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Einfach. Liebe.

Einfach. Liebe.

Titel: Einfach. Liebe. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tammara Webber
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gegeben.
    Nachdem wir mehrere Schachteln mit Takeaway vom Chinesen verputzt und uns darüber unterhalten hatten, wie wir zu unseren jeweiligen Hauptfächern gekommen waren, fischte Lucas seinen iPod aus der Hosentasche und reichte mir die Kopfhörer. »Ich will, dass du dir diese Band anhörst, die ich vorhin gefunden habe. Sie könnte dir gefallen.« Wir saßen auf dem Boden, mit dem Rücken an mein Bett gelehnt. Sobald ich den Kopfhörer eingestöpselt hatte, drückte er auf Play. Er beobachtete mich, während die Musik in meinen Ohren anschwoll.
    Ich konnte nichts anderes hören, und ich konnte nichts anderes sehen als seine Augen, die auf mir ruhten. Er beugte sich näher vor, und ich atmete seinen beruhigenden Duft ein. Er nahm mein Gesicht in seine Hände, führte seinen Mund zu meinem und küsste mich langsam, in einem Rhythmus, der irgendwie genau zum Song passte. Er schmeckte nach den grünen Tic-Tacs, die er gelutscht hatte.
    Er reichte mir den iPod, hob mich hoch, legte mich aufs Bett und streckte sich dann neben mir aus, zog mich in seine Arme und küsste mich, bis der erste Song in den zweiten und dann den dritten überging. Als er ein Stück zurückwich, um mit dem Finger über die Windungen meines Ohrs zu gleiten, nahm ich einen der Kopfhörer heraus und reichte ihn ihm. Wir lagen nebeneinander auf meinem schmalen Wohnheimbett und hörten versunken der Musik zu. Er öffnete eine neue Playlist, und ich wusste, dass der Song, den er auswählte, für mich bestimmt war – nicht nur eine Band, die er mit mir teilen wollte, oder eine Musik, über die wir uns austauschen könnten.
    Mein Herz verzehrte sich nach ihm, während wir der Musik lauschten und uns anblickten, und ich spürte die Fäden der Verbundenheit zwischen uns – zarte Bande, die so leicht zerreißen konnten. Wie in dem Gedicht, das in seine Seite geritzt war, bog sich jeder von uns so weit, um in den anderen zu passen, und dieses Schmelzen und Formen konnte noch tiefer gehen, uns widerstandsfähiger machen. Ich fragte mich, ob er es auch spürte, und während ich dem Text dieses Songs, den er ausgewählt hatte, zuhörte, dachte ich, dass er es vielleicht tat. Now don’t laugh ’cause I just might be … the soft curve in your hardline .
    Auf dem Korridor vor meiner Zimmertür war es fast still, endlich, nachdem seit dem frühen Morgen den ganzen Tag über Leute gepackt hatten und ausgezogen waren. Wir redeten über dies und das, und Lucas erzählte mir die Geschichte, wie Francis sein Mitbewohner geworden war. »Er stand eines Abends einfach vor der Tür und wollte hereingelassen werden. Er döste eine Stunde auf dem Sofa, dann wollte er herausgelassen werden. Das entwickelte sich zu einem allabendlichen Ritual, und er blieb immer länger, bis ich irgendwann begriff, dass er bei mir eingezogen war. Im Grunde ist er der dreisteste Hausbesetzer, den es je gegeben hat.«
    Ich lachte, und er küsste mich und lachte ebenfalls. Während er mit den Händen über meine Taille und Hüfte glitt und wir uns immer wilder küssten, erklärte ich keuchend, Erin würde den Campus erst morgen verlassen – und könnte jeden Augenblick zur Tür hereinkommen.
    »Ich dachte, du hättest gesagt, sie würde heute abreisen.«
    Ich nickte. »Das hatte sie vor. Aber ihr Exfreund hat einen unermüdlichen Kreuzzug gestartet, um sie zurückzuerobern, und er wollte sie heute Abend unbedingt sehen.«
    Seine Hand wanderte unter meine Bluse. »Was war denn mit den beiden? Weswegen haben sie sich getrennt?«
    Meine Lippen öffneten sich, als er meine Brust erreichte und sie umfasste, als wäre sie für seine Hände gemacht. »Wegen mir.«
    Seine Augen weiteten sich verwirrt.
    »Nein – nicht das . Chaz war … Bucks bester Freund.« Ich hasste es, wie sich mein Körper allein schon bei dem Gedanken an Buck verkrampfte, wie meine Zähne knirschten, wenn ich seinen Namen aussprach. Selbst ohne seine Anwesenheit löste er Reaktionen in mir aus, die ich nicht im Griff hatte, und das machte mich wütend.
    »Aber er ist doch gar nicht mehr hier, oder?«, fragte er. »Er hat den Campus doch verlassen?« Er legte mir einen Arm auf den Rücken und kuschelte mich näher an sich.
    Ich nickte, schloss die Augen und barg den Kopf an seinem Hals.
    »Ich glaube nicht, dass er nächstes Semester zurückkommen darf, selbst vor dem Prozess«, sagte er.
    Ich atmete ihn ein, sog seinen Duft tief durch meine Nase auf. Ich fühlte mich beschützt von ihm. In Sicherheit. »Ich sehe ständig

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