Eine Traumrolle fuer Madison
noch mit Gideon als Piloten!
Zweifellos war er ein attraktiver Mann, und viele Frauen fanden seine Arroganz und Unnahbarkeit bestimmt anziehend, aber Madison suchte Zärtlichkeit, Nähe, einen Mann wie…
Wie Gerry? Sie konnte immer noch nicht glauben, dass sie tatsächlich so naiv gewesen war. Er hatte ihre Gefühle respektiert und war sehr zärtlich gewesen - und genau damit hatte er sie eingewickelt. Aber nach kurzer Zeit schon hatte er sie wegen einer rothaarigen Frau sitzen gelassen, die wie eine Klette an ihm hing und zufällig auch noch die Schwester des Regisseurs seines nächsten Theaterstückes war. Bei Gideon wusste Madison wenigstens, woran sie war.
Auch wenn es ihr ganz und gar nicht gefiel.
Genauso wenig wie es ihr gefiel, in ein Taxi gesetzt zu werden und während der kurzen Fahrt zu einem chinesischen Restaurant völlig ignoriert zu werden. Gideon war noch nicht einmal auf die Idee gekommen zu fragen, ob sie chinesisches Essen überhaupt mochte!
Und ehe Madison sich's versah, saß sie auch schon neben ihm an einem Tisch, der durch eine mit chinesischen Zeichen verzierten Trennwand von den übrigen Gästen abgeschirmt war.
So konnte Madison noch nicht einmal woanders hinsehen.
"Die Chinesen verstehen im Gegensatz zu uns, die
Privatsphäre zu wahren", sagte Gideon, und Madison hatte das Gefühl, dass er ihre Gedanken erraten hatte. "Lies das." Er legte den Vertrag vor sie auf den Tisch. "Ich bestelle das Essen."
Sie überflog die ersten Seiten. Es gab viele "hiermit", und Madison hatte bestimmt nicht vor, den ganzen Vertrag beim Essen zu lesen - schon gar nicht das Kiemgedruckte! Gideon konnte ja wohl kaum annehmen, dass sie so dumm war und sofort unterschrieb. Erst würde sie ihren Patenonkel bitten, alles genau zu prüfen.
Und sie konnte sehr wohl ihr Essen selbst bestellen!
Madison nahm den Vertrag und gab ihn Gideon zurück. "Du kannst ja zusammenfassen, was drinsteht", sagte sie honigsüß,
"und ich bestelle in der Zwischenzeit."
Das hatte gesessen! Gideon blickte sie einen Moment
schweigend an, dann lächelte er - und wirkte gleich noch attraktiver! "Für mich nichts mit Ingwer", antwortete er schließlich, und zum ersten Mal an diesem Tag schien er Madison überhaupt richtig wahrzunehmen.
Schnell vertiefte sie sich in die Speisekarte, konnte jedoch nicht verhindern, dass sein anerkennender Blick ihr die Röte ins Gesicht trieb. Verdammt noch mal, dachte sie, zuerst gibt er sich, als wäre er ohne Gefühle, und dann, von einem Augenblick zum nächsten, ist er ein unheimlich attraktiver Mann mit einer sinnlichen Ausstrahlung.
Sie spürte, wie sich ihre Brustknospen als Reaktion auf seine Nähe plötzlich verhärteten. Wenigstens trug sie die
Kostümjacke, so dass dieses verräterische Zeichen vor ihm verborgen blieb!
Aber als sie gleich darauf hochblickte und feststellte, dass er mit einem wissenden Lächeln genau auf diesen Teil ihres Körpers sah, war sie sich ihrer Sache nicht mehr so sicher.
Energisch klappte Madison die Speisekarte zu. Dieser Mann spielte doch nur mit ihr.
"Schon fertig?" fragte er spöttisch.
Sie wollte ihm gerade sagen, was sie ausgewählt hatte, als der Ober zu ihnen kam und ihre Bestellung aufnehmen wollte. Also gut, dachte sie, wie du mir, so ich dir. Er hatte nur gesagt: "Kein Ingwer", aber nicht, wie scharf das Essen sein sollte. Also bestellte sie sechs der schärfsten Speisen. Mal sehen, ob er danach noch genauso anzüglich lächelte!
"Gute Wahl. Das hätte ich auch bestellt." Gideon nickte anerkennend. "Und bringen Sie viel Mineralwasser", befahl er dem Ober.
Ach ja, er trank ja keinen Alkohol.
"Und jetzt zum Vertrag." Gideon war plötzlich wieder ganz der Starregisseur, der keinen Widerspruch duldete. "Ich lese ihn vor, und du sagst mir, wenn etwas nicht in deinem Sinne ist."
Madison nickte. Dennoch würde sie erst unterschreiben, wenn Edgar einen Blick darauf geworfen hatte. Auch hatte sie das Drehbuch noch gar nicht gesehen - Gideon hatte ihr zwar äußerst widerwillig zwei Seiten für die Probeaufnahmen ausgehändigt, aber das war auch schon alles gewesen. Er schien ein Staatsgeheimnis aus seinem Film machen zu wollen.
Aber vielleicht befand sich das Drehbuch ja in dem dicken Umschlag, den Gideon aus dem Studio mitgenommen und
neben sich auf den Tisch gelegt hatte. Würde er ihr das Manuskript geben?
Eine halbe Stunde später war Gideon immer noch dabei, den Vertrag vorzulesen. Das Essen war serviert und auch gegessen worden, wobei
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