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Eine skandalöse Lady: Roman (German Edition)

Eine skandalöse Lady: Roman (German Edition)

Titel: Eine skandalöse Lady: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Wildes
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zwei Gläser schenkte. »Penelope war immer schon ziemlich direkt, doch so grob ist sie normalerweise nicht.«
    »Kein Grund, sich zu entschuldigen.« Damien verspürte kein Interesse, über die Stimmungen dieser unangenehmen Frau zu spekulieren. Er nahm das nicht weiter tragisch – sie war schließlich nicht die Einzige in ihren Kreisen, der Reichtum und Titel zu Kopf gestiegen waren. Gut möglich, dass schon ihr einflussreicher Vater sie so erzogen hatte. Damien war bloß einmal mehr froh, Lily gefunden zu haben.
    Arthur setzte sich hinter seinen Schreibtisch. »Gott steh mir bei – in letzter Zeit ist es ständig schlimmer geworden. Du weißt, weil sie nicht schwanger wird. Aber das ist keine Entschuldigung für ihr Verhalten, das inzwischen wirklich alle Grundregeln der Höflichkeit vermissen lässt.«
    »Könnte das eventuell unter anderem mit den Gerüchten über eine Verlobung zwischen Lily und mir zu tun haben?« Mit diesem Vorstoß hoffte er Arthur zu einem offenen Gespräch bewegen zu können.
    »Möglich.« Arthur trank einen ordentlichen Schluck Brandy. »Dann ist es also wahr?«
    »Ja.«
    Es dauerte einen Moment, bis er antwortete. »Ich freue mich für sie, denn trotz unserer unglückseligen Vergangenheit betrachte ich sie immer noch als eine Freundin.«
    Obwohl es albern war, versetzte die leise ausgesprochene Bemerkung ihm einen Stich. Er ärgerte sich selbst über diese unbegründete Eifersucht, wusste, dass sie albern war, und vermochte sie dennoch nicht abzustellen.
    Er wischte die Gedanken beiseite und kam auf sein eigentliches Anliegen zu sprechen. Allerdings wieder auf dem Umweg über Lily. »Und sie ist eine loyale Freundin. Sie hat es mir nicht erzählt, um das festzuhalten, aber ich glaube jetzt zu wissen, warum du erpresst wirst. Hast du eine Idee, wie jemand anders davon erfahren haben könnte? Und wer?«
    Arthur wirkte ehrlich beunruhigt. Sein Gesicht lief rot an, und er starrte verlegen in sein Glas. »Ich nehme an, ich sollte nicht allzu überrascht sein, dass du es herausgefunden hast. Nachdem ich dich dermaßen gedrängt habe, dich um mein Problem zu kümmern …«
    »Die Heimlichtuerei ist bestimmt nicht einfach.« Damien versuchte, sich jeder Wertung zu enthalten, zumal er wegen dieser Geschichte keineswegs schlecht von seinem Freund aus Studienzeiten dachte. Dazu war er viel zu tolerant, auch wenn er persönlich diese Vorliebe fürs eigene Geschlecht nicht nachvollziehen konnte. »Außerdem bin ich nicht hier, um über dein Privatleben zu diskutieren. Ich möchte lediglich herausfinden, woher dein Erpresser diese Information hat.«
    »Ich weiß es nicht.« Arthurs Gesicht hatte inzwischen eine graue Farbe angenommen, die dem bewölkten Himmel glich.
    »Hattest du Liebhaber?«
    »Das ist eine ziemlich persönliche Frage, Northfield.«
    »Ich dachte, du willst meine Hilfe.« Damien ließ sich nicht irritieren und nippte an seinem Brandy.
    »Also gut. Ja, es gab ein paar … Begegnungen.« Arthur sprang auf, strich fahrig mit der Hand durch die Haare. »Sie waren immer anonym … Ich gehöre einem kleinen, diskreten Klub an, in dem nicht die richtigen Namen genannt und die Gesichter hinter Masken verborgen werden.«
    Damien dachte, dass das schrecklich unbefriedigend sein musste, egal ob man Männer oder Frauen bevorzugte, behielt diese Meinung aber lieber für sich. »Wie bist du auf dieses Etablissement gekommen?«
    »Durch zwei Männer, die sich in unserem Klub darüber unterhielten. Sie machten sich lustig über Männer mit meinen Neigungen – einer von ihnen war als Gast dort eingeladen gewesen, ohne dass er von der speziellen Ausrichtung dieses Klubs wusste.« Arthur wirkte erschöpft und schloss für einen Moment die Augen. »Ich gebe zu, der Gedanke war reizvoll, und das nicht nur wegen des sexuellen Aspekts. Ich weiß nicht, ob du verstehst, was für eine Bürde dieses Geheimnis für mich bedeutet. Ich habe mich den Großteil meines Lebens einfach unglaublich einsam gefühlt. Der Gedanke, dass da noch andere waren wie ich … hatte einfach etwas Verlockendes.«
    Das Problem, wenn man aufgrund seiner Identität einsam und isoliert leben musste, verstand Damien nur zu gut. Während des Krieges hatte es auch für ihn solche Zeiten gegeben – hinter den feindlichen Linien, wo niemand wissen durfte, wer er wirklich war. Und wäre er in Gefangenschaft geraten und als Spion hingerichtet worden, hätte seine Familie es nie erfahren.
    Die Einsamkeit, die mit Heimlichkeiten

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