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Eine Tote im Arm

Eine Tote im Arm

Titel: Eine Tote im Arm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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und zog sie hoch. Ihre Hände fuhren automatisch die
Vorderseite ihres Sweaters hinab und strichen dann über die geschmeidige
Rundung ihrer Hüften.
    »Ich
kenne Ihren Typ, Holman !« Ihr Mund formte ein rein sinnliches Lächeln. »Sie gehören zu der Sorte
tierischer Rohlinge, die ein Mädchen erst zusammenschlagen und ihm dann, wenn
es hilflos daliegt, die Kleider vom Leib reißen und...« Ihr immer breiter
werdendes Lächeln verwandelte sich vor meinen staunenden Stielaugen in einen
Ausdruck irgendwie ungeheuerlich wirkender Zuversicht. »Nun, in gewisser Weise
habe ich noch Glück«, fuhr sie fort. »Wenigstens kann ich meine Sachen davor
bewahren, in Fetzen gerissen zu werden .«
    Ich
war der Überzeugung, daß meine Stielaugen den äußersten Punkt des Hervortretens
erreicht hatten, jedoch ich täuschte mich, einen Augenblick später, als Betty
sich wie ganz nebenbei den schwarzen Sweater über den Kopf zog und ihn über
eine Sessellehne warf, wölbten sie sich bis zum alleräußersten Punkt vor.
    »Betty«,
murmelte ich mit erstickter Stimme, »-ich weiß nicht, was das...«
    Dann
allerdings blieb mir die Zunge rasch am Gaumen kleben, als sie den Reißverschluß ihrer engen Hosen aufzog und sich mit
erregenderem Hüftgewackel, als es sich irgendein schiffbrüchiger arabischer
Prinz nach zwei Jahren Wüsteninsel vorstellen konnte, ihrer entledigte.
    Das
ließ einen weißen Büstenhalter und ein paar weiße Seidenhöschen übrig,
allerdings nicht für lange Zeit. Innerhalb der nächsten Sekunden gesellten sie
sich zu dem Sweater und den Hosen auf der Sessellehne. Dies wiederum ließ nur
ihre schöne Haut übrig — schön und kalt. Die Art, in der sie sich an mich
schmiegte, brachte mich zu dem Schluß, daß sie nach Wärme suchte. Aber so, wie
sie sich an mich schmiegte, spielte Wärme nur eine Nebenrolle.
    Ihre
Arme schlangen sich fest um meinen Nacken, und ich spürte den Druck ihrer
Hüften. Ihr sinnlicher Mund preßte sich gegen den meinen, und seine
leidenschaftliche Erwartung löste einen gleich starken, erwidernden Reflex aus,
der meinen ganzen Körper durchflutete.
    Einen
Augenblick lang standen die unwiderstehliche Kraft und das unbewegbare Objekt im Kampf auf Leben und Tod verklammert. Dann ergriff das unbewegbare Objekt die unwiderstehliche Kraft in seinen
Armen und trug sie ins Schlafzimmer.
    Dort
sah sie — knisternden Triumph in den saphirblauen Augen — zu mir auf,
verschränkte die Arme vor den spitzen Brüsten und wiegte sich selber in
Verzückung.
    »Siehst
du !« kicherte sie beglückt. »Was habe ich dir gesagt?
Rohling — Untier!«
    Als
ich morgens erwachte, war sie verschwunden und hatte mir nicht einmal eine
chinesische Glücksnudel als Souvenir hinterlassen. Nun, was erwartete ich
schon? Ein Frühstück im Bett? Aber irgendwie kam mir dumpf zu Bewußtsein , daß ich zehn Dollar für eine richtige schöne
heiße Tasse Kaffee gegeben haben würde, und so stapfte ich in die Küche.
    Ich
entdeckte eine ganze Menge interessanter Sachen, als ich die Küchenregale
durchforschte, zum Beispiel, daß mein Gesicht sich wie eine überreife Banane
anfühlte, auf die soeben ein herzloser Mensch getreten hatte, daß mein Mund
trocken war und daß ich — wenn ich mir nicht strengste geistige Disziplin
auferlegte — kurz davorstand, den Geschmack in ihm mit einer treffenden
Bezeichnung zu charakterisieren. Ferner entdeckte ich, daß die empfindliche
Stelle unterhalb meines Brustkastens nicht nur empfindlich war, sondern
teuflisch weh tat . Das einzige, was ich nicht
entdeckte, war Kaffee. Statt dessen trank ich ein Glas
Wasser und trottete in das Badezimmer zurück. Die Dusche verbesserte meinen
Zustand in keiner Weise, abgesehen davon, daß sie meine gestrigen Vermutungen
über die empfindliche Stelle bestätigte — sie prangte in intensivstem
Pflaumenblau. Ich zog mich an und war schon beinahe wieder an der Wohnungstür,
als mein Verstand wieder zu funktionieren begann.
    Wäre
ich zufällig ein schönes, rätselhaftes chinesisches Mädchen gewesen, das
entschieden daran interessiert war, weiterhin eine rätselhafte Erscheinung zu
bleiben, wie hätte ich wohl, so fragte ich mich verdrießlich, am besten diesen Holman davon abgehalten, seine häßlichen Fragen zu stellen.
Was wäre wohl der sicherste Weg gewesen, ihn von all den Antworten abzulenken,
die ich ihm nicht geben wollte? Und hinterher müßte er einschlafen. Auf diese
Weise würde es für mich einfach sein, mich davonzuschleichen und

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