Eine skandalöse Lady: Roman (German Edition)
Misstrauen. Erst als sie sich entspannte, wusste er, dass sie ihn in ihrem Bett wirklich willkommen hieß. Ihr Blick glitt zu seiner nackten Brust.
»James könnte hereinstürzen und dich umbringen«, sagte sie, als er sie an sich zog, und schmiegte sich trotz ihrer Worte an ihn.
»Ich fürchte mich weiterhin mehr vor der Herzoginwitwe«, murmelte er, den Mund dicht an ihren Lippen. »James könnte mich nicht mit einem Blick zur Salzsäule erstarren lassen. Ich hätte also wenigstens die Chance, mich im Kampf gegen ihn zu behaupten. Frauen sind meiner Erfahrung nach beängstigender als Männer.«
»Bin ich beängstigend?« Sie berührte seine Haare, und ihre blauen Augen wirkten im schwachen Licht seltsam dunkel.
Statt einer Antwort küsste er sie. Nicht zärtlich und behutsam, sondern voller Gier. Er schob sie unter sich, und seine Hand glitt an ihrem Oberschenkel nach oben und unter ihr Nachthemd. Beim ersten Mal war es ein langsames Vortasten gewesen, ein Spiel zwischen Lehrer und Schülerin, doch jetzt spielten sie nach Regeln, die diktiert wurden von hemmungslosem beiderseitigem Verlangen.
Bevor er sich ganz ihrem Körper widmete, durchzuckte ihn die Frage, was seine Familie sagen würde, wenn sie ihn so sähe.
Colton wäre entsetzt.
Robert höchstens amüsiert.
Und Brianna zweifellos hocherfreut.
Lilys Familie hingegen würde seinen Kopf fordern, wenn sie davon wüsste.
Aber das war ihm im Moment egal. Er begann endlich zu begreifen, was er wollte. Das hier, Lily neben sich. Und erstmals wurde ihm bewusst, wie sehr er trotz gegenteiliger Beteuerungen seine Brüder um ihr privates Glück beneidet hatte. Echte Gefühle für die Frau in seinen Armen empfinden zu dürfen, das bedeutete ihm mit einem Mal unendlich viel. Und vielleicht war das sogar das Einzige, was wirklich zählte im Leben.
Noch nie hatte er ein so drängendes Verlangen verspürt wie bei ihr. Seine Hände glitten über ihren Körper, während sein Glied fordernd pochte. Bei ihr, mit ihr, in ihr konnte er alles um sich herum vergessen. »Lily«, flüsterte er heiser. »Da ist zu vieles, was uns trennt. Ich will dich ausziehen.«
Zuerst hatte sie geglaubt zu träumen. Die Berührung seiner Hände schien zu einem verschwommenen Traum zu gehören. Doch der Mann, der jetzt ihr Nachthemd über ihren Kopf schob, war sehr real, und sein Mund, der sich verlangend auf ihren legte, löste ein intensives Lustgefühl aus. Keine Illusion also. Der männliche Teil von ihm drückte hart und lang gegen ihren Oberschenkel und war zweifellos so real wie der Rest von ihm.
Es war ihr gar nicht in den Sinn gekommen, dass Damien sich heute Nacht in ihr Zimmer schleichen könnte. Woraus sie nur die Lehre zog, niemals einen ehemaligen Spion zu unterschätzen.
Schlimm dabei war, wie wunderbar ruchlos sie sich immer fühlte, wenn sie sich über alle Konventionen hinwegsetzte. Und wie lebendig . Nachdem sie fast schon tot gewesen war, eingesperrt und isoliert auf dem Land. Insofern hatte Damien ihr das Leben zurückgegeben. Oder, um es mit einem anderen Bild auszudrücken, die Flamme in ihr neu entfacht. Und jetzt brannte sie nur noch für ihn.
Seine Hände waren überall auf ihrem Körper, und sein Mund folgte ihnen. Zu ihren Brüsten, die er erst umschloss und streichelte, ehe er sie küsste. Er reizte ihre Spitzen, bis sie unter seiner Zunge zu kleinen, harten Knospen erblühten. Ihr ganzer Körper hob sich ihm entgegen, während ihre Hände ziellos über seinen Rücken wanderten. Sie seufzte leise, weil dieses hitzige Saugen seines Mundes für sie schon fast zu viel war.
Die erste Lektion im Schlafzimmer sollte diese sein. Auch wenn Ihr das Objekt seiner Begierde seid, solltet Ihr doch immer bedenken, dass Ihr gar kein Objekt seid, sondern eine willige Beteiligte. Die meisten Männer mit einem Mindestmaß an Intelligenz und Einfühlungsvermögen wünschen sich keine Frau, die einfach nur daliegt und alles mit ihrem Körper machen lässt. Sich hinzugeben, ist schön und gut, aber das Vergnügen wird für beide Beteiligten noch vergrößert, wenn die Frau ihren Liebhaber ebenfalls liebkost.
Lily war nach dem Spaziergang noch lange aufgeblieben und hatte sich wieder dieses entsetzliche und zugleich faszinierende Buch vorgenommen, das auf so geheimnisvolle Weise mit der Post gekommen war. Jetzt, in enger Umklammerung mit Damien, fiel ihr dieser Ratschlag wieder ein.
Als sein Mund gerade nach oben wanderte, fasste sie sich ein Herz. »Ich will dich
Weitere Kostenlose Bücher