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Eine ungezogene Witwe: Erotischer Roman (German Edition)

Eine ungezogene Witwe: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Eine ungezogene Witwe: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Louisa Francis
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ihrer Mutter in den Salon führen, in dem die Gäste ihre Drinks vor dem Dinner genossen. »Das scheint mir eine große Tischgesellschaft zu sein. Willst du alle anderen übertreffen, Mama?«
    Mrs. Griffiths lächelte und gab ihrer Tochter mit dem Fächer einen Klaps auf den Arm. »Du müsstest mich besser kennen. Es gibt immer so viele Menschen, die beleidigt sein könnten, wenn sie nicht eingeladen würden.«
    Melanies Vater war ein Mann von unterdurchschnittlicher Größe, und dessen graue Haare nicht enthüllten, von welcher Seite der Familie Melanie ihre flammendroten Haare geerbt hatte. Als Melanie ihn sah, war er gerade dabei, Mr. Bartlett und einem hochgewachsenen Paar eine Geschichte zu erzählen. Das Paar stand ein wenig abseits, und Melanie konnte die Gesichter der beiden nicht sehen.
    Dann wandte Mr. Griffiths das Gesicht und brach seine Geschichte ab. »Ah, Melanie.«
    Seine Zuhörer wandten sich ebenfalls in diese Richtung. Melanies Schritte stockten. Einen Moment lang drohte sie ihre Haltung zu verlieren. Sie hätte gern gewusst, ob sie so merkwürdig aussah, wie sie sich fühlte. So oft sie auch geträumt hatte, ihren dunklen Fremden wieder zu sehen, so hatte sie doch niemals damit gerechnet, dass ihre Reaktion so intensiv sein würde. Ihr Vater behielt seinen freundlichen Ausdruck bei, deshalb nahm sie an, dass sie ganz normal wirkte. Beruhigt ging sie weiter auf die kleine Gruppe zu.
    Ihr Vater streckte beide Hände aus und drückte Melanies voller Freude. »Du wirst jeden Tag schöner. Melanie, meine Liebe, ich möchte dich unseren besonderen Gästen vorstellen, Mr. Richard Lidell und Miss Adeline Lidell. Dies ist meine Tochter, Mrs. Melanie Wilberforce.«
    »Wie geht es Ihnen?«
    »Erfreut, Sie kennenzulernen, Mrs. Wilberforce.«
    Dem Austausch der Begrüßungsfloskeln folgte höfliches Plaudern. Melanie lächelte, lachte und versuchte, nicht allzu oft Richard Lidell anzustarren.
    Sie fragte sich, ob er von ihr so beeindruckt war wie sie von ihm. Aber ein Mann, der so glatt und selbstsicher war, konnte innerlich niemals so aufgewühlt sein wie sie. Da sie sich eingeredet hatte, dass es höchst unwahrscheinlich war, ihren dunkeläugigen Fremden jemals wieder zu sehen, setzte sie sich nun der Qual aus, herauszufinden, ob er ihre Bekanntschaft beleben wollte.
    Bruder und Schwester saßen am Tisch zu weit von ihr entfernt, sodass sie keine Unterhaltung führen konnten. Als die Damen sich in den Salon zurückzogen, während die Herren ihren Port genossen, entschied sich Melanie für einen Platz neben Delie. Die ältere Frau erwies sich als sehr charmant, deshalb glaubte Melanie, dass sie sich getäuscht hatte, als sie bei der Vorstellung den Eindruck gewann, Delie wäre ihr mit unfreundlicher Zurückhaltung begegnet.
    Dieses Gefühl störte Melanie nur wegen ihres Interesses an dem dunkeläugigen Mann, der jetzt kein Fremder mehr war. Sonst war sie daran gewöhnt, mit ihrer Schönheit den Neid anderer Frauen hervorzurufen, und auch von Unfreundlichkeiten ließ sie sich nicht beeindrucken.
    Aber jetzt schien die Frau sich sehr freundlich zu geben. Sie erklärte, dass ihr Bruder angeregt hätte, Australien zu besuchen, und vielleicht würden sie sich hier niederlassen.
    »Oh, stehen die Aussichten gut dafür?«, fragte Melanie spontan und bemühte sich, die Aufgeregtheit aus ihrer Stimme fernzuhalten.
    »Wir sind erst seit ein paar Tagen hier. Ric glaubt, dass es viele großartige Möglichkeiten gibt, in einem so jungen Land zu investieren.«
    »Ja, das trifft sicherlich zu. Mit klugen Investitionen hat mein verstorbener Mann sein Vermögen gemacht.«
    Delie legte eine mitfühlende Hand auf Melanies Arm. »Ich habe von Ihrem herben Verlust gehört, und es tut mir sehr leid. Es ist traurig, schon so früh Witwe zu sein.«
    »Ich habe das Schlimmste überstanden«, sagte Melanie. »Aber lassen Sie uns nicht von mir reden, ich möchte alles über Sie wissen.«
    Delie gab nur solche Fakten preis, die keinen Rückschluss auf Rics wahre Identität zuließen. Sie ließ auch anklingen, ohne den Anschein zu erwecken, dass sie sich beklagen wollte, wie schwer es ihr fiel, in einem Hotel zu wohnen, wenn man an ein großes Haus und viele Bedienstete gewohnt war.
    »Wir haben überlegt, für den Rest unseres Aufenthalts ein Haus zu mieten. Wissen Sie von einer solchen Gelegenheit?«
    Der Gedanke, der ihr schon während des Essens im Kopf herumgespukt hatte, brach sich plötzlich Bahn. »Warum wohnen Sie nicht bei

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