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Eines Tages geht der Rabbi

Eines Tages geht der Rabbi

Titel: Eines Tages geht der Rabbi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harry Kemelman
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ausgerichtet. Als ihre Freundinnen sich im Internat den letzten Schliff holten, hast du darauf bestanden, daß Laura aufs College geht. Wäre sie ein Mann, wärst du stolz und glücklich, wenn er in die Politik gehen würde.»
    «Ja, aber –»
    «Stell dir mal vor, sie wäre ein Mann und würde ein weibliches Gegenstück von Scofield heimbringen. Du würdest dich amüsieren, weil sie ihre paar Pimperlinge auf ein Sparbuch legt, sich ein pinkfarbenes Auto kauft, nur weil sie es billig bekommen konnte, und sich von deinem Sohn die Stichworte holt, ehe sie was sagt.»
    «Und was ist mit Kindern?»
    «Sie wird sich welche anschaffen.»
    «Das meine ich nicht. Kinder schlagen bekanntlich ihren Eltern nach. Sie können nach Laura kommen oder nach ihm, oder sie können eine Mischung werden. Wünschst du dir wirklich Enkel mit Scofields Charakter und Scofields Intelligenzgrad?»
    Sie war einen Augenblick perplex, faßte sich aber schnell wieder. «Würdest du dir darüber Gedanken machen, wenn Laura unser Sohn Larry wäre und ein Mädchen wie Scofield mitbringen würde? Du würdest dir, wenn überhaupt, nur überlegen, ob sie gesund genug ist, um Kinder zu kriegen. Gesund genug sieht er aus – und das andere ist einfach Glückssache.»
    Magnuson seufzte. «Du hast gewonnen, Sophia, wie meist. Hoffentlich läuft bei den beiden alles so gut, wie es bei uns gelaufen ist.»
    Sie machte ein böses Gesicht. «Willst du damit sagen, daß ich versuche, dich zu bevormunden? Du weißt genau, daß bei uns die Entscheidungen von dir getroffen werden.»
    «Ja, du berätst mich nur, aber deine Ratschläge sind unheimlich überzeugend. Wahrscheinlich macht es Laura ebenso, vielleicht machen das alle Frauen. Hat sie dir gesagt, wann sie heiraten will?»
    Seine Frau schüttelte den Kopf. «Von einem bestimmten Datum war noch nicht die Rede. Aber es sollte wohl gleich nach der Wahl sein.»
    «Das ist ja nur noch ein Monat. Da muß ich mich beeilen.»
    «Du? Was gibt es denn dabei für dich zu tun?»
    «Ich muß mit dem Rabbi klarkommen, und ich habe das Gefühl, daß das gar nicht so einfach sein wird.»

26
    Paul Kramer sah die beiden Besucher, die vor der Haustür standen, fragend an. Der eine schlug die lederne Schutzhülle mit der Dienstmarke auf und stellte sich vor. «Sergeant Dunstable, Polizei von Barnard’s Crossing.» Er nickte seinem Begleiter zu. «Officer Norton. Dürfen wir hereinkommen?»
    «Warum nicht? Meine Eltern sind allerdings nicht da.»
    «Ist das Ihr Wagen, der auf der Glen Lane steht? Der schwarze Chevy?».
    «Ja, das ist mein Wagen.»
    «Stand der letzte Nacht auch da?»
    «Ja.»
    «Und in der Nacht davor?»
    «Ja.» Dann ging ihm ein Licht auf. «Richtig, das Parken auf der Straße ist ja ab Anfang November verboten. Aber ich dachte, das gilt für die Glen Lane nicht, weil das ja gar keine richtige Straße ist. Außerdem steht der Wagen sozusagen auf dem Gehsteig, wenn dort ein Gehsteig wäre.»
    «Und warum stellen Sie den Wagen nicht in die Garage oder in die Einfahrt?» erkundigte sich Dunstable.
    «Weil meine Batterie manchmal spinnt, besonders wenn es in der Nacht geregnet hat, und dann tu ich mich ziemlich schwer mit dem Starten. Deshalb parke ich auf der kleinen Anhöhe auf der Glen Lane, da brauche ich den Wagen zum Starten nur bergab rollen zu lassen.»
    «Schließen Sie den Wagen ab, wenn Sie ihn abends parken?»
    «Aber ja.» Er lachte nervös auf. «Wenn ich es nicht vergesse. Ich fahre jeden Morgen zur Uni und parke auf der Huntingdon Avenue. Da schließe ich immer ab, weil da schon eine Menge Wagen gestohlen worden sind. Hier weiß ich, daß es nicht so kritisch ist, wer würde schon einen klapprigen dreiundsiebziger Chevy klauen? Aber ich hab es mir so angewöhnt.»
    «War er am Mittwochabend abgeschlossen?»
    «Ich glaube wohl.» Er überlegte. «Ja, bestimmt sogar. Warum? Was war denn am Mittwoch?»
    «Das wissen Sie nicht? Es hat im Lynn Express gestanden.»
    «Den lese ich nicht, ich lese nur die Bostoner Blätter.»
    «Auf der Glen Lane hat es einen Unfall mit Fahrerflucht gegeben.»
    «Und was hat das mit mir zu tun?»
    «Sie haben gestern einen kaputten Scheinwerfer auswechseln lassen, nicht?»
    «Stimmt. Ich war fast den ganzen Tag in Boston, da muß es passiert sein. Vielleicht ist auch auf der Heimfahrt oder schon auf dem Hinweg nach Boston ein Stein dagegengeprallt. Ich habe es erst gemerkt, als der Tankwart mich darauf angesprochen hat.»
    «Und wo waren Sie Mittwoch nacht?»
    «Zu

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