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Eine Tiefe Am Himmel

Eine Tiefe Am Himmel

Titel: Eine Tiefe Am Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
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gewesen, denn es wäre alles unseren Trad-Fraktionen zu Lasten gelegt worden.«
    »Warum dann nicht auch ein paar tote Kinder zurücklassen? Das hätte auch die Flucht erleichtert.« Viktoria stellte die Frage ruhig, hatte aber etwas Distanziertes.
    »Das wissen wir nicht, Frau General. Aber Oberst Untersiedel glaubt, dass sie noch im Lande sind, vielleicht sogar in Weißenberg.«
    »Oh?« Skepsis schien mit Hoffnung zu ringen. »Ich weiß, dass Belga unglaublich schnell durchgegriffen hat – und die andere Seite hatte auch ihre Probleme. In Ordnung. Das wird Ihre erste große Inlandsoperation sein, Rachner, aber ich möchte, dass es Hand in Hand mit dem Landesschutz geschieht. Und Sie werden die städtische und private Polizei einschalten müssen.« Die klassische Anonymität des Geheimdiensts von Einklang würde in den nächsten paar Tagen ziemlich leiden. »Versuchen Sie, nett zu den Leuten von der Stadt und den Privaten zu sein. Wir haben keinen Kriegszustand. Sie können der Krone eine Unmenge Scherereien bereiten.«
    »Ja, Frau General. Oberst Untersiedel und ich betreiben zusammen mit der städtischen Polizei Patrouillen. Wenn die Verbindungen hergestellt sind, werden wir eine Art gemeinsamen Befehlsstand mit ihnen hier im Berghaus haben.«
    »Sehr gut… Ich glaube, Sie sind mir ständig voraus, Rachner.«
    Thrakt lächelte sacht, als er aufstand. »Wir kriegen Ihre Kupplis zurück, Chefin.«
    Schmid setzte zu einer Antwort an, dann bemerkte sie zwei kleine Köpfe, die um den Türpfosten lugten. »Ich weiß, dass Sie es schaffen werden, Rachner. Danke.«
    Thrakt trat vom Tisch zurück, und kurze Stille breitete sich im Raum aus. Die beiden jüngsten von Unterbergs Kindern – vielleicht die einzigen, die noch am Leben waren – kamen schüchtern ins Zimmer, gefolgt vom Chef ihrer Wache und drei Soldaten. Hauptmann Niederer trug einen zusammengerollten Regenschirm, doch es war klar, dass Rhapsa und Klein Hrunk ihn nicht benutzt hatten. Ihre Jacken waren durchnässt, und auf ihrem spiegelnden schwarzen Chitin standen Regentropfen.
    Viktoria hatte kein Lächeln für die Kinder. Ihr Blick blieb an der durchnässten Kleidung und dem Schirm haften. »Seid ihr herumgelaufen?«
    Rhapsa antwortete, niedergeschlagener, als Hrunkner den kleinen Wildfang je erlebt hatte. »Nein, Mutter. Wir waren bei Papa, aber jetzt hat er zu tun. Wir sind bei Hauptmann Niederer geblieben, zwischen ihm und den anderen…« Sie verstummte und neigte den Kopf schüchtern zu ihrem Beschützer hin.
    Der junge Hauptmann nahm Haltung an, doch er hatte das schreckliche Aussehen eines Soldaten, der soeben Kampf und Niederlage erlebt hat. »Tut mir Leid, Frau General. Ich habe beschlossen, den Schirm nicht zu verwenden. Ich wollte nach allen Richtungen sehen können.«
    »Ganz richtig, Daram. Und… es ist richtig, dass Sie sie hergebracht haben.« Sie hielt inne und starrte ihre Kinder eine Sekunde lang schweigend an. Rhapsa und Klein Hrunk standen reglos da und starrten zurück. Dann, als wäre ein Hauptschalter umgelegt worden, rannten die beiden quer durchs Zimmer, und ihre Stimmen stiegen zu einer wortlosen Klage an. Einen Moment lang waren sie alle Arme und Beine, krabbelten an Schmid hoch, umarmten sie wie einen Vater. Nun, da der Damm ihrer Zurückhaltung gebrochen war, ertönte laut ihr Weinen – und auch ihre Fragen. Gab es Neuigkeiten von Gokna und Viki und Jirlib und Brent? Was würde jetzt geschehen? Und sie wollten nicht allein bleiben.
    Nach ein paar Augenblicken beruhigte sich alles. Schmid neigte den Kopf zu den Kindern hinab, und Unnerbei fragte sich, was ihr wohl durch den Sinn ging. Sie hatte noch zwei Kinder. Bei allem Unglück oder Versagen dieses Tages waren es doch zwei andere kleine Kinder, die anstatt dieser entführt worden waren. Sie hob eine Hand zu Unnerbei hin. »Hrunkner. Ich habe einen Wunsch. Machen Sie die Suabismes ausfindig. Bitten Sie sie… bieten Sie ihnen meine Gastfreundschaft an. Wenn sie das alles gern hier im Berghaus durchstehen wollen… Es wäre mir eine Ehre.«
     
    Sie befanden sich hoch oben in einer Art senkrechtem Belüftungsschacht.
    »Nein, es ist kein Belüftungsschacht«, sagte Gokna. »Richtige haben alle möglichen zusätzlichen Röhren und Gerätekabel.«
    Es gab kein Surren von Ventilatoren, nur das ständige Pfeifen des Windes von oben her. Viki konzentrierte sich auf den Anblick direkt über ihrem Kopf. Sie sah ganz oben ein vergittertes Fenster, vielleicht in fünfzehn Metern

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