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Eine unerwartete Erbschaft (German Edition)

Eine unerwartete Erbschaft (German Edition)

Titel: Eine unerwartete Erbschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen McQuestion
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auch. Gerade neulich erst haben wir gesagt, wir sollten mal wieder thailändisch essen gehen, oder Chad?« Er sah verwirrt aus, nickte aber zustimmend.
    Ryan schien zu überlegen. »Wenn ihr mitkommen wollt, bin ich sicher, dass sie uns auch einen Tisch für vier Personen geben können. Ist das okay für dich, Liebling?«
    Verdammt, sie hatte es schon wieder getan. Ich fühlte mich moralisch in die Ecke gedrängt. Resigniert sah ich in Ryans dunkle Augen, die mich fragend ansahen. Schließlich atmete ich tief aus und nickte. »Das wäre schön.«
    Mindy hob den Kopf und warf mir einen triumphierenden Blick zu. Punkt für Mindy.
    »Also abgemacht«, bestätigte Ryan. »Essen zu viert.«
    »Sollen wir zusammen fahren?«, schlug Mindy vor.
    Darauf hatte ich sofort eine Antwort. »Ryans Wagen hat nur zwei Sitze. Es ist ein Jaguar.« Punkt für Lola.
    »Wir können mein Auto nehmen«, meinte Chad. »Auf dem Rücksitz ist allerdings ein ziemliches Chaos. Da müsste ich was wegräumen.« Ich stellte mir vor, dass sein Auto mit riesigen Zwei-Liter-Bechern und Fast-Food-Verpackungen zugemüllt war. Allein bei dem Gedanken fühlten sich meine Finger schon klebrig an.
    »Ihr könnt uns hinterherfahren«, entschied Ryan. »Es ist nicht weit.«

21
    Im Auto ließ ich Ryan wissen, dass ich nicht besonders begeistert war, Mindy und Chad dabei zu haben. »Ich weiß, sie wirkt ganz nett, aber sie kann schrecklich nerven. Und Chad ist, ehrlich gesagt, nicht besonders interessant. Wenn es nach mir gegangen wäre, hätten wir uns am Kino verabschiedet, und das war’s. Ich wäre lieber nur zu zweit essen gegangen.«
    »Das habe ich gespürt.« Ryan klopfte zum Takt der Musik aufs Lenkrad. »Und es tut mir auch leid, aber sie hat sich derart aufgedrängt, dass ich es unhöflich gefunden hätte, sie nicht einzuladen.« Er klang zerknirscht und ich merkte, dass man ihm nur schwer böse sein konnte. »Außerdem dachte ich, es wäre die perfekte Möglichkeit, die Grundlage für unsere Ankündigung auf der Hochzeit zu legen. Ich weiß, deine Freundin Piper wollte, dass es eine Überraschung wird, aber so halte ich es für besser. Nicht viele Leute verloben sich mit jemandem, den die Familie noch kein einziges Mal zu Gesicht bekommen hat. Dadurch wird es überzeugender.«
    Ach, das schon wieder! Ich sollte das jetzt wohl ein für alle Mal klären. »Da du von der Hochzeit sprichst, Ryan ... Ich bin nicht sicher, ob ich das mit der vorgetäuschten Verlobung tatsächlich durchziehen will. In der Theorie klingt es gut,
aber eigentlich will ich meine Verwandten nicht anlügen. Ich weiß nicht einmal, ob ich das überhaupt kann. Meine Mutter hat es immer gemerkt, wenn ich als Kind gelogen habe, und als Erwachsene bin ich darin nicht besser geworden.« Ich drehte mich um und sah Mindy und Chad hinter uns fahren. Ob Chad wohl wusste, dass einer seiner Scheinwerfer kaputt war?
    »Das liegt ganz bei dir. Ich finde die Idee wunderbar, aber wir machen das, wofür du dich letztlich entscheidest.« Ryan zog die Stirn kraus. »Soll ich denn trotzdem mitkommen?«
    »Natürlich, auf jeden Fall! Dafür wäre ich dir sehr dankbar.«
    »Mit Vergnügen«, entgegnete er lächelnd und fuhr am Singha Thai Restaurant auf den Parkplatz.
    Obwohl wir so früh dran waren, hatten sie schon einen Tisch für uns, und es war auch kein Problem, von zwei auf vier Personen aufzustocken, wie uns die dunkelhaarige Bedienung versicherte. Sehr nett. Sie führte uns zu einer halbrunden Sitzecke mit rotem Lederbezug. Mindy rutschte sofort in die Mitte und klopfte neben sich auf die Sitzfläche. »Ryan, warum setzt du dich nicht hierhin und lässt Lola nach außen? Sie rennt sowieso andauernd zur Toilette.«
    »Ich denke schon, dass ich es ein Essen lang aushalte, vielen Dank«, entgegnete ich, aber Ryan hatte sich schon neben sie geschoben, so dass Chad und ich uns an den Außenseiten gegenübersaßen.
    Jede Speisekarte war wie ein Buch, Seite um Seite voller Gerichte und Beschreibungen in einer Hülle aus schwarz glänzendem Laminat. Wir saßen eine Weile schweigend in die Lektüre vertieft. »Das wird eine schwere Entscheidung«, meinte ich schließlich. »Es klingt alles so gut.«
    »Und ich dachte gerade, dass nichts davon besonders gut klingt«, seufzte Chad und blätterte. »Garnelen in gelbem Curry. Forelle mit Ingwer.« Er zog die Nase kraus. »Schweinefleisch mit Auberginen. Igitt. Haben die denn kein normales Essen?«
    »In Thailand ist das normales Essen«, erwiderte

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