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Eine Tiefe Am Himmel

Eine Tiefe Am Himmel

Titel: Eine Tiefe Am Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
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nicht auf der Liste der erlaubten Nahrungsmittel, Herr Vinh.«
    »Tut mir Leid. Ich wollte ihr nur eine besondere Freude machen… eine kleine Belohnung. Ich mache das nicht oft.«
    »Stimmt. Sie haben es überhaupt noch nicht getan.« Ihr Blick huschte über sein Gesicht, dann wieder weg. »Es sind jetzt dreißig Jahre, Herr Vinh. Sieben Jahre Ihrer eigenen Lebenszeit auf Wache. Sie wissen, dass Blitzköpfe nicht auf derlei ›Belohnungen‹ ansprechen; ihr Motivationssystem liegt primär innerhalb ihres Fokus-Gebiets und ist sekundär an ihre Besitzer geknüpft. Nein… Ich glaube, Sie haben immer noch Ihre geheimen Pläne, in Dr. Bonsol Liebe zu erwecken.«
    »Mit einem Dessertkonfekt?«
    Reynolt bedachte ihn mit einem harten kleinen Lächeln. Sein Sarkasmus wäre an einem gewöhnlichen Blitzkopf glatt vorbeigegangen. Reynolt brachte er nicht aus der Bahn, doch sie erkannte ihn. »Mit dem Geruch vielleicht. Ich stelle mir vor, dass Sie sich ein paar Neurologie-Kurse der Dschöng Ho angesehen haben – etwas über olfaktorische Nervenverbindungen, die direkten Zugang zu den höheren Zentren haben. Hmm?« Einen Moment lang nagelte ihr Blick ihn fest wie einen Käfer in einer Sammlung.
    Genau das stand in den Neuro-Kursen. Und die Delitesse war etwas, das Trixia sicherlich nicht gerochen hatte, seit sie fokussiert worden war. Für einen Augenblick waren die Wände um Trixias wahres Ich dünn geworden, dass kaum mehr als ein Schleier blieb. Für einen Augenblick hatte Ezr sie berührt.
    Ezr zuckte die Achseln. Reynolt war so unglaublich scharfsichtig. Wenn sie sich jemals die Mühe machte, hinzusehen, war sie gewiss klug genug, um ihn völlig zu durchschauen. Wahrscheinlich war sie sogar klug genug, um Pham Nuwen zu durchschauen. Das Einzige, was Pham und Ezr rettete, war der Umstand, dass sie sich am Rande ihres Fokus befanden. Wenn Ritser Brughel einen Schnüffler hätte, der auch nur halb so gut ist, wären Pham und ich inzwischen tot.
    Reynolt wandte sich von ihm ab, verfolgte einen Moment lang die Photonen in ihrer Datenbrille. Dann: »Ihr Fehlverhalten hat keinen Schaden angerichtet. In mancher Hinsicht ist Fokus ein robuster Zustand. Vielleicht glauben Sie, bei Dr. Bonsol Veränderungen zu bemerken, doch bedenken Sie: Im Laufe der letzten paar Jahre haben die besten Übersetzer allesamt synthetische Affekte entwickelt. Wenn es die Leistung beeinträchtigt, werden wir sie in die Klinik schaffen, um sie etwas besser abzustimmen…
    Wenn Sie jedoch wieder versuchen, Dr. Bonsol zu manipulieren, werde ich dafür sorgen, dass Sie nicht mehr mit ihr zusammenkommen.«
    Es war eine absolut wirksame Drohung, doch Ezr versuchte zu lachen. »Was, keine Todesdrohungen?«
    »Meine Einschätzung, Herr Vinh: Ihr Wissen um das menschliche Zeitalter der Morgenröte macht Sie außerordentlich wertvoll. Sie sind eine wirksame Schnittstelle zwischen mindestens vier von meinen Gruppen – und ich weiß, dass auch der Hülsenmeister Ihren Rat nutzt. Aber machen Sie keinen Fehler: In der Übersetzungsabteilung komme ich ohne Sie zurecht. Wenn Sie mir abermals zuwiderhandeln, werden Sie Dr. Bonsol nicht mehr sehen, bis die Mission abgeschlossen ist.«
    Fünfzehn Jahre? Zwanzig?
    Ezr starrte sie an und spürte die absolute Gewissheit in ihren Worten. Was für ein unerbittliches Wesen war diese Frau. Nicht zum ersten Mal fragte er sich, wie sie wohl vorher gewesen war. Das ging nicht nur ihm so. Trud Silipan ließ den Gästen bei Benny seine Spekulationen zuteil werden. Die Xevalle-Clique war einst die zweitmächtigste im Aufstieg gewesen; Trud behauptete, sie habe dort eine hohe Stellung gehabt. Einst war sie vielleicht ein größeres Ungeheuer als Tomas Nau gewesen. Zumindest einige von ihnen waren bestraft worden: von ihresgleichen zermalmt. Anne Reynolt war tief gesunken, von einem bewussten Satan zum Werkzeug eines Satans.
    … Ob sie dadurch nun mehr oder weniger als zuvor war, für Ezr Vinh blieb sie gefährlich genug.
     
    Nachts, im Dunkel seines Zimmers allein, schilderte Ezr Pham Nuwen die Begegnung. »Ich habe das Gefühl, dass, wenn Reynolt jemals zu Brughels Aufgabenbereich abgestellt wird, sie in ein paar Kilosek über Sie und mich Klarheit hätte.«
    Nuwens Kichern war ein verzerrtes Surren tief in Ezrs Ohr. »Das wird nie geschehen. Sie ist das Einzige, was den Aufgabenbereich Blitzköpfe zusammenhält. Vor dem Überfall hatte sie ein Personal von vierhundert unfokussierten Schnittstellen-Leuten – jetzt ist sie bsss

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