Eine Traumrolle fuer Madison
Mann völlig. Er war
aufgestanden und funkelte Madison böse an. "Ihr feiert wohl schon, was?" Er wusste selbst, wie anklagend dieser Satz klang, konnte jedoch nicht anders. Diese Frau brachte ihn zur Weißglut!
Madison blieb ihm nichts schuldig. Ihre grünen Augen
blickten kalt wie Eis. "Wie kommst du darauf? Wir sind nur hier, weil Edgar hier am liebsten isst."
Gideon war schon oft mit Claire in diesem Restaurant
gewesen, aber er konnte sich nicht erinnern, Edgar jemals hier gesehen zu haben. Doch er beschloss, gar nicht darauf
einzugehen.
"Stimmt, das Essen hier ist wirklich vorzüglich. Hat es euch geschmeckt?"
"Zuerst schon", antwortete sie spöttisch.
Womit sie wohl meinte, dass seine Anwesenheit ihr den
Appetit verdorben hatte! Gideon kochte förmlich vor Wut. Was fiel ihr eigentlich ein? Er war es nicht gewohnt, dass ihm jemand so offen seine Abneigung zeigte. Gut, Charme gehörte nicht gerade zu seinen Vorzügen, aber das wurde wettgemacht durch sein gutes Aussehen, und sein Ruf als einer der besten Regisseure der Welt tat bei den Frauen ein Übriges. Nur bei Madison schien all das zu versagen…
"Nun, Gideon, wie ist es heute gelaufen?" Schon wieder Edgar. Dieser Mann musste sich immer und überall einmischen.
Es würde nicht mehr lange dauern, und Gideon würde ihn erwürgen!
"Das geht nur Madison und mich etwas an", erwiderte er kurz angebunden.
Edgar ließ sich von Gideons Schroffheit nicht beeindrucken.
"Madison hat hier in London noch keinen Agenten, und daher dachte ich…"
"Wenn du deine Nase in alles steckst, dann braucht sie auch keinen", unterbrach Gideon ihn unhöflich und wandte sich Madison zu. "Morgen Mittag Punkt zwölf bei mir." Er blickte Claire an, die zustimmend nickte. "Dann können wir uns in Ruhe weiter unterhalten."
Madison gelang es, ihre Überraschung zu verbergen. "Heißt das, ich habe die Rolle?"
Und schon wieder musste Edgar sich einmischen! "Gideon würde ja wohl kaum seine Zeit mit dir verschwenden, wenn es nicht so wäre. Stimmt doch, Gideon, oder?"
Edgar war so verdammt selbstsicher…
"Ich sagte, dass wir uns in Ruhe unterhalten werden. Und vielleicht sprechen wir auch über einen Vertrag." Gideon wollte sich nicht drängen lassen, und schon gar nicht von Edgar. Es war sein Film, sein Star und seine Entscheidung.
Madison sah Gideon einen Moment schweigend an, wandte
sich dann Edgar zu und sagte betont fröhlich: "Wir sollten gehen, Edgar. Gideon und Claire wollen sicher in Ruhe
weiteressen." Sie hakte sich bei ihrem Patenonkel ein. "Es hat mich gefreut, Sie wieder zu sehen, Claire."
Gideon blickte Madison mit zusammengekniffenen Augen
hinterher, als sie an Edgars Arm das Restaurant verließ.
"Du zeigst deine Abneigung aber ziemlich deutlich."
Claires Worte holten Gideon auf den Boden der Tatsachen zurück. Er setzte sich und sah sie nachdenklich an. "Edgar ist so ein…"
"Edgar meinte ich gar nicht."
Gideon runzelte die Stirn, als ihm klar wurde, wen Claire gemeint hatte. "Ich kenne Madison McGuire nicht gut genug, um zu entscheiden, ob ich sie mag oder nicht."
"Ach nein?"
"Claire, du kümmerst dich um Dinge, die dich nichts angehen", antwortete er aufgebracht. Sie war zwar seine persönliche Assistentin, trotzdem gab es Grenzen, die auch sie nicht überschreiten durfte.
Doch wenn er genau darüber nachdachte, war er eigentlich gar nicht wütend auf Claire. Auf wen dann? Er wusste es nicht, verdammt noch mal!
"Lass uns bestellen", sagte er schließlich und winkte dem Ober. Wenigstens an diesem Abend wollte er von Madison McGuire nichts mehr hören oder sehen!
Das hieß jedoch nicht, dass er sie vergessen konnte. Immer wieder kehrten seine Gedanken zu ihr zurück. Warum, zum Teufel, brachte sie ihn so aus der Fassung? Auf diese Frage fand er keine Antwort, egal, wie lange er darüber nachdachte. Nur eins wusste er genau: Er musste sich gewaltig beherrschen, wenn er mit ihr zusammenarbeiten wollte…
4. KAPITEL
"Es tut mir wirklich unheimlich Leid, Madison", sagte Claire jetzt schon zum vierten Mal.
Madison war pünktlich um zwölf im Studio erschienen, wo sie von Claire empfangen wurde. Claire hatte sie in einen elegant eingerichteten Raum geführt, in dem Madison jetzt schon geschlagene vierzig Minuten darauf wartete, dass Gideon Byrne endlich erschien!
Falls er hoffte, sie durch das lange Warten mürbe zu machen, hatte er sich gründlich getäuscht. Sie war einfach nur wütend. Er mochte ja ein Starregisseur sein, aber gute Manieren
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