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Eine Versammlung von Krähen (German Edition)

Eine Versammlung von Krähen (German Edition)

Titel: Eine Versammlung von Krähen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Keene
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Gestalt drehte sich nicht einmal um. »Nur zu. Schieß ruhig.«
    »Ich tu’s«, warnte Randy und hoffte, seine Stimme hörte sich nicht so verängstigt an, wie ihm zumute war.
    »Dann bring es endlich hinter dich, Junge. Meine Brüder und ich haben uns heute Nacht noch um viele andere zu kümmern. Einer von euch reicht gerade mal für den hohlen Zahn.«
    »Randy«, rief Cindy. »Verschwinde und such deine Schwester. Sorg dafür, dass ihr nichts passiert. Geh endlich!«
    »Ich lass dich nicht allein, Ma. Dieser Scheißkerl hat Dad umgebracht.«
    »Sam!«, brüllte sie. »Stephanie. Schafft ihn hier raus!«
    »Komm mit, Randy«, bedrängte Sam ihn erneut. »Lass uns Hilfe holen.«
    »Ich lasse meine Mutter nicht im Stich. Halt dich da raus!«
    Der Mann in Schwarz drehte sich zu ihm um. Sein Lächeln bot einen grauenhaften Anblick.
    »Ich kehre deine Mutter jetzt von innen nach außen. Möchtest du dabei zusehen?«
    Cindy sprang vor und rammte das Steakmesser mit beiden Händen tief in seinen Rücken. Gleichzeitig drückte Randy den Abzug. Die 45er zuckte in seinen Händen, und er spürte den Rückstoß durch die Arme bis in die Schultern hinein. Der Schuss übertönte alle anderen Geräusche und brachte Randys Ohren zum Klingeln.
    Cindy taumelte ächzend und rutschte erneut zu Boden. Randy fiel auf, dass Blut die weiße Kühlschranktür vollgespritzt hatte. Einen Moment zuvor war es noch nicht da gewesen. Er fragte sich, woher es stammte. Dann bemerkte er weiteres Blut an der Vorderseite des Sweatshirts seiner Mutter.
    »Oh mein Gott …«
    Der Mörder griff mit ausdrucksloser Miene seelenruhig nach dem aus seinem Rücken ragenden Messer. Er zog es heraus und ließ es zu Boden fallen, dann lächelte er wieder.
    »Aber ich hab auf dich geschossen …« Verwirrt und panisch warf Randy die Pistole weg. »Ich hab auf dich geschossen, nicht auf meine Ma!«
    »Stimmt. Die Kugel hat sie durch mich hindurch getroffen. Und dafür danke ich dir, Junge. Du hast dabei geholfen, die Dinge zu beschleunigen. Zur Belohnung gestalte ich deinen Tod kurz und schmerzlos. Gib mir noch einen Moment Zeit.«
    Damit wandte er sich wieder Randys Mutter zu und kniete sich neben ihr hin. Cindy versuchte, sich aufzusetzen, plumpste jedoch kraftlos zurück auf den Boden.
    »M-Ma … es tut mir so leid.«
    Ihr Blick richtete sich auf ihn. Randy bemerkte ein dünnes Rinnsal Blut, das aus ihrem Mundwinkel lief.
    »Marsha«, presste sie keuchend hervor. »Such deine Schwester. Ist schon gut, Schatz. Ich liebe dich.«
    »Ma …«
    »Randy!« Sam hatte die Eingangstür geöffnet. Ein Windstoß fuhr durchs Haus, und die Schreie der Nachbarn wurden lauter. »Komm schon, Mann, bevor er dich auch umbringt!«
    Randy sah zu Sam und Stephanie, dann zurück zu seiner Mutter und dem Fremden, schließlich zur weggeworfenen Pistole.
    »Vergiss es!«, brüllte Sam. »Du hast schon auf den Dreckskerl geschossen, und es hat ihm nichts ausgemacht. Komm endlich!«
    »Oh Gott.« Stephanie starrte auf etwas auf der gegenüberliegenden Straßenseite.»Da ist noch einer. Was stellt er denn da mit Garnetts Hund an?«
    Randy drehte sich erneut zu seiner Mutter und hatte vor, sich auf den Fremden zu stürzen, um ihn von ihr wegzustoßen. Der Mann küsste sie gerade, genau wie er zuvor Randys Vater geküsst hatte. Cindys Augen waren geschlossen.
    Mit geballten Fäusten öffnete Randy den Mund und …
    »Randy?« Stephanies Stimme durchdrang seine Wut und Verzweiflung. »Wir müssen weg. Wir müssen sofort weg. Bitte.«
    Er schaute von seiner Mutter zu ihr und wieder zurück. Der Mann in Schwarz stand auf und seufzte.
    »Ah, das war lecker. Jetzt komm her, Junge. Ich habe dir versprochen, dich kurz und schmerzlos zu erledigen, und ich halte mein Wort.«
    Zögernd wich Randy einen Schritt zurück. Der Mörder näherte sich, dann hielt er jäh inne und taumelte zurück, als hätte er einen elektrischen Schlag bekommen. Er starrte auf den Boden und zischte. Randy folgte seinem Blick und erkannte, dass die Schuhspitze des Eindringlings das verschüttete Salz berührte.
    »Du kleiner Dreckskerl. Komm her.«
    »L-leck mich. Du hast meine Eltern umgebracht.«
    »Und jetzt bringe ich dich um. Komm her. Ich sag’s nicht noch einmal.«
    Randy fiel auf, dass sich der Mann nach wie vor nicht bewegt hatte. Er schien nicht länger in der Lage zu sein, sich ihm zu nähern.
    Es liegt am Salz, dachte er. Ich weiß nicht, warum, aber er mag das Salz nicht .
    »Leck mich.« Diesmal zitterte

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