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Einfach. Liebe.

Einfach. Liebe.

Titel: Einfach. Liebe. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tammara Webber
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keine einzige SMS geschickt. Ich wollte wissen, warum.
    Ich: Habe ich irgendwas falsch gemacht?
    Ich wartete mehrere Minuten, während ich mir Fotos auf meinem Handy ansah – viele davon mit Kennedy darauf. Ich fragte mich, ob es Schwäche war, die es mir so schwer machte, sie zu löschen, oder ob ich einfach nur den Beweis dafür behalten wollte, dass wir damals verliebt zu sein schienen – dass wir verliebt ausgesehen hatten, selbst während alles zu Ende ging.
    Lucas: Nein. War beschäftigt. Was gibt’s?
    Ich: Ich schätze, du hattest noch keine Zeit, an den Zeichnungen weiterzuarbeiten.
    Lucas: Nur eine, um genau zu sein. Ich würde sie dir gern zeigen.
    Ich: Ich würde sie gern sehen. Hast du sie an deine Wand gehängt?
    Lucas: Ja.
    Hör zu, ich bin im Moment unterwegs. Bis bald?
    Ich: Na klar.
    Nach seiner E-Mail zu urteilen, war er mit irgendetwas beschäftigt, das sich nach einem riesigen Computerproblem anhörte – nach seiner SMS zu urteilen, war er auf einer Party. Ich hatte keine Ahnung, was von beidem stimmte. Ich war drauf und dran zu glauben, dass er mich nicht ernst nahm … bis auf diesen einen Satz: Ich würde sie dir gern zeigen . Ich las die SMS noch einmal, klappte meinen Laptop auf und las seine E-Mail noch einmal, aber ich wurde noch immer nicht schlauer aus ihm.
    Erin kam um ein Uhr morgens in unser Zimmer ge stürmt, ihr Handy am Ohr. »Weißt du was? Ich glaube, dass du meine Meinung zu vielen Dingen nicht respektierst!«
    Zum Glück war ich noch wach – ich sah mir Online-Videoclips zu Selbstverteidigungskursen an. Trotz Erins Begeisterung dafür, Typen in die Eier zu treten, und meines eigenen Bedürfnisses, dieses Zeug zu lernen, war das Letzte, was ich morgen früh tun wollte, aufstehen, um irgendeinen Typen in einem gepolsterten Anzug mit Fäusten und Fußtritten zu bearbeiten. Ich konnte nicht erkennen, wie mir das je dabei helfen sollte, jeman dem wie Buck zu entkommen. Wenn ich mich an jenem Abend aus seinem Griff hätte befreien oder ihn sogar hätte treten können, dann hätte ich es getan.
    Die Tür knallte hinter meiner sichtlich wütenden Mitbewohnerin zu. Sie warf ihre Tasche aufs Bett und kickte ihre Highheels von sich. »Tja, ich kann jedenfalls nicht mit jemandem zusammen sein, der beschlossen hat, sich auf die Seite eines beschissenen Vergewaltigers zu stellen.«
    Oh Gott. Ich klickte YouTube weg und schob den Laptop von meinem Schoß.
    »Doch, Chaz, genau das glaube ich wirklich.« Sie knöpfte sich ihre weiße Bluse so ruppig auf, dass ich Angst hatte, sie würde ein, zwei Knöpfe abreißen. » Na schön . Denk, was du willst. Ich bin fertig.« Sie schlug auf ihr Handy, knurrte es an und warf es auf ihr Bett, bevor sie sich zu mir umwandte und sich die Bluse herunterzerrte. »Na ja. Ich nehme an, das war’s dann wohl.«
    Ich saß mit offenem Mund da, sprachlos, während sie sich ihren schwarzen Rock über die Hüften herunterzog und in die ungefähre Richtung des Wäschekorbs schleuderte. Sie streifte Armreifen von ihren Handgelenken, nahm ihre Ohrringe ab und warf alles auf ihren Schreibtisch, der übersät war mit Schmuck, Tarotkarten, Kaugummipäckchen und Taschenbüchern.
    »Erin, hast du eben – mit Chaz Schluss gemacht? Wegen mir ?«
    Sie streifte sich ein T-Shirt über, das ihr bis zu den Oberschenkeln reichte und ganz offensichtlich Chaz gehörte. Grimmig riss sie es sich wieder über den Kopf, knüllte es zusammen und schleuderte es von sich. »Nein. Ich habe mit Chaz Schluss gemacht, weil er ein verdammter, blöder Idiot ist.«
    »Aber …«
    »Jacqueline.« Sie hob die Hand wie ein Verkehrspolizist, der ein Stoppzeichen signalisiert. »Sag nichts. Ich habe mit Chaz Schluss gemacht, weil er bewiesen hat, was ihm wirklich wichtig ist: ›Bruder vor Luder‹. Na ja, scheiß drauf. Ich werde mich jedenfalls nicht mit dem zweiten Platz hinter einem Haufen bescheuerter Kumpels begnügen, und schon gar nicht hinter irgendeinem Arschloch, der eine lebende Beleidigung für alle Frauen ist. Außerdem … es sollte sowieso nichts Langfristiges werden, oder? Wer tut das auf dem College schon?«
    Sie schnellte herum und durchwühlte die oberste Schublade unseres winzigen Einbaukleiderschranks, offenbar auf der Suche nach irgendeinem T-Shirt, das nicht aus Chaz’ Besitz stammte. Ich hörte einen erstickten Schniefer, und ich wusste, dass sie weinte. Scheiß auf Chaz. Scheiß auf Buck. Scheiß auf Lucas/Landon/wer zum Teufel er auch war.
    Der Campuskurs

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