Eine ungezogene Witwe: Erotischer Roman (German Edition)
Liebhaber, der sie stets befriedigt hatte. Nun, das würde sie im Laufe der Zeit entscheiden. Eines Tages würde Ric nach England zurückkehren.
Während sie über den Rasen spazierten, an den farbenprächtigen Blumenbeeten vorbei, rang Melanie um eine Gelassenheit, die einer Frau in ihrer Lebenssituation angemessen war. Die Anwesenheit des Mannes an ihrer Seite, sein moschusartiger maskuliner Geruch und die Art und Weise, wie seine dunklen Augen sie musterten, all dies hatte eine solche Wirkung auf sie, dass sie fürchtete, sich wie eine naive Miss zu verhalten, die sich zum ersten Mal in ihrem Leben in einen Mann verliebt hatte.
Sie gelangten an die Seite des Hauses, und Ric betrachtete die hohen Hecken. »Ist das ein Labyrinth?«
»Ja, ist es.«
»Faszinierend. Sollen wir es erkunden?«
Seine gesenkte Stimme ließ in Melanie keinen Zweifel aufkommen, mit welchen Gedanken er sich beschäftigte. Aber obwohl sie es kaum erwarten konnte, in Rics Arme genommen zu werden, seinen Körper hart gegen ihren gepresst, zögerte sie, mit ihm ins Labyrinth zu gehen. Es kam ihr so vor, als würde sie dann ihre Gefühle für Ric hinabziehen auf die Fleischeslust, die sie mit dem Gärtner verband. Melanie wollte, dass Ric ihr so viel mehr bedeutete.
»Jetzt nicht«, sagte sie als Antwort auf seine Frage nach dem Labyrinth. »Komm, gehen wir auf die östliche Terrasse. Dort hat man einen spektakulären Blick. An einem klaren Tag so wie heute kann man bis hinunter in den Hafen schauen.«
Als sie die Terrasse erreichten, gingen sie die wenigen Stufen hoch und schritten über die mit Steinen ausgelegte leichte Erhöhung. Melanie hielt an. »Hier«, sagte sie und streckte die Hand zum fernen glitzernden Wasser aus. »Stimmst du mir nicht zu, dass es ein wunderschöner Ausblick ist?«
»Wunderschön«, bestätigte er. Ric stand direkt hinter ihr, und sein Kommentar klang wie ein Kuss. Vergebens suchte sie eine lockere Reaktion, aber dann lagen seine Hände schon auf ihren Schultern, und seine warmen Lippen drückten fest in ihre Halsbeuge. »Je länger ich in deiner Nähe bin, desto größer wird mein Verlangen. Wann kann ich Liebe mit dir machen?«
Seine Lippen hinterließen eine Spur bis zu ihrem Ohr, als er zu flüstern begann. Eine Hand bewegte sich von der Schulter hinunter zur Brust, und die andere Hand zog sie fest gegen seinen Körper.
Melanie entspannte sich in seiner Umarmung und genoss dieses seltsam süße Gefühl, zu jemandem zu gehören. Dadurch erhöhte sich ihre eigene Leidenschaft.
»Sag mir wann, Melanie. Wann wird es mir erlaubt sein, deinen Körper anzubeten?«
»Heute Abend«, brachte sie flüsternd hervor und wünschte, es wäre schon Abend.
»Ich weiß nicht, ob ich so lange warten kann«, gab er zurück. »Heute Morgen aufzuwachen und zu wissen, dass ich dich in meinen Armen halten würde, bevor der Tag zu Ende geht, ist mir wie eine süße Folter gewesen.«
»Für mich war es genauso. Oh, Ric, ich habe von dir geträumt, seit ich mit der Kutsche an dir vorbeigefahren bin.«
»Glaubst du, ich hätte nicht von dir geträumt? Ich wusste, ich würde dich finden.«
Vor Überraschung löste sich Melanie aus seiner Umarmung und drehte sich um, damit sie in sein Gesicht schauen konnte. »Dann war es kein Zufall, dass du auf der Dinnerparty meiner Eltern aufgetaucht bist?«
»Natürlich nicht. Ich wollte dich wieder sehen.«
Er beugte den Kopf und näherte sich ihrem nach oben gewandten Gesicht. Hinter Atem wie eine Jungfrau, wartete Melanie auf den Moment, in dem seine Lippen ihre berühren würden.
»Entschuldigung, Madam.«
Ric und Melanie lösten sich hastig voneinander. Melanie wirbelte herum und sah sich ihrer Haushälterin gegenüber. Ric bewegte sich langsamer.
Mit gerümpfter Nase wollte Mrs. Godwin ihn mit einem ihrer tadelnden Blicke strafen, aber dann weiteten sich ihre Augen, genau, wie es bei Mr. Bartlett gewesen war. Alarmsignale schrillten in Rics Gehirn. Er hatte nicht damit gerechnet, dass es noch ältere Bedienstete gab, die seinen Vater gekannt hatten.
Er hob den Kopf um höchstens einen Zentimeter, und seine Augen blitzten eine Warnung. Zu Rics Erleichterung schloss Mrs. Godwin ihren Mund.
»Was ist denn, Mrs. Godwin?« Melanies Stimme klang gereizter als sonst, wenn sie mit dem Personal sprach. Die Störung der Haushälterin hatte sich wirklich im ungünstigsten Augenblick abgespielt.
»Ich möchte gern wissen, Madam, ob Sie und Ihre Gäste im offiziellen Speisesaal essen
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