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Eines Greifen Ei

Eines Greifen Ei

Titel: Eines Greifen Ei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Swanwick
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funktioniert!« jubelte sie. »Es funktioniert!« Sie hatte ein Seidenunterhemd angezogen und schritt aufgeregt hin und her, nackt bis zur Taille. Ihr Schamhaar war eine weiße Flamme, mit beinahe unsichtbaren Spuren kleinerer Härchen, die nach ihrem Nabel griffen und die süße Innenseite ihrer Schenkel liebkosten. Müde, wie er war, empfand Gunther erneut heftiges Verlangen nach ihr. Auf eine erschöpfte, ausgelaugte Weise war er glücklich.
    »Juhuu!« Sie küßte ihn heftig, nicht erotisch, und rief das KMP mental an. »Alle früheren Überlegungen revidieren. Wir werden unsere betroffenen Komponenten wieder an die Arbeit schicken«, dachte sie. »Alle Arbeitspläne neu anpassen.«
    »Wie Sie befehlen.«
    »Wie verändert das unsere langfristigen Aussichten?«
    Das Programm äußerte sich ein paar Sekunden lang nicht, seine Prozessoren arbeiteten. Dann sagte es: »Sie sind im Begriff, in ein nötiges, jedoch sehr gefährliches Stadium des Wiederaufbaus einzutreten. Sie begeben sich von einer höchst stabilen Situation mit geringen Aussichten in eine höchst instabile mit vielversprechenden Aussichten. Sobald sie etwas Muße haben, werden Ihre nichtbetroffenen Komponenten sehr schnell mit Ihrer Herrschaft unzufrieden sein.«
    »Was geschieht, wenn ich einfach um eine Stufe zurückgehe?«
    »Die Aussichten verschlechtern sich wesentlich.«
    Ekatarina zog den Kopf ein. »Okay, was wird vermutlich unser drängendstes neues Problem sein?«
    »Die nichtbetroffenen Komponenten werden verlangen, mehr über den Krieg auf der Erde zu erfahren. Sie werden wollen, daß die Medien sie wieder mit Nachrichten füttern.«
    »Ich könnte mühelos einen Empfänger betriebsbereit herrichten«, warf Gunther ein. »Nichts Aufwendiges, aber ...«
    »Wage es nicht!«
    »He? Warum denn nicht?«
    »Gunther, ich will es dir mal so erklären: Welche beiden Nationalitäten sind hier am stärksten vertreten?«
    »Na ja, ich schätze, das wird Rußland sein und ... oh!«
    »›Oh‹ ist das passende Wort. Im Moment halte ich es für das beste, wenn niemand genau weiß, wer wessen Feind sein könnte.« An das KMP gerichtet dachte sie: »Wie soll ich reagieren?«
    »Bevor sich die Situation stabilisiert, haben Sie keine andere Möglichkeit als die der Ablenkung. Sorgen Sie dafür, daß die Gehirne beschäftigt sind. Machen Sie die Saboteure dingfest, und organisieren Sie dann Gerichtsverfahren, in denen über Kriegsverbrechen verhandelt wird.«
    »Das ist aus der Mode. Keine Hexenjagden, keine Sündenböcke, keine Gerichtsverfahren. Wir alle sitzen im gleichen Boot.«
    Ungerührt sagte das KMP: »Gewalt ist die linke Hand der Herrschaft. Sie handeln vorschnell, wenn Sie dieses Potential ungenutzt lassen, ohne gründlich darüber nachzudenken.«
    »Darüber möchte ich nicht diskutieren.«
    »Sehr wohl. Wenn Sie die Anwendung von Gewalt im Augenblick hinauszögern wollen, dann könnten Sie eine Jagd nach den Waffen veranstalten, die in Bootstrap benutzt wurden. Das Auffinden und Identifizieren würde die Energien beschäftigen, ohne daß notwendigerweise jemand einbezogen wäre. Außerdem würde die Bedeutung in weiten Kreisen so verstanden werden, als wäre eine Heilung möglich, und auf diese Weise könnte die Moral beträchtlich angehoben werden, ohne daß Sie direkt zu lügen brauchen.«
    Müde, als ob das etwas wäre, das sie schon viele Male durchdacht hatte, sagte sie: »Gibt es wirklich eine Hoffnung, daß sie geheilt werden können?«
    »Alles ist möglich. Im Lichte der gegenwärtig zur Verfügung stehenden Mittel kann es allerdings nicht als wahrscheinlich gelten.«
    Ekatarina schaltete den PeCe mental aus, entließ das KMP. Sie seufzte. »Vielleicht sollten wir genau das tun. Uns auf die Jagd nach der Waffe machen. Wir müßten eigentlich in der Lage sein, mit diesem Gedanken etwas anfangen zu können.«
    Verwirrt sagte Gunther: »Aber es war doch eine von Sally Changs Waffen, oder nicht? Eine schizomimetiche Maschine, stimmt's?«
    »Wo hast du das denn aufgeschnappt?« fragte sie schroff.
    »Nun, Krishna hat gesagt ... Er hat nicht so getan, als ob ... Ich dachte, das wäre allgemein bekannt.«
    Ekatarinas Gesicht nahm einen harten Ausdruck an. »Programm!« dachte sie.
    Das KMP trat wieder in Aktion. »Bereit.«
    »Mach Krishna Narasimhan ausfindig, Nichtbetroffener, Kader Fünf. Ich möchte unverzüglich mit ihm sprechen.« Ekatarina grapschte nach ihrem Slip und ihren Shorts und zog sich wütend an. »Wo sind meine verdammten

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