Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Einfach göttlich

Einfach göttlich

Titel: Einfach göttlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
Vom Netzwerk:
Joghurt ist gesund. Enthält Protein.
    V. Er antwortete: Ja, und ein großer Teil des Proteins lebt noch.
    VI. Er starrte zum Portal. Es war etwa die Zeit des dritten Gongs; wir wußten also, daß es noch Stunden zu warten galt. Es schien Brutha nicht besonders gutzugehen, und am Joghurt kann’s kaum gelegen haben, ich meine, er aß ja gar nichts davon. Nun, ich muß zugeben, das Zeug hätte frischer sein können. Es lag an der Hitze. Manchmal mußte ich mit dem Löffel zuschlagen, um zu verhindern, daß der Joghurt den Behälter verließ… Ja, ja, schon gut. Wollte nur die Sache mit dem Joghurt erklären. Damit die Geschichte bunter wird. Die Leute mögen bunte Geschichten. Der Joghurt war grün.
    VII. Tja, Brutha stand einfach nur da und starrte. Hast du ein Problem, Hochwürden? fragte ich. Woraufhin er zu erwidern geruhte: Ich kann ihn nicht hören. So erlaubte ich mir denn eine weitere Frage, und sie lautete: Wen meinest du denn? Und er antwortete: Wenn er hier wäre, gäbe er mir bestimmt ein Zeichen.
    VIII. Es ist nichts dran an den Gerüchten, die behaupten, an dieser Stelle sei ich weggelaufen. Die Menge schob mich fort. Ich bin nie ein Freund der Quisition gewesen. Sicher, ich habe den Inquisitoren den einen oder anderen Leckerbissen verkauft, aber sie bekamen nie einen Preisnachlaß.
    IX. Ja, ja, ich komme zur Sache. Nun, er trat durch die Reihe der Soldaten, die das Publikum zurückhielten, und sie wußten nicht, was sie davon halten sollten, schließlich war er Bischof, und dann hörte ich seine Stimme, und er sprach: Ich habe dich in der Wüste getragen und mein ganzes Leben lang an dich geglaubt. Nun, gib mir ein Zeichen.
    X. Ja, etwas in der Art. Wie wär’s mit einer Portion Joghurt? Heute preiswerter denn je. Und am Stiel.«
     
    O m bewältigte das Hindernis einer von Schlingpflanzen überwucherten Mauer, indem er nach einigen Ranken schnappte und den Rest des Körpers allein mit Hilfe der Halsmuskeln nach oben drückte. Kurze Zeit später fiel er auf der anderen Seite herab. Der Zitadelle war er noch keinen Deut näher gekommen.
    Bruthas Selbst brannte einem Fanal gleich in Oms Wahrnehmung. Wer Umgang mit Göttern pflegt, entwickelt früher oder später eine gewisse Neigung zum Wahnsinn. Das geschah nun bei dem Jungen: Er schnappte über.
    »Es ist zu früh!« rief Om. »Du brauchst Anhänger! Du allein genügst nicht! Du allein kannst nichts ausrichten! Du benötigst Jünger!«
     
    S imony drehte den Kopf und blickte durch die Schildkröte. Dreißig Soldaten duckten sich unter dem Panzer, und es mangelte ihnen an Begeisterung.
    Ein Unteroffizier salutierte.
    »Die Nadel hat das Ziel erreicht, Feldwebel.«
    Die Pfeife pfiff.
    Simony griff nach den Steuerungsseilen. So sollte der Krieg sein, dachte er. Ohne Ungewißheiten. Ein paar mehr Schildkröten von dieser Art – dann kämpfte niemand mehr.
    »Achtung«, sagte er.
    Er zog kräftig an dem großen Hebel.
    Das spröde Metall zerbrach.
    Wenn ein Hebel lang genug ist, kann man damit durchaus die Welt aus den Angeln hebeln. Das Problem liegt bei unzuverlässigen Hebeln.
     
    I n den unergründlichen Tiefen des Rohrleitungssystems unterm Tempel setzte Urn entschlossen den Schraubenschlüssel an und zog. Der Bolzen leistete hartnäckigen Widerstand, was Urn zum Anlaß nahm, tief Luft zu holen und erneut zu ziehen, diesmal mit mehr Kraft.
    Das betreffende Rohr drehte sich, knirschte leise und brach…
    Wasser strömte heraus und klatschte Urn ins Gesicht. Er ließ den Schraubenschlüssel fallen und versuchte, das Loch mit beiden Händen zu schließen, doch das Wasser spritzte ihm durch die Finger und plätscherte in die breite Rinne, die an einem der Gewichte endete.
    »Halt’s auf!« rief Urn. »Halt’s auf!«
    »Was denn?« fragte Fergmen.
    »Das Wasser! Halt es auf!«
    »Wie denn?«
    »Das Rohr ist gebrochen!«
    »Das wollten wir doch, oder?«
    »Jetzt noch nicht!«
    »Schrei nicht so! Es sind Wächter in der Nähe!«
    Urn ließ das Wasser aus dem Rohr strömen, streifte so rasch wie möglich die Kutte ab und stopfte sie in die Öffnung. Einige Sekunden lang verharrte sie dort – um dann wie ein Pfropfen herauszuschießen. Das Bündel fiel in die Rinne, rutschte dort bis zum Gewicht und verharrte kurz davor. Das Wasser staute sich dahinter und floß schließlich darüber hinweg.
    Urn sah auf das Gewicht – es blieb unbewegt. Er entspannte sich ein wenig. Nun, wenn es noch genug Wasser gab, um…
    »Ihr beide – rührt euch nicht von der

Weitere Kostenlose Bücher