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Einen Stein für Danny Fisher: Roman

Einen Stein für Danny Fisher: Roman

Titel: Einen Stein für Danny Fisher: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harold Robbins
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Tränen. "Ich will nicht, Danny, daß du im Bösen von mir weggehst", heulte sie, "ich hab dich doch so lieb."
    Ich schnaufte verächtlich. "Du hast aber 'ne sonderbare Art, es zu zeigen! Du frotzelst mich ständig und zwingst mich Dinge zu tun, die ich nicht tun will!"
    Jetzt heulte sie erst richtig los. "Ich ... ich wollt doch nur was tun, was dir Freude macht, Danny."
    Ich ging wieder weiter, "'s macht mir aber keine Freude", sagte ich kurz, "'s macht mich nervös." "Und wenn ich dir versprech, damit aufzuhören, Danny, bist dann auch noch bös auf mich?" Sie ergriff meine Hand.
    Ich sah zu ihr hinunter. "Wenn du mir ehrlich versprichst, damit aufzuhören, dann nicht", sagte ich.
    "Dann versprech ich dir's", sagte sie rasch und lächelte unter Tränen.
    Ich erwiderte ihr Lächeln. "Dann bin ich also nicht mehr bös auf dich", sagte ich. Plötzlich wurde mir klar, daß ich ihr in Wirklichkeit nie böse gewesen war. Nur auf mich selbst war ich böse gewesen. Das. was sie mit mir getan hatte, hat mir doch Genuß bereitet.
    Wir gingen weiter, und sie hielt noch immer meine Hand. Rexie lief auf einen offenen Bauplatz, und wir warteten, bis sie wieder herauskam.
    Marjorie Ann sah mich an. "Darf ich dein Mädchen sein, Danny ?’"
    "Heiliger Strohsack!" Unwillkürlich brach dieser Ausruf aus mir hervor.
    Unverzüglich hatte sie auch wieder Tränen in den Augen. Sie drehte sich um und lief schluchzend davon.
    Ich blieb einen Moment stehen und sah ihr verdutzt nach. Dann holte ich sie ein und erwischte sie am Arm. "Marjorie Ann!"
    Sie drehte mir ihr Gesicht zu, während ihr Körper noch immer von Schluchzen geschüttelt wurde.
    "Hör auf zu heulen!" sagte ich. "Wenn du also willst, kannst du mein Mädchen sein."
    "O Danny!" Sie legte ihre Arme ungestüm um meinen Hals und versuchte mich zu küssen.
    Ich wich ihr aus. "Ach, Marge, laß das Geknutsche! Du hast's versprochen."
    "Nur einen Kuß, Danny", sagte sie rasch. "Wenn ich dein Mädchen sein darf, ist's ganz in Ordnung."
    Ich starrte sie an, denn über diese Logik ließ sich nicht streiten. Außerdem wollte ich sie ja auch küssen. "Okay", sagte ich widerwillig. "Aber das ist alles!"
    Sie zog mein Gesicht zu sich hinunter und küßte mich. Ich spürte, wie lebendig ihre warmen Lippen unter meinem Mund waren. Ich zog sie dichter an mich heran, und sie verbarg ihr Gesicht an meiner Schulter. Ich vermochte ihr Geflüster kaum zu verstehen.
    "Jetzt, wo ich dein Mädchen bin, Danny, will ich alles tun, was du willst!" Sie preßte meine Hand gegen ihre Brust. ' Alles, was du willst", wiederholte sie. "Und ich werd dich nie wieder frotzeln."
    Ihre Augen leuchteten. Sie schien nicht mehr dasselbe Mädchen zu sein, das ich die ganze Zeit gekannt hatte. Eine innere Wärme strahlte von ihr aus, die ich vorher an ihr nie bemerkt hatte.
    Ich küßte sie nochmals, diesmal bedächtiger. Ich fühlte, wie sie sich eng an mich preßte, und das bekannte lieber stieg mir ins Blut. Ein Puls begann in meiner Schläfe zu hämmern. Eiligst schob ich sie von mir weg. "Gehn wir jetzt nach Haus, Marjorie Ann", sagte ich feierlich, "das ist heute alles, was ich mir wünsche."
    Papa rief mir nach, als ich die Treppe hinaufgehen wollte. ich kehrte zu ihm zurück. "Ja, Papa?"
    Er sah überaus verlegen aus. Erst sah er Mamma an, aber sie las das Abendblatt und blickte nicht auf. Dann senkte er den Blick irgendwohin auf den Teppich und räusperte sich. "Du gehst zum erstenmal im Leben von uns weg, Danny", sagte er verlegen.
    "Ja, Papa."
    Jetzt sah er zur Decke empor, sorgfältig darauf bedacht, meinem Blick nicht zu begegnen. "Du bist jetzt ein großer Junge, Danny . . . und da glaube ich . da glauben Mamma und ich ... daß wir dir... gewisse Dinge sagen sollten."
    Ich grinste. "Wegen den Mädchen, Papa?" fragte ich.
    Er sah mich überrascht an. Mamma hatte ihre Zeitung weggelegt und sah mich gleichfalls an.
    Ich lächelte ihnen zu. "Da kommst du etwas zu spät, Papa. Heutzutage lernen wir diese Dinge in der Schule."
    "Tatsächlich?" fragte er ungläubig.
    Ich nickte, noch immer grinsend, mit dem Kopf. "Solltest du irgend etwas darüber wissen wollen, Papa, dann genier dich nur nicht. Frag mich nur!"
    Er lachte ungemein erleichtert. "Siehst du, Mary", sagte er, "ich hab dir doch gesagt, daß wir ihm nichts zu erklären brauchen."
    Mamma sah mich ungläubig an.
    ich lachte beschwichtigend. "Mach dir bloß keine Sorgen, Ma. Ich kann schon allein auf mich aufpassen."
    Noch immer lachend lief ich die

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