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Eine ungezaehmte Lady

Titel: Eine ungezaehmte Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Archer
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einen Mann aufzureizen.
    Aus der Kehle des Hunds neben der Wanne ertönte ein tiefes Knurren, beinahe so beängstigend wie Lady selbst. Er konnte sich nicht entscheiden, ob er in Deckung gehen oder sich vor ihre Füße kauern sollte. Sie war das Beste, was er je zu sehen bekommen hatte. Zumindest seit Lulu, die nackte Lady, in Fort Smith auf ihrer aufsehenerregenden Reise durch den Wilden Westen die Herzen der Männer erobert und sie um ihre Brieftaschen erleichtert hatte.
    »Hände hoch!«, befahl Lady und zielte mit ihrem Colt Kaliber .44 auf seinen Bauch. »Wer sind Sie?«
    »Ich bin’s.« Rafe hob die Laterne, sodass sie sein Gesicht ­sehen konnte. »Pass auf, dass du nicht an den Abzug kommst und mich umbringst.«
    Sie ließ ihre Waffe sinken. »Mit dir habe ich so schnell nicht gerechnet.«
    »Ich habe mich inspirieren lassen.« Er trat ein paar Schritte näher, um besser sehen zu können.
    »Hast du dich an mich herangeschlichen, um mich zu begaffen?«
    »Der Gedanke ging mir durch den Kopf.«
    »Hör auf damit.«
    »Wenn ich zu dir in die Wanne steige, kannst du mich auch anschauen.«
    »Du bist so schmutzig, dass keine Frau mit dir würde baden wollen.« Sie legte ihren Colt zur Seite und tätschelte dem Hund den knochigen Kopf.
    »Manche Frauen mögen es schmutzig.«
    »Nur in der Fantasie der Männer.« Sie streckte ihre Hand aus. »Bitte gib mir das Handtuch. Dieser Schlingel hat es vom Wannenrand heruntergezogen.«
    Rafe wünschte, der Hund wäre mit dem Handtuch davongelaufen. Er hob es auf und stellte sich vor sie. Im Schein der Laterne in seiner anderen Hand sah er, wie das Wasser ihre Brüste umspielte und nur teilweise verdeckte, was sich weiter unten befand. Als sie zu ihm aufschaute, ließ er seinen Blick über ihren sanft geschwungenen Hals bis zu ihren vollen Lippen gleiten. Die Begierde, die in ihm aufstieg, glich einem Dämon. Er war kurz davor, vor ihr auf die Knie zu fallen, um sie mit seinem Mund, seinen Händen zu berühren und sich dann mit dem ganzen Körper an sie zu drücken.
    Der Hund knurrte, als hätte er Rafes Gedanken gelesen, und nahm eine bedrohliche Haltung ein.
    »Ruf deinen Hund zurück.« Er blieb stehen. Ein Hundebiss fehlte ihm gerade noch.
    »Du hast unser Duett unterbrochen. Das macht einen Hund verrückt.«
    »Einen Mann auch.«
    Sie lachte leise bei seiner Anspielung auf Sex. »Du scheinst dich rasch an deine Verwandlung von einem Gesetzeshüter in einen Gesetzlosen gewöhnt zu haben.«
    »Der wilde Ritt, der Proviant, der jedes Pferd zum Würgen gebracht hätte, und dein Trällern in der Wanne haben mich abgelenkt.«
    Sie seufzte und tätschelte dem Hund den Kopf. »Kusch.«
    »Ich oder er?«
    »Beide.« Sie streckte wieder die Hand nach dem Handtuch aus. »Ich bin es gewöhnt, von Männern angestarrt zu werden, aber normalerweise bin ich dabei angezogen und arbeite. Wir haben im Augenblick keine Zeit für Spielchen, und das weißt du.«
    Zögernd reichte er ihr das Handtuch und ließ dabei den Hund nicht aus den Augen. Vielleicht war das kein Spiel mehr. Möglicherweise hatte Lady bereits so stark von ihm Besitz ergriffen, dass er sich nie wieder von ihr würde befreien können. Diese Vorstellung gefiel ihm nicht – das konnte er sich nicht leisten. Er war fest entschlossen, sich zu beruhigen und seinen Verstand und nicht seine Begierde regieren zu lassen.
    »Willst du mein Badewasser benutzen, oder möchtest du frisches haben? Ich kann mehr Wasser über dem Feuer erhitzen, aber das wird eine Weile dauern.«
    Sie hätte ebenso gut sein Glied packen und mit beiden Händen kräftig daran ziehen können. Der Gedanke, gleich in das Wasser einzutauchen, das ihren nackten Körper umspielt hatte und überall eingedrungen war, brachte ihn an den Rand des Wahnsinns.
    Er schluckte. »Nicht nötig. Das tut es schon«, brachte er schließlich mühsam hervor.
    »Sicher?«
    »Ja.«
    »Schau weg.«
    Er wandte widerstrebend seinen Blick ab, als sie aus der Wanne stieg. Als er wieder hinsah, hatte sie bereits das Handtuch um ihren Körper geschlungen, unter dem sich die Umrisse ihrer Brüste und ihrer Hüften abzeichneten.
    »Wenn du Lavendel magst, kannst du meine Seife verwenden. Sie liegt auf dem Grund der Wanne. Ich werde dir einen der Waschlappen und eines der Handtücher geben, die sie uns geliehen haben.«
    »Danke.« Er stellte die Laterne neben die Zinkwanne.
    »Der Hund wird dich beschützen.«
    »Ich würde mich sicherer fühlen, wenn du mit deinem Colt bei mir

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