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Eine Trillion Euro

Titel: Eine Trillion Euro Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eschbach Andreas
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benutzt, es war nicht sonderlich schnell und ziemlich hässlich, aber ihm genügte es. Eigentlich hätte ihm sogar viel weniger genügt.
    »Ich denke daran, den Job aufzugeben.«
    »Du willst aufhören? Aber es war doch immer dein Traum, als Roboter-Ingenieur zu arbeiten.«
    »Ja, aber … also … die Arbeit dort ist nicht so interessant, wie es scheint. Es gibt wenig Raum für Innovationen, alles muss genau nach Plan gebaut werden, innerhalb der Standardvorgaben.«
    Manuel nickte und trank seine Tasse aus, ohne den Blick von seinem Sohn abzuwenden.
    »Und außerdem … ich bin es leid, dass alles, was ich tue, nur dem Chef der Abteilung zur Ehre gereicht.«
    »Doktor Santibáñez?«
    »Ja. Kennst du ihn?«
    »Natürlich, neulich hatte er fünf Minuten auf dem Wissenschaftskanal.«
    »Fünf Minuten! Himmel. Weißt du, was das bedeutet?«
    »Mein Sohn, so alt bin ich auch wieder nicht. Das sind 300 Eurosekunden.«
    »Damit könnte man nicht nur ein viel besseres, sondern sogar ein Luxusmodell kaufen. Weißt du, wie viel mich dieses Auto gekostet hat? Fünfzig Eurosekunden, die Ersparnisse aus all den Jahren im Labor. Siehst du? Genau das meine ich. Santibáñez reißt alles an sich, für uns bleibt nichts. Und ich bin nicht der Einzige, der so denkt. Ich sehe keine andere Möglichkeit, als es anderweitig zu probieren.«
    »Wie denn?«
    »Ich weiß nicht genau. Ich werde wohl im Bereich Ingenieurwissenschaft bleiben, aber ich will es allein versuchen oder vielleicht mit Unterstützung einiger meiner Kollegen. Vielleicht tun wir uns zusammen.«
    Manuel dachte an die glücklichen Gesichter der jungen Techniker und Ingenieure, die Fernsehminuten bekommen hatten, indem sie an innovativen, außergewöhnlichen oder einfach lächerlichen Projekten gearbeitet hatten. In ihren Augen stand das gleiche Fieber, das er jetzt im Blick seines Sohnes sah. Sie waren jung, sie hatten noch nicht resigniert, sie wollten sich nicht mit den Standard-Häusern, den Standard-Robotern und den Standard-Autos, die der Staat jedem zur Verfügung stellte, ohne dass man einen Finger krümmte, zufrieden geben. Er selbst hatte früher auch unter diesem Fieber gelitten. In einer Ecke seines Computers gab es immer noch ein Laufwerk mit Kino-Drehbüchern, die niemanden interessierten, und zahllosen Romanen und Erzählungen, die nicht eine Sekunde öffentlicher Präsentation verdient hatten. Er glaubte nicht, dass sie schlecht waren, aber es gab Hunderttausende wie ihn: mit einem gewissen Talent, aber mittelmäßig.
    »Gut, versuch es, wenn du das Gefühl hast, dass das Labor dir keine Zukunft bietet …«
    »Tut es nicht, nein, und die Zeit läuft mir davon, ich bin schon zweiunddreißig.«
    Die beiden warfen einen kurzen Blick auf das Haus der Nachbarn: eine riesige Villa, dreimal so groß wie ihr eigenes Heim. Davor parkten gleich mehrere Autos, zwei Sportwagen und ein riesiger Mercedes.
    »Wie geht es Mama?«
    »Schlecht, sie murrt den ganzen Tag vor sich hin und regt sich bei jeder winzigen Falte, die sie entdeckt, fürchterlich auf.«
    »Mit dreihundert Eurosekunden könnte sie …«
    »Ja, aber das ist unerreichbar.«
    »Ich weiß. Vielleicht, wenn ich Glück habe, viel Glück …«
    »Mein Sohn, versteig dich nicht darauf, die Dinge sind nun mal, wie sie sind. Der größte Teil der Menschheit lebt und stirbt in der Mittelmäßigkeit. Und so schrecklich ist das auch nicht. Wir haben ein gutes Haus, einen Domobot und ein Auto. Mehr verlange ich nicht. Ich kann lesen, mich mit Freunden verabreden, und es gibt Fernsehen und das Netz. Und wenn ich mich sehr langweile, können wir immer noch unsere zweijährlichen Ferien beantragen. Die beiden letzten, die uns zustanden, haben wir nicht einmal benutzt. Ich brauche weder drei Autos noch eine riesige Villa.«
    Manuel sah auf seine Hand. So gelb und von Altersflecken übersät hatte er sie nicht in Erinnerung gehabt. Er versuchte, seinen Puls zu nehmen. Er war nicht stabil, sondern flackerte ein wenig. Vielleicht funktionierten die Nervenübertragungs-Mechanismen nicht mehr richtig.
    »Papa, das weiß ich doch. Aber das ist es nicht.«
    »Ich weiß, Sohn, ich weiß. Versuch es, vielleicht schaffst du es ja, vielleicht …«
    Alejandro konzentrierte sich auf das Grau seines Wagens. Ein schönes Stück Ingenieursarbeit. Vorhin war er mit ihm die Autobahn entlanggefahren – er glitt sanft über die Straße, fast wie ein Traum. Ein teures, nutzloses Spielzeug, aber das spielte keine Rolle. Er sah

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