Eine Traumrolle fuer Madison
gleichen
Krankenhaus liegt wie ich. Geschieht ihm recht!"
Gideon sah Madison fragend an, als sie nichts darauf
antwortete, und stellte fest, dass sie ganz blass geworden war.
"Ich bin nun wirklich nicht für Gewalt, Madison. Aber ich bin nicht bereit, tatenlos zuzusehen, wenn mich jemand
niederschlägt und beraubt."
"Das kann ich mir vorstellen", erwiderte sie leise.
Er kniff die Augen zusammen. "Du klingst nicht gerade überzeugt."
"Was soll ich dazu sagen, Gideon? Du wurdest angegriffen, also war es Notwehr."
Das klang nicht gerade so, als würde sie ihn verstehen. Was, zum Teufel, war los mit ihr? Der Mann konnte noch von Glück sagen, dass er nur einen gebrochenen Kiefer hatte, denn Gideons Wut war übermächtig gewesen, als er zu sich gekommen war und feststellte, dass man ihn gerade beraubte.
Aber vielleicht machte sie sich ja über etwas ganz anderes Sorgen…
"Wir werden übrigens morgen früh wie geplant fliegen", sagte er beruhigend. "Du wirst mich zwar noch einige Tage stützen müssen, aber ich bin sicher, du tust das gern für mich."
Madison nickte nur, und daran merkte er, dass sie nicht bei der Sache war. Er konnte sich keinen Reim darauf machen.
Versteh einer die Frauen, dachte er seufzend.
Gideon war mehr als erleichtert, als das Taxi endlich vor seinem Wohnblock hielt. Er stieg aus, bezahlte den Fahrer und drehte sich dann zu Madison um. Sie hatte die Tasche aus dem Kofferraum geholt und wartete schon auf ihn. Eigentlich hätte er sehr zufrieden sein müssen, da sie anscheinend bereit war, mit ihm nach oben in seine Wohnung zu gehen, denn das war sein sehnlichster Wunsch - und zwar schon seit dem Tag, als er sie das erste Mal gesehen hatte.
Aber er war nicht zufrieden. Irgendwann während ihres
Gesprächs im Taxi hatte er den Draht zu ihr verloren. Er wusste nur nicht, wann und warum.
Schweigend fuhren sie im Fahrstuhl nach oben und gingen über den Flur bis zur Wohnungstür. Gideon schloss auf, knipste das Licht an und wandte sich dann Madison zu. "Was ist los mit dir?"
"Nichts", antwortete sie prompt, ohne ihn dabei anzusehen.
"Soll ich dir einen Kaffee machen?"
Und plötzlich glaubte Gideon zu verstehen, was los war.
Madison wollte überall sein, nur nicht in seiner Wohnung!
"Kaffee wäre prima. Da hinten ist die Küche. Ach übrigens", rief er Madison hinterher, "Claire hat die Zeitungen mit den Kritiken über die gestrige Filmpremiere auf den
Wohnzimmertisch gelegt." Als sie nicht antwortete, fragte er ungehalten: "Du erinnerst dich doch noch daran, wo wir gestern waren?"
Immer noch keine Antwort. Ärgerlich setzte er sich aufs Sofa, nahm die oberste Zeitung und begann zu lesen.
Aber er konnte sich nicht konzentrieren. Madison war
wütend, und die Tatsache, dass er nicht wusste, warum, verursachte ihm ein unbehagliches Gefühl.
In diesem Moment betrat sie das Zimmer. Sie trug ein
Tablett, auf dem zwei Becher Kaffee standen. Zwei, dachte er zufrieden, dann hat sie anscheinend nicht vor, gleich die Flucht zu ergreifen.
Gideon legte die Zeitschriften neben sich aufs Sofa, und dabei fiel sein Blick auf ein Bild auf der Titelseite. Er nahm die Zeitung hoch und hielt sie Madison hin. Es war ein Foto von ihnen beiden, aufgenommen bei der Filmpremiere.
"Gideon Byrne und seine geheimnisvo lle Freundin", lautete die Schlagzeile. Madison stellte das Tablett ab, setzte sich in gebührlichem Abstand neben Gideon, nahm die Zeitung und begann zu lesen.
Gleich darauf ließ sie die Zeitung sinken und blickte ihn fragend an. "Das verstehe ich nicht, Gideon. Diese Klausel in meinem Vertrag…"
"Sie trifft auf letzte Nacht nicht zu. Ich war ja dabei. Und mach dir keine Sorgen, du wirst nicht mehr lange die
geheimnisvolle Unbekannte sein."
"Ich mache mir keine Sorgen."
"O doch, Madison. Irgendetwas stimmt mit dir nicht. Habe ich vorhin etwas gesagt oder getan, das dich beleidigt hat?"
"Nur etwas?" fragte sie, und er war froh, dass sie dabei lächelte.
"Ich habe schon verstanden. Es liegt eben in meiner Art, die Leute vor den Kopf zu stoßen."
"Stimmt!" Madison trank einen Schluck Kaffee. Sie sah Gideon immer noch nicht an.
"Hast du dich mit Simon Cauley gestritten?" Gideon wusste genau, dass es nur eine Vermutung war, aber irgendeinen Grund musste es für ihr Verhalten doch geben.
"Wie kommst du denn darauf?" fragte sie empört. "Simon und ich kennen uns schon eine Ewigkeit. Warum sollten wir uns streiten?"
Was für eine Freundschaft war das, verdammt noch mal?
Immer, wenn
Weitere Kostenlose Bücher