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Einfach. Liebe.

Einfach. Liebe.

Titel: Einfach. Liebe. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tammara Webber
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wirklich nicht mit ansehen.«
    Ich nickte. »Verstehe – aber dieses Bild, das ist einfach so eklig … wenn auch sehr treffend. Kannst du dich vor dieser Party denn nicht irgendwie drücken? Du könntest die Vogelgrippe haben. Oder Malaria. Ich würde es auch bezeugen.«
    Sie warf das Haar über eine Schulter zurück, schnappte sich ihre Handtasche und stolzierte zur Tür wie ein Laufstegmodel – ohne auch nur ein bisschen zu schwanken. »Nein. Das ist eine Riesensache. Und irgendwann muss ich mich dieser Angelegenheit sowieso stellen. Außerdem habe ich für uns beide schon zugesagt. Und ich habe ja noch ein paar Wochen Zeit, um mich see lisch darauf einzustellen.« Sie riss die Tür auf. »Aber nach Thanksgiving werden wir powershoppen gehen. Scheiße, ich werde dafür sorgen, dass sich dieser Vollidiot an dem Abend in den Arsch beißt.«
    Als die Tür hinter ihr zufiel, meldete sich mein Handy mit einer SMS .
    Lucas: Willst du die Kohlezeichnung immer noch sehen?
    Ich: Ja.
    Lucas: Heute Abend?
    Ich: Ok.
    Lucas: Ich bin in 10 Minuten vor deinem Wohnheim. Bind dir die Haare zusammen, und zieh dir was Warmes an.
    Ich: Bringst du das Bild nicht mit?
    Lucas: Ich wollte dich zum Bild bringen. Es sei denn, du
    willst nicht.
    Ich: Ich komme runter, aber ich brauche 15 Minuten.
    Lucas: Ich werde warten. Kein Stress.
    Ich schoss durchs Zimmer wie eine Irre, riss mir den Flanellpyjama herunter und schnappte mir einen fri schen BH und einen Slip von dem sauberen, aber noch nicht eingeräumten Wäschestapel. Warme Kleidung … Jog ginghose? Nein. Jeans. Schwarze UGG -Boots. Den wei chen saphirblauen Pulli, von dem Erin immer sagte: »Der bringt deine Augen zum Strahlen .« Ich putzte mir die Zähne, bürstete meine Haare und band sie im Nacken zusammen – auch wenn ich mir nicht sicher war, warum.
    Auf dem Weg nach draußen schnappte ich mir meine schwarze Wolljacke. Ich verließ das Gebäude durch den Hauptausgang. Ich war nicht mehr im hinteren Treppenhaus gewesen, seit Buck mich dort überrumpelt hatte, auch wenn es zusätzliches Treppensteigen bedeutete.
    Lucas wartete am Straßenrand, gegen ein Motorrad gelehnt, die Arme vor der Brust verschränkt. Zu seinen inzwischen vertrauten Stiefeln und Jeans trug er eine dunkelbraune Lederjacke, neben der seine Haare noch dunkler wirkten. Er beobachtete mich mit diesen hellen Augen, den Blick fest auf mich geheftet, unbeeindruckt von dem Samstagabendlärm der Bewohner, die kamen und gingen. Er musterte mich unverhohlen und in aller Ruhe mit diesem Blick, bei dem Teile von mir dahin schmolzen und sich danach sehnten, so von ihm berührt zu werden, wie er es in meinem Zimmer getan hatte.
    Ich schluckte den Kloß in meinem Hals hinunter und rief mir sein falsches Spiel in Erinnerung, in einem vergeblichen Versuch, das Verlangen zu unterdrücken, das sich wie Lava – langsam, schwer und heiß – in mir ausbreitete. Meine Nervosität beim Anblick seines Motorrads half mir, es zu einem gewissen Grad abzukühlen. Ich hatte noch nie auf einem Motorrad gesessen, und ich konnte nicht behaupten, dass ich je vorgehabt hatte, an dieser Tatsache etwas zu ändern. Als ich auf ihn zutrat, hielt er mir einen zweiten Helm hin.
    »Ich schätze, das ist der Grund für die Haarrichtlinien«, bemerkte ich, während ich den Helm entgegennahm und zögernd betrachtete.
    »Du kannst ihn wieder abnehmen, wenn wir bei mir sind. Ich dachte nur, du willst deine Haare nicht unter den Helm stopfen … oder offen tragen und auf der Fahrt ganz zerzausen lassen.«
    Ich schüttelte den Kopf, während ich mich fragte, ob ich die Riemen ganz aufmachen oder nur lockern musste.
    »Noch nie auf einem Motorrad gesessen?«
    Aus dem Augenwinkel sah ich Rona und Olivia hinter einem Haufen Jungs aus dem Gebäude treten. Beide blieben stehen und starrten erst Lucas und dann mich an, während ich so tat, als würde ich sie gar nicht bemerken. »Äh. Nein …«
    »Dann lass mich dir helfen.«
    Nachdem ich mir den Gurt meiner Tasche über den Kopf gezogen und quer über die Brust gelegt hatte, nahm er den Helm, setzte ihn mir auf und befestigte die Riemen unter meinem Kinn.
    Ich kam mir vor wie eine Wackelkopffigur.
    Sobald wir beide auf dem Motorrad saßen, schlang ich meine Arme um ihn und verschränkte die Hände vor seinem Bauch. Mir entging nicht, wie hart er war.
    »Halt dich fest«, rief er, während er den Ständer nach hinten schob. Die Aufforderung war unnötig, denn als der Motor aufheulte, klammerte ich mich

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