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Eine verboten schoene Frau

Eine verboten schoene Frau

Titel: Eine verboten schoene Frau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yvonne Lindsay
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traurig?“
    „Die Statue war ein Hochzeitsgeschenk an meine Eltern. Von der Familie meiner Mutter. Ich weiß nicht, wie alt die Statue wirklich war oder wo sie ursprünglich herkam. Mein Vater hat sie nach dem Tod meiner Mutter verkauft. Ich vermute, für ihn hingen zu viele schmerzliche Erinnerungen daran. Ich war damals fünf und wirklich verzweifelt, als die Statue verschwunden war.“
    „Ungewöhnlich, dass einer Fünfjährigen der Verlust einer Statue so viel bedeutet.“ Ihre plötzliche Verwundbarkeit berührte ihn.
    Sie zuckte mit den Schultern. „Vermutlich war ich ein ungewöhnliches Kind. Jedenfalls war ich ein einsames Kind, nur eben nicht hier draußen im Garten, da hatte ich meine Fantasie zur Gesellschaft. Meine Mutter ist fast die ganze Zeit über krank gewesen, und das letzte halbe Jahr, bevor sie starb, war ich meist ganz mir selbst überlassen.“
    Seine Empörung musste sich auf seinem Gesicht gezeigt haben, denn sie redete schnell weiter.
    „Versteh mich nicht falsch. Es gab genug Personal, das auf mich geachtet hat. Ich hatte ein Kindermädchen, und auch Mrs Jackson war damals schon hier angestellt und hat immer ein Auge auf mich gehabt.“
    „Und dein Vater?“
    „Er hat so viel Zeit wie nur möglich mit meiner Mutter verbracht. Sie haben sich sehr geliebt.“
    Marcus wandte sich ab. Es fiel ihm schwer, sich vorzustellen, dass ein Paar sich so liebte, dass es darüber sein einziges Kind vergaß. Auch nicht viel besser als seine Eltern, die den Drogen so sehr verfallen waren, dass sein Großvater sich um ihn hatte kümmern müssen.
    „Du hast also viel Zeit hier im Garten verbracht?“, zwang er sich zu fragen.
    Avery lächelte und nickte. „Das hier war mein Wunderland. Ich habe mich mit meinen Pinseln und Farben da drüben unter dem Baum versteckt. Und wenn ich jemanden zum Reden gebraucht habe, war immer der Engel da und hat mir zugehört.“
    Plötzlich verstand er, warum sie so verzweifelt über das Verschwinden der Statue gewesen war. Sie war ein Einzelkind und offenbar ein sehr einsames. Und der Engel war ihr Freund gewesen.
    „Was ist denn mit der Statue geschehen?“
    „Dad hat sie seinem Händler übergeben, und der hat sofort einen Käufer dafür gefunden. Und nachdem er gemerkt hat, wie traurig mich der Verlust machte, war die Statue längst wieder in anderen Händen. Und der Verkäufer hatte keine Kontaktdaten von dem, der sie gekauft hat. Ich habe keine Ahnung, wo sie jetzt ist, oder ob es sie überhaupt noch gibt.“
    Sie legte Palette und Pinsel beiseite und streckte sich, ließ die Schultern kreisen, als müsste sie die verspannten Muskeln lockern. Er hätte sie am liebsten berührt, um sie zu massieren und ihre Anspannung mit etwas anderem ersetzt. Er ballte die Hände zu Fäusten und steckte sie in die Hosentaschen.
    „Hast du danach gesucht?“
    „Oh ja.“ Sie nickte heftig. „Dad hat die Rechnungen für alle seine Verkäufe aufgehoben, zusammen mit detaillierten Beschreibungen der verkauften Kunstwerke. Aber selbst mit sämtlichen Kopien davon und alten Fotos habe ich sie nicht aufspüren können. Ich habe Nachrichten in Internetforen hinterlassen, die sich auf Kunst und Antiquitäten spezialisiert haben, aber auch da hatte ich bislang kein Glück.“ Sie lachte. „Nur einen neuen Gärtner hab ich darüber gefunden.“
    „Gärtner?“
    „Ach, das ist eine lange Geschichte.“ Sie winkte ab. „Ich habe heute Morgen mit ihm über die Statue gesprochen. Und über dich.“
    „Über mich?“
    „Ja, Ted meinte, du wärst doch vielleicht bereit, deine Kontakte zu nutzen, um mir bei der Suche zu helfen. Ich würde jeden Preis zahlen, wenn ich sie nur wiederbekomme.“
    Marcus lachte laut auf. „Regel Nummer eins bei Verhandlungen, Avery: Sag niemals, was du bereit bist zu zahlen.“
    Sie wurde rot und verdrehte die Augen. „Das weiß ich, Marcus. Einem potenziellen Verkäufer würde ich das auch niemals sagen.“ Ihr Gesichtsausdruck wurde ernst. „Wirst du mir helfen, meinen Engel zu finden?“
    Marcus brauchte für seine Entscheidung keine drei Sekunden. Er wollte, dass sie ihm einen Gefallen schuldig war. Einen großen. Wenn sie meinte, ihm etwas zu schulden, wenn sie ihm vertraute, würde sie sich von der Kunstsammlung ihres Vaters trennen. Und er würde die Lovely Woman zurückkaufen können. Er konnte das Gesicht seines Großvaters förmlich vor sich sehen, wenn er das Bild wieder an dessen Wohnzimmerwand hängte, wo es hingehörte. Das wäre seine Art

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