Eine ungezogene Witwe: Erotischer Roman (German Edition)
seines Jacketts und wischte damit den Schweiß über den Brauen ab, während er mehrere Male versuchte, sich zu räuspern.
Jeremiahs vor Wut schäumender Enkelsohn stakste in seinem kleinen Büro wie ein eingesperrter Tiger auf und ab. Mr. Bartlett empfand ihn auch als fast so unberechenbar. Mit nur wenig Hoffnung versuchte er, dem Treffen einen Hauch von Höflichkeit zu geben. »Bitte, setzen Sie sich doch, damit wir die Angelegenheit mit Vernunft regeln können.«
»Da gibt es nichts zu regeln.« Ric verharrte einen Augenblick lang und starrte den Rechtsanwalt mit glühenden Augen an. »Ich habe Ihnen gesagt, was ich von Ihnen erwarte. Sie haben das Originaltestament meines Großvaters. Wie schwierig wird es sein, eine Anfechtung bei Gericht durchzusetzen?«
Schmerz verzerrt das gerötete Gesicht des älteren Mannes. »Ich glaube nicht, dass Sie einen Fall von Nötigung vorbringen können.«
»Sexuelle Nötigung«, korrigierte Ric den Anwalt. »Was immer Sie von der jungen Witwe halten, spielt keine Rolle – ich weiß jetzt, wie sie ist. Ich habe absolut keinen Zweifel mehr an den Umständen, wie sie meinen Großvater dazu gebracht hat, sein Testament zu ändern.«
»Dafür werden Sie Beweise brauchen.« Mr. Bartlett wünschte sich irgendwohin, er wollte nur nicht länger mit diesem zornigen jungen Mann in diesem Büro bleiben.
»Ich werde jeden Beweis bringen, der erforderlich ist.«
»Darf ich fragen wie?«
Ric schniefte. »Es gibt gewisse Methoden, wie man mit so einer Frau umgeht. Würden Zeugen und ein unterschriebenes Geständnis genügen?«
»Davon gehe ich aus.« Die Antwort kam widerwillig. Mr. Bartlett fühlte sich sehr unglücklich über die ganze Situation. Besonders auch deshalb, weil er noch vor vierundzwanzig Stunden geglaubt hatte, dass die Sache mit Jeremiahs Testament auf eine Weise gelöst werden könnte, die alle Parteien zufriedenstellen würde. »Gestern haben Sie eine andere Meinung dazu geäußert«, erinnerte er den Enkel.
»Aber jetzt ist heute. Gestern hat sie mich noch hinters Licht führen können.«
Mr. Bartlett seufzte. So ein zorniger junger Mann. Er mochte sich gar nicht vorstellen, was Melanie getan hatte, um in dem jungen Mann eine solche Rage hervorzurufen. »Ich nehme an, Sie wollen zurück in Ihr Hotel ziehen.«
»Das werde ich ganz sicher nicht tun. Wenn jemand aus Arlecdon auszieht, dann wird es die hinterlistige kleine Witwe sein.«
Die Wutausbrüche und Beleidigungen zerrten am Geduldsfaden des ehrenwerten Anwalts. »Haben Sie Mrs. Wilberforce gesagt, wer Sie in Wirklichkeit sind?«
»Nein. Das werde ich erst tun, wenn es in meine Pläne passt.«
»Wenn ich Sie wäre, junger Mann, würde ich zuerst mal in den Spiegel sehen, bevor ich eine andere Person als Betrügerin brandmarke.«
Die dreiste Kritik schlug bei Ric wie ein Faustschlag ein. Er streckte seinen Körper, um noch mehr zu beeindrucken, und eine ausdruckslose Maske legte sich über sein Gesicht. Nur seine Augen brannten vor Emotionen, und an seinem Hals pulsierte die Schlagader.
Mr. Bartlett erhob sich steif aus seinem Sessel und gab durch eine Geste zu verstehen, dass er das Gespräch für beendet ansah. »Es tut mir leid, Ric, aber unter den gegebenen Umständen bin ich nicht bereit, Ihr Anliegen weiter zu verfolgen. Wenn Sie den Fall vor die Gerichte bringen wollen, müssen Sie sich einen anderen Anwalt suchen.«
Ric trug keine Einwände vor. Er hielt sich immer noch kerzengerade wie ein Bleisoldat und wünschte dem Anwalt einen guten Morgen.
Als Ric aus Mr. Bartletts Büro schritt, hatte er vor, sofort die Dienste eines anderen Rechtsanwalts in Anspruch zu nehmen. Der Vorwurf, dass sein eigenes Verhalten zu wünschen übrig ließ, verletzte seinen Stolz. Zynisch mochte er sein, aber hinterlistig war er nicht.
Er war durch zwei Straßen gegangen, und in Gedanken hatte er schon einige Male Melanies Hals umgedreht, statt sie übers Knie zu legen. Aber seine Züchtigung gestern Nacht hatte nicht das beabsichtigte Resultat gezeigt. Er musste sich gerade wieder daran erinnern, wie sehr sie es genossen hatte, als er in ihre heiße, nasse Muschi stieß, nachdem er unermüdlich ihre Pobacken geklatscht hatte. Verdutzt sah er nach links, als eine kleine Hand sich auf seinen Arm legte.
Ric fuhr ungestüm zur Seite, und weil der Zorn aus seinen Augen sprühte, ließ die unbekannte Frau ihre Hand erschrocken sinken. Sie trat einen Schritt zurück, Furcht in den Augen.
»Ich bitte um Entschuldigung,
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