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Eine Überwinterung im Eise

Eine Überwinterung im Eise

Titel: Eine Überwinterung im Eise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ekz.bibliotheksservice GmbH
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den Winter gesucht hatten.
    Trotz der Opposition André Vasling's drang diese Ansicht durch, und es wurde beschlossen, als Ziel für die erste Forschungsreise
     die Insel Shannon anzunehmen.
    Die Vorbereitungen wurden sofort getroffen; man hatte sich auf der norwegischen Küste einen nach Eskimo-Art gefertigten Schlitten
     verschafft, der aus vorn und hinten zurückgebogenen Brettern construirt war und über Schnee und Eis hinweggleiten konnte.
     Er maß zwölf Fuß an Länge, vier Fuß in der Breite und konnte im Nothfall Vorräthe für mehrere Wochen bergen. Fidèle Misonne
     setzte ihn alsbald in Stand und arbeitete im Schneemagazin daran, denn dorthin waren seine Werkzeuge geschafft worden. Man
     stellte einen Ofen, der zu Kohlenheizung eingerichtet war, in diesem Raume auf, denn ohne Erwärmung wäre jede Arbeit darin
     unmöglich gewesen, und das Ofenrohr wurde durch eine der Seitenwände geleitet, wozu ein Loch in den Schnee gebohrt werden
     mußte. Allerdings zeigte sich bei dieser Vorkehrung sehr bald der Uebelstand, daß der Schneein unmittelbarer Nähe des Ofenrohrs schmolz und so eine Oeffnung entstand. Aber Johann Cornbutte wußte ihn bald dadurch zu
     entfernen, daß er die Röhre mit einer Metallplatte umgab und so die Ueberleitung wenn nicht verhinderte, so doch sehr abschwächte.
    Während Misonne am Schlitten arbeitete, richtete Penellan mit Mariens Hilfe Reservekleider für die Reise her. Stiefel aus
     Robbenfell waren glücklicher Weise in großer Zahl vorhanden. Johann Cornbutte und André Vasling trugen für die Vorräthe Sorge.
     Sie wählten ein kleines Faß Spiritus, mit dem man ein transportables Kochöfchen zu heizen gedachte; Thee und Kaffee wurden
     in genügender Quantität mitgenommen, und eine Kiste mit Schiffszwieback, zweihundert Pfund Pemmican und einige Flaschen Branntwein
     vervollständigten den Proviant. Die Jagd sollte den Reisenden Tag für Tag frische Vorräthe liefern, zu welchem Behuf eine
     Quantität Pulver, die in mehrere Säcke vertheilt war, mitgenommen wurde. Der Compaß, der Sextant und das Fernrohr wurden gleichfalls,
     sorgfältig verpackt, den Reise-Utensilien beigefügt.
    Am 11. October erschien die Sonne nicht wieder am Horizont, und in den Wohnräumen der Mannschaft mußten unausgesetzt die Lampen
     brennen. Es war höchste Zeit, die Entdeckungsreise anzutreten, denn schon im Monat Januar wäre sie unmöglich geworden, weil
     dann die Kälte so groß war, daß man ohne Lebensgefahr den Fuß nicht vor die Thüre setzen durfte. Gelang es bis dahin nicht,
     die Verunglückten zu erspähen, so mußte alle Hoffnung auf ihre Rettung schwinden. Die Mannschaft der Jeune-Hardie sah voraus,
     daß sie mindestens zwei Monatelang zu strengem Casernement verurtheilt sein würde, und wenn dann das Eis wieder zu thauen begann, waren vollends alle Nachforschungen
     vergeblich, denn wenn Ludwig Cornbutte und seine Gefährten jetzt noch lebten, so konnten sie doch der Strenge eines arktischen
     Winters ohne weitere Hilfe unmöglich Stand halten.
    André Vasling wußte das besser, als alle Andern, und war fest entschlossen, der Expedition alle nur denkbaren Hindernisse
     in den Weg zu legen.
    Am 20. October hatte man alle Vorbereitungen beendet, und es handelte sich nur noch darum, wer von der Mannschaft an dem Marsch
     theilnehmen sollte. Marie konnte der Obhut ihres Onkels oder Penellan's nicht entbehren, und doch waren gerade diese Beiden
     bei der Expedition unumgänglich nothwendig.
    So kam man zu der Frage, ob nicht das junge Mädchen die Strapazen der Reise mitmachen könne; hatte sie ja bis jetzt alle Prüfungen
     muthig, und ohne sehr darunter zu leiden, überwunden! Als Tochter eines Seemannes war sie ohnedies an die Gefahren des Meeres
     gewöhnt und schrak nicht vor den Schauern einer solchen Reise zurück. Auch Penellan glaubte, daß Marie, so wie die Dinge standen,
     am Besten thäte, sich der Reise anzuschließen.
    Endlich war es entschieden – sie sollte die Expedition begleiten. Für den Nothfall reservirte man ihr einen Platz im Schlitten,
     auf dem eine gut verschlossene hölzerne Hütte angebracht war. Was das junge Mädchen anbetraf, so fügte sie sich dieser Bestimmung
     mit Freuden, denn so brauchte sie sich doch nicht von ihren Beschützern zu trennen.
    An der Expedition betheiligten sich: Marie,Johann Cornbutte, Penellan, André Vasling, Aupic und Fidèle Misonne; Alain Turquiette aber wurde mit der Ueberwachung der
     Brigg betraut, und ihm hierzu

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