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Eine Villa zum Verlieben: Roman (German Edition)

Eine Villa zum Verlieben: Roman (German Edition)

Titel: Eine Villa zum Verlieben: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriella Engelmann
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hatten, gingen sie in den Garten. Mittlerweile sah man nur noch ein paar vereinzelte Raketen, die über die Dächer zischten. Und die Luft roch verbrannt.
    »Wie sieht’s aus, Mädels? Habt ihr noch Lust auf Bleigießen?«
    »Klar«, rief Nina erfreut. »Mal schauen, was uns die Zukunft so bringt.«
    Minuten später saßen die Freundinnen wieder am Esstisch und beobachteten gebannt, wie sich das erhitzte Blei zu Klumpen formte.
    »Also, ich will ja nicht sagen, wie das aussieht«, kicherte Leonie, als sie die zwei Kreise betrachtete, die aus Stellas Mischung entstanden waren.
    »Ein großer Kreis mit einem kleineren. Sieht aus wie ein Schneemann, oder wie ein Kind …«, bemerkte Nina und sah Stella grinsend an.
    »Haha, sehr lustig«, erwiderte diese. »Sag mal lieber, was deins darstellen soll. Sieht aus wie eine Kiste mit Beinen.«
    »Könnte auch ein Tisch sein. Ist das nicht passend?«, johlte Leonie. »Das passt super zu deinem neuen Job!«
    »Stimmt«, antwortete Nina und dachte an ihr Vorstellungsgespräch mit Ruth Gellersen, zu der sie schnell einen guten Draht gefunden hatte, obgleich sie ein ganz anderer Typ als Annette war. Nina freute sich auf die neue Aufgabe und darüber, dass sie sich für den Moment keine Sorgen über ihre finanzielle Situation machen musste.
    Um vier Uhr morgens beendeten sie ihre Feier und –schleppten sich todmüde ins Bett. Leonie blickte ein letztes Mal auf ihren Bleiklumpen. Das Ding sah aus wie ein Löffel. Was um alles in der Welt hatte das wohl zu bedeuten?

Von: [email protected]
An: [email protected]
Betreff: Frohes neues Jahr!

Liebe Nina Korte,
wie waren Ihre ersten zwei Arbeitswochen bei Koloniale Möbel? Haben Sie den Laden schon begrünt?

    Nina hielt einen Moment inne, lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und sinnierte über den Beginn des neuen Jahres. Es war bereits Mitte Januar, seit knapp zwei Wochen arbeitete sie in Ruth Gellersens Möbelladen, und vor ein paar Stunden war Stella aus der Klinik in Bad Bramstedt nach Hause gekommen. Wie schnell die Zeit doch vergangen war. Eben hatten die Freundinnen noch Silvester gefeiert, und nun war das neue Jahr schon wieder zwei Wochen alt.
    Schön, dass sie endlich wieder zu dritt waren! Seit Tagen hatten sich Leonie und Nina auf Stellas Rückkehr gefreut und eine kleine Überraschung für die Freundin organisiert. »Willkommen daheim!« stand auf dem Transparent an der Eingangstür, und im Flur hatten sie hölzerne Glückskleeblätter verstreut, die nach oben in Stellas Wohnung führten. Um das Geländer rankte sich Efeu, und auf Stellas Fußmatte hatten sie einen riesigen Lebensmittelkorb abgestellt, daneben einen bunten Strauß Blumen.
    Als Stella endlich nach Hause gekommen und über die Schwelle ihrer Wohnung getreten war, waren Nina und Leonie wie auf Kommando hinter ihrem Sofa hervorgesprungen und der Freundin um den Hals gefallen.
    Stella sah erholt und rosig aus und hatte sogar ein paar Kilo zugenommen. Mit dem neuen Jahr begann für sie ein anderer Lebensabschnitt und für Nina ebenfalls – zumindest in beruflicher Hinsicht!

Von: [email protected]
An: [email protected]

Ich habe in den vergangenen Tagen oft an Sie denken müssen, als ich am ehemaligen Blumenmeer vorbeigegangen bin. Es ist schon seltsam, dass dort jetzt Kleidung verkauft wird, wenngleich die Designerin ganz originell zu sein scheint (soweit ich das beurteilen kann). Doch ich vermisse Ihre phantasievoll dekorierten Schaufenster und die kleinen Blumensträuße, die immer auf den bunten Tischen vor dem Laden standen. Selbst bei schlechtem Wetter hatten wir immer einen Hauch Frühling im Viertel.
Schreiben Sie mir, wie es Ihnen geht, wenn Sie mögen. Außerdem wüsste ich gern, ob Sie mir Tipps zum Thema Gartensitzplätze geben können. Wenn der Sommer so schön wird wie der letzte, würde ich endlich die Fertigstellung meiner lang geplanten Terrasse in Angriff nehmen.
Mit herzlichen Grüßen,
Ihr Waldemar Achternbeck

    Sprachlos blickte Nina auf ihren Computer. Es war das erste Mal, dass Waldemar Achternbeck erwähnte, dass er das Blumenmeer bereits kannte. Bislang war sie immer davon ausgegangen, dass er durch Zufall auf ihre Homepage gestoßen war und irgendwo weit außerhalb der Stadt wohnte. Bei dem Gedanken, dass sie vermutlich schon mit ihm gesprochen hatte, verspürte sie ein seltsames Kribbeln im Bauch.

Von: [email protected]
An: [email protected]
Betreff: Die Traumterrasse

Lieber

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