcke waren über seine Beine drapiert. Die Umarmung hatte nichts Sexuelles. Eine ihrer Hände ruhte auf seiner grauen Seidenweste, aber sie schob ihn nicht von sich weg.
    »Ist es im Frühling schlimmer? Bei Harry war das so.« Er fragte es vorsichtig. Er erinnerte sich noch gut, wie sehr es ihn überrascht hatte, dass jemand, der so kerngesund und wacker wie sein alter Freund war, mit einem so beunruhigenden Problem zu kämpfen hatte.
    Nach einer kurzen Pause flüsterte sie: »Ja. Ich hatte schon vorhin Probleme … Das ist die feuchte Luft, glaube ich. Und diese Menschenmenge. Darum bin ich nach draußen gegangen.«
    Sie fühlte sich angenehm weiblich an, ihre weichen Rundungen waren genau an den richtigen Stellen, wo sie sich an ihn schmiegte, rief sie eine körperliche Reaktion bei ihm hervor. Sein Unterleib zog sich schmerzlich zusammen. Er ignorierte es. »Entspannt Euch einfach. Ich halte Euch fest.«
    Ich halte Euch fest. Er würde gerne mehr tun, als sie nur so umfasst halten, wollte sie fester an sich drücken. Aber im Moment fühlte sie sich in seinen Armen zerbrechlich an. Obwohl er zugeben musste, dass er das verräterische Pfeifen, das ihr Einatmen begleitet hatte, nicht mehr hören konnte.
    »Mein Vater besteht darauf, niemandem etwas davon zu erzählen.«
    »Warum?« Alex runzelte die Stirn.
    Ihr Lächeln war ganz leicht, kaum mehr als das Heben ihrer Mundwinkel. »Es ist eine ziemlich offensichtliche Schwäche. Offenbar will kein Mann eine Frau, die nicht zwei Walzer hintereinander tanzen kann.«
    Welcher Mann würde Euch nicht wollen?
    Verflucht. Das hätte er beinahe laut gesagt.
    Er brachte stattdessen mühsam hervor: »So ein Unsinn.«
    Es war eine wunderbare Illusion. Aber nichtsdestotrotz blieb es eine Illusion. Amelia fühlte sich in den Armen, die sie gleichermaßen beschützend und stark umschlossen, geborgen. Ihr Kopf passte geradezu perfekt in die kräftige Halsbeuge.
    Fühlte sich so eine Frau, wenn sie mit ihrem Liebhaber zusammen war? Das war eine faszinierende Frage, die ihr noch nie in den Sinn gekommen war. Ja, sie hatte ihr ganzes Leben lang gewusst, dass Männer größer und kräftiger als Frauen waren. Aber Alexander St. James war der erste Mann, bei dem ihr diese Tatsache vollends bewusst wurde. Zuerst einmal hatte er sie schon zweimal mit Leichtigkeit hochgehoben. Zweitens hielt sein Duft sie gefangen – eine Mischung aus Brandy, Sandelholz und etwas anderem, etwas Neuem und Aufregendem. Auch wenn es ihr peinlich war, dass sie die Attacke, gegen die sie einen Großteil des Abends angekämpft hatte, nicht abwenden konnte, war es doch recht angenehm, von ihm so sanft in den Armen gehalten zu werden. Unter ihrem Po fühlten sich seine Oberschenkel stählern an.
    »Mein Vater nimmt die Aufgabe, mich zu verheiraten, sehr ernst, das solltet Ihr

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