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Eine Tiefe Am Himmel

Eine Tiefe Am Himmel

Titel: Eine Tiefe Am Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
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Kauffahrer in diesem Teil des Menschenraums. Ezr hatte ihnen von klein auf zugehört, mit ihnen gespielt… und Jimmy Diem gehörte einfach nicht in ihre Kategorie. Jimmy arbeitete hart, aber er hatte nicht besonders viel Phantasie. Er hatte bescheidene Ziele gehabt, was ein Glück war, denn selbst mit harter Arbeit war Jimmy gerade mal imstande, einen einzelnen Arbeitstrupp zu leiten. Hm. So habe ich nie über ihn gedacht. Es war eine traurige Überraschung, die auf einmal Jimmy, den raubeinigen Truppführer, viel liebenswerter erscheinen ließ – als jemanden, der ein Freund hätte sein können.
    Und ebenso plötzlich erkannte er, wie sehr es Jimmy verabscheut haben musste, dieses Spiel mit riskanten Drohungen gegen Tomas Nau zu spielen. Er hatte kein Talent, derlei auszubrüten, und am Ende hatte er sich einfach verrechnet. Eigentlich wollte er weiter nichts, als Tsufe Do heiraten und in die mittlere Verwaltung kommen. Es ergibt keinen Sinn. Vinh kam auf einmal die Dunkelheit um ihn zu Bewusstsein, die leise raschelnden Geräusche von Schmetterlingen, die in den Bäumen schliefen. Die Feuchtigkeit des Mooses drang kalt durch Hemd und Hose. Er versuchte sich genau zu erinnern, was er über die Lautsprecher im Versammlungsraum gehört hatte. Es war Jimmys Stimme gewesen, kein Zweifel. Der Akzent war exakt das Nese der Diem-Familie. Aber der Ton, die Wortwahl – die waren so selbstsicher gewesen, so arrogant, so… nahezu freudig. Jimmy Diem hätte diese Begeisterung niemals vortäuschen können. Und Jimmy hätte solche Begeisterung auch niemals empfunden.
    Und das ließ nur eine Schlussfolgerung zu. Jimmys Stimme und Akzent zu fälschen, dürfte schwierig gewesen sein, aber irgendwie hatten sie es geschafft. Was also war noch gelogen gewesen? Jimmy hat niemanden getötet. Die führenden Dschöng-Ho-Leute waren ermordet worden, bevor Jimmy und Tsufe und Pham Patil überhaupt an Bord der Ferner Schatz gekommen waren. Tomas Nau hatte Morde über Morde begangen, um Anspruch auf seine hochmoralische Position zu erheben. Erklären Sie Ihren Leuten Fokus, und zwar so, dass sie ihn akzeptieren, damit, was von unseren Missionen noch übrig ist, überleben kann.
    Vinh starrte hoch zum letzten Licht am Himmel. Hier und da glitzerten Sterne zwischen den Zweigen, das falsche Abbild eines Himmels, der Lichtjahre entfernt war. Er hörte, wie sich Pham Trinli bewegte. Er klopfte Ezr ungeschickt auf die Schulter, und seine hagere Gestalt schwebte vom Boden hoch. »Gut, Sie heulen nicht mehr. Ich hab mir gedacht, Sie könnten ein bisschen Rückenstärkung gebrauchen. Denken Sie immer dran, man muss mitgehen, um weiterzukommen. Nau ist im Grunde ein weicher Typ; wir werden mit ihm fertig.«
    Ezr zitterte, ein zorniges Brüllen stieg zu seiner Kehle hoch. Er unterdrückte es, machte ein Schluchzen daraus, machte aus seinem wütenden Beben ein kraftloses Zittern. »J-ja. Wir müssen mitgehen.«
    »Gut so.« Trinli klopfte ihm wieder auf die Schulter, dann machte er kehrt, um sich durch die Baumwipfel zu entfernen. Ezr erinnerte sich an Ritser Brughels Beschreibung von Trinli nach dem Aufflammen. Der alte Mann war immun gegen Tomas Naus moralische Manipulationen. Doch das spielte keine Rolle, weil Trinli auch ein Feigling war, der sich selbst etwas vormachte. Man muss mitgehen, um weiterzukommen.
    Ein Jimmy Diem war beliebig viele Pham Trinlis wert.
    Tomas Nau hatte sie alle so schlau ausmanövriert. Er hatte den Geist von Trixia und hunderten anderen gestohlen. Er hatte alle ermordet, die etwas hätten ändern können. Und er hatte jene Morde benutzt, um aus den übrigen willige Werkzeuge zu machen.
    Ezr starrte die falschen Sterne an, die Baumäste, die sich wie Klauen über den Himmel krümmten. Vielleicht ist es möglich, jemanden zu weit zu treiben, ihn zu zerbrechen, sodass er kein Werkzeug mehr sein kann. Wie er so die dunklen Klauen ringsum anstarrte, fühlte Ezr, wie sein Geist in verschiedene Richtungen davonwirbelte. Ein Teil sah passiv zu, erstaunt, dass eine solche Desintegration Ezr Vinh widerfahren konnte. Ein anderer Teil zog sich in sich zurück, versank in einem See von Trauer; Sum Dotran würde nie wiederkommen, auch nicht S. J. Park, und jedes Versprechen, Trixias Fokus rückgängig zu machen, musste eine Lüge sein. Doch es gab ein drittes Fragment, kalt und analytisch und mörderisch.
    Für die Dschöng Ho wie für die Aufsteiger würde das Exil Jahrzehnte dauern. Ein Großteil dieser Zeit würde auf Freiwache

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