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Einfach. Liebe.

Einfach. Liebe.

Titel: Einfach. Liebe. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tammara Webber
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Chaz stand.
    Mir stieg die Hitze ins Gesicht, Blut rauschte in meinen Ohren. Während sich die beiden zur Begrüßung küssten und besprachen, wann sie heute Abend von der Arbeit kommen würden, starrte Buck zu mir hinunter, den Mundwinkel auf einer Seite hochgezogen. Mein Atem ging stoßweise, und ich kämpfte gegen die aufsteigende Panik und Übelkeit an. Ich wollte mich abwenden und weglaufen, aber ich war wie gelähmt.
    Hier konnte er mich nicht anfassen. Hier konnte er mir nichts tun.
    »Hey, Jackie.« Sein durchdringender Blick glitt über mich hinweg, und meine Haut begann zu kribbeln. »Gut siehst du aus, wie immer.« Seine Worte hatten einen flirtenden Unterton, aber das Einzige, was ich heraushörte, war die Drohung dahinter, ob beabsichtigt oder nicht.
    Die Prellungen in seinem Gesicht waren verblasst, aber noch nicht völlig verschwunden. Ein gelblicher Fleck umrandete sein linkes Auge, ein anderer zog sich über seine rechte Nasenhälfte – wie ein heller Farbklecks. Die hatte ihm Lucas verpasst, und nur wir drei wussten es. Ich starrte stumm zu ihm zurück, den Kaffee mit einer Hand umklammernd. Diesen Typen hatte ich einmal für gut aussehend und charmant gehalten – die Maske des netten Jungen von nebenan, die er vor sich hertrug, hatte mich ebenso gründlich zum Narren gehalten wie alle anderen auch.
    Ich hob das Kinn, ignorierte meine physische Reaktion auf ihn und auf die Angst, die sie auslöste. »Es heißt Jacqueline.«
    Er zog verwirrt eine Augenbraue hoch. »Hä?«
    Erin packte mich am Ellenbogen. »Komm schon, Süße. Hast du nicht in fünf Minuten Kunstgeschichte?«
    Ich stolperte leicht, als ich mich umwandte und ihr folgte, und er stieß ein leises, spöttisches Lachen aus, als ich an ihm vorbeiging. »Wir sehen uns, Jacqueline «, zog er mich auf.
    Meinen Namen aus seinem Mund zu hören jagte mir einen Schauder über den Rücken, und ich flüchtete hinter Erin in das Meer von Studenten. Sobald die Starre von mir abgefallen war, konnte ich nicht schnell genug von ihm wegkommen.

6
    Erin: Hast du deinen Kaffeebecher noch?
    Ich: Ja.
    Erin: Zieh die Schutzfolie ab.
    Ich: Ohmeingott.
    Erin: Seine Telefonnummer?
    Ich: Woher wusstest du das???
    Erin: Ich bin Erin. Ich weiß alles :)
    Ehrlich gesagt, habe ich mich nur gefragt, warum er etwas auf deinen Becher schreibt, wenn er vorhat, dein Getränk selbst zu machen.
    Wenn Erin mir während des Kurses nicht diese SMS geschickt hätte, dann wäre dieser Becher mitsamt seiner Telefonnummer in dem Abfalleimer im Flur gelandet.
    Das hieß … Lucas hatte keine unnötige Getränkebestellung auf meinem Becher notiert, er hatte mir seine Telefonnummer gegeben. Ich speicherte sie in meinem Handy, während ich mich fragte, was ich damit machen sollte. Ihn anrufen? Ihm eine SMS schicken?
    Ich dachte darüber nach, was ich über ihn wusste: Er war am Abend der Party aus dem Nichts aufgetaucht. Nachdem er dem Überfall ein Ende bereitet hatte, hatte er sich aufgrund seines Beschützerinstinkts verpflichtet gefühlt, mich auch noch sicher zurück zu meinem Wohnheim zu bringen. Irgendwie hatte er an diesem Abend meinen Namen – meinen Spitznamen – gewusst, obwohl er selbst mir bis dahin noch nie aufgefallen war.
    Er saß in Wirtschaft in der letzten Reihe und zeichnete oder starrte mich an, anstatt der Vorlesung zu folgen. Am Samstagabend hatte die Berührung seiner Hände, als wir zusammen tanzten, mir den Kopf verdreht, bevor er ohne Erklärung verschwunden war. Er hatte mich mit den Augen ausgezogen, hatte Erin behauptet, mitten im Starbucks – wo er arbeitete. Er war großspurig und selbstbewusst. Tätowiert und zu heiß, um es in Worte zu fassen. Er sah aus und benahm sich wie der Bad Boy, für den Erin und Maggie ihn hielten.
    Und jetzt war seine Nummer in meinem Handy gespeichert. Es war, als wüsste er alles über die Operation Bad-Boy-Phase und wäre so gewillt und interessiert, diese Rolle auszufüllen, wie meine Freundinnen es von ihm erwarteten.
    Aber ich kannte ihn nicht. Ich wusste nicht, was er von mir hielt. Falls er überhaupt etwas von mir hielt. Das Mädchen, das letzte Woche nach dem Kurs mit ihm geredet hatte, hatte es auf ihn abgesehen. Im Club hatten ihn die Mädchen unverhohlen angestarrt, wenn er an ihnen vorbeiging, und manche hatten sich sogar umgedreht, um ihn noch besser begutachten zu können. Er hätte mit jeder von ihnen tanzen können, hätte vermutlich mit den meisten nach Hause gehen können. Warum ich?
    Hallo

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