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Eine Traumrolle fuer Madison

Eine Traumrolle fuer Madison

Titel: Eine Traumrolle fuer Madison Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer
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Eingangshalle und fragten sich zur Station durch, die der Polizist Gideon genannt hatte.
    "Wir dürfen nur fünf Minuten bleiben", sagte Gideon, nachdem er kurz mit der Nachtschwester gesprochen hatte. "Sie haben Claire ein Beruhigungsmittel gegeben, und sie schläft jetzt."
    Leise betraten sie das Zimmer. Claire sah furchtbar aus!
    Anders konnte man die Schnittwunden und Prellungen nicht beschreiben, von denen der Polizist gesprochen hatte. Sie sah aus, als wäre sie direkt durch die Windschutzscheibe geflogen!
    Gideon hörte, wie Madison neben ihm erschrocken
    durchatmete. Sie war genauso entsetzt über Claires Anblick wie er. Er sah Madison an und bemerkte die Tränen in ihren Augen.
    Wenn es etwas gab, das ihn nicht unberührt ließ, dann waren es die Tränen einer Frau. Seine Mutter hatte nach dem Tod seines Vater viel geweint, und Gideon hatte sich verpflichtet gefühlt, ihre Tränen zu trocknen.
    Auch jetzt holte er ein Taschentuch aus der Tasche und hielt es Madison hin. "Ich bin sicher, dass es schlimmer aussieht, als es wirklich ist", sagte er beruhigend - und hoffte, er irrte sich nicht.
    Unwillkürlich kam Madison auf ihn zu und barg das Gesicht an seiner Schulter. "O Gideon, die arme Claire. Und wir haben gedacht, sie verbringt einen schönen Abend mit ihren Eltern."
    Ihre Schultern bebten, als sie zu weinen anfing. "Sie wird doch wieder gesund, oder?" Mit tränenblinden Augen blickte sie zu ihm hoch.
    Und das warf Gideon völlig aus der Bahn. Madison rührte ihn wie keine andere Frau zuvor. Sie hatte etwas in seinem Innern zum Leben erweckt, das er schon lange für tot gehalten hatte.
    Aber warum muss es gerade Madison McGuire sein? dachte er aufgebracht. Warum gerade der Star seines nächsten Films?
    Er konnte sich Gefühle einfach nicht leisten.
    Gideon machte sich von ihr los und trat einen Schritt zurück.
    "Ja, sie wird wieder gesund", sagte er kurz angebunden. "Und wenn sie aufwacht, möchte sie bestimmt nicht in einem
    Tränenmeer ertrinken. Also hör endlich auf zu weinen."
    Schnell wandte er sich ab, spürte jedoch ihren empörten Blick auf sich gerichtet.
    Gut. Mit einer wütenden Madison würde er fertig werden, mit einer weinenden nicht. Jedenfalls so lange nicht, bis er sich selbst besser unter Kontrolle hatte.
    Er hoffte nur, dass ihm das auch gelingen würde.
    Wenn nicht, dann stand er vor einem Problem. Sich zu
    verlieben, konnte er sich einfach nicht leisten. Er hatte ja selbst gesehen, wie solch sentimentale Gefühle in einer Katastrophe endeten. Sein eigener Vater hatte die Familie verlassen, weil er sich in eine andere Frau verliebt hatte. Und er war wegen dieser Liebe dem Alkohol verfallen, was ihn letztlich umgebracht hatte. Das würde ihm, Gideon, nie passieren. Niemals.
    Liebe…?
    Wieso, zur Hölle, hatte er eben überhaupt an Liebe gedacht?
    Er liebte Madison nicht, dessen war er sich ganz sicher. Er fühlte sich von ihr angezogen, er wollte sie besitzen, aber Liebe… Nein.
    "Lass uns gehen", sagte er kühl. "Wir können Claire jetzt nicht helfen. Außerdem machen dich ein tränenüberströmtes Gesicht und verheulte Augen auch nicht gerade hübscher."
    Mit diesen brutalen Worten hatte er genau das erreicht, was er erreichen wollte. Madison atmete tief durch, schluckte schwer, drehte sich um und verließ hoch erhobenen Hauptes das Zimmer. Vorher gab sie Claire allerdings noch einen Kuss auf die eine Wange, die nicht so stark verletzt war wie das restliche Gesicht.
    Auch Gideon verabschiedete sich von seiner schlafenden Assistentin und schloss leise die Tür hinter sich. Madison wartete auf dem Flur. Schweigend gingen sie nebeneinander her.
    Genauso wollte Gideon sie haben! Es war besser, wenn sie richtig wütend auf ihn war. Dann würde sie nicht mehr auf die Idee kommen, sich an seiner Schulter auszuweinen.
    "Möchtest du noch etwas trinken?" fragte er, als sie wieder in der Küche ihres Hauses standen. "Kaffee? Oder etwas anderes?"
    "Nein, danke." Sie sah ihm zu, wie er den Tisch abräumte.
    "Wenn du nichts dagegen hast, gehe ich gleich ins Bett."
    "Was, zum Teufel, sollte ich denn schon dagegen haben?"
    fragte er ungehalten. Er nahm das Weinglas vom Tisch, das Madison achtlos stehen gelassen hatte, und bevor Gideon überhaupt wusste, was er tat, hatte er es leer getrunken.
    Angewidert verzog er das Gesicht und stellte das Glas
    schwungvoll in die Spüle. Dann blickte er auf und begegnete Madisons verblüfftem Blick. "Was ist denn nun schon wieder?"
    fragte er zornig.

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