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Einfach. Liebe.

Einfach. Liebe.

Titel: Einfach. Liebe. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tammara Webber
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was du tust. Vergiss nicht, was Ralph gesagt hat – das Entscheidende ist zu entkommen.«
    Ich nickte, mit der Wange auf dem Teppich, während mein Herz gegen den Boden hämmerte.
    »Weißt du die Bewegungen noch?«
    Ich schüttelte den Kopf und schloss die Augen.
    »Das macht nichts. Ich konnte sehen, dass es dir im Kurs nicht gut ging. Es war richtig von deiner Freundin, dich nicht zu zwingen. Ich will dich auch nicht zwingen. Ich will dir nur helfen, dich in dieser Situation stärker zu fühlen.«
    Ich holte einmal tief Luft. »Okay.«
    »Wenn du dich in dieser Position befindest, solltest du diese Bewegungen automatisch ausführen, ohne Zeit oder Energie damit zu verschwenden, dass du ihn abzuwerfen versuchst.«
    Auf einmal versteifte ich mich.
    »Was ist?«
    »Ich musste nur eben an Buck denken.«
    Ich hörte ihn durch die Nase einatmen, als würde er versuchen, gefasst zu bleiben. »Ich werde es mir merken.« Er hielt einen Moment inne. »Die erste Bewegung erscheint zunächst kontraproduktiv, da sie keine Hebel kraft bietet. Aber genau darum geht es – du nimmst ihm seine Hebelkraft. Entscheide dich, auf welche Seite du dich rollen willst, und streck diesen Arm dann senkrecht nach oben aus, als würdest du stehen und nach der Decke greifen.«
    Ich streckte den linken Arm so, wie er es beschrieben hatte.
    »Gut. Und jetzt gibst du dir selbst mit dem anderen Arm Hebelkraft und bringst ihn aus seinem ohnehin schon unsicheren Gleichgewicht. Hand flach auf den Boden, Ellenbogen hoch. Stoß dich ab, roll dich auf die Seite, und wirf ihn ab.«
    Ich folgte seinen Anweisungen – was leicht war, ohne ein Gewicht auf mir.
    »Wollen wir es mal versuchen? Ich werde deine Schultern nach unten drücken und dich mithilfe meines Gewichts am Boden festhalten. Wenn du irgendein Problem hast, sag es einfach, dann höre ich sofort auf. Okay?«
    Ich kämpfte gegen meine Panik an. »Okay.«
    Seine Sanftheit, als er über mir kniete und meine Schultern auf den Boden drückte, war so anders als Bucks Gewalt, dass mir die Tränen in die Augen stiegen. Er lag über mir, und ich spürte seinen Atem in meinem Ohr. »Arm senkrecht hoch.« Ich gehorchte. »Hand flach, fest abstoßen und auf die Seite rollen.«
    Ich tat, was er mir sagte, und er purzelte herunter.
    »Perfekt. Versuchen wir’s gleich nochmal.«
    Wir gingen die Bewegungen immer wieder durch, und jedes Mal war er stärker und schwerer wegzustoßen, aber trotzdem warf ich ihn immer ab. Bis ich mich einmal versehentlich mit der Hüfte hochstemmte, als ich aufzustehen versuchte.
    »Das wird so nicht klappen, Jacqueline – auch wenn es die natürliche Reaktion ist, wenn irgendetwas gegen deinen Willen auf dir liegt. Die einzige sichere Methode, einen Mann in dieser Position wegzustoßen, ist, dich auf die Seite zu rollen. Ich bin zu stark, als dass du mich abwerfen könntest, indem du dich hochstemmst. Du musst gegen diese Neigung ankämpfen.«
    Zuletzt übten wir die Bewegungen so echt wie nie zuvor. Er schubste mich auf den Boden, mein Arm schoss senkrecht hoch, aber ich hatte Schwierigkeiten damit, meine andere Hand zu befreien, um die nötige Hebelkraft aufzubringen. Schließlich wechselte ich die Arme, bekam die andere Hand flach auf den Boden, stieß mich ab, rollte mich auf die Seite und warf ihn ab. »Wow!«, lachte er, das Gesicht mir zugewandt, während wir auf dem Boden lagen. »Du hast einfach die Seiten gewechselt!«
    Ich lächelte über sein Lob, und sein Blick huschte zu meinen Lippen.
    »Das ist der Moment, wo du aufstehen und zusehen musst, dass du wegkommst.« Seine Stimme war heiser.
    »Aber wird er mir nicht nachlaufen?« Wir lagen beide auf der Seite, einen halben Meter Teppich zwischen uns, und keiner von uns machte Anstalten, sich aufzusetzen.
    Er nickte. »Kann schon sein. Aber die meisten dieser Typen wollen kein Opfer, das sich zur Wehr setzt. Nur eine Handvoll würden dir nachlaufen, wenn du schreiend wegrennst.«
    »Aha.«
    Er streckte eine Hand nach meiner aus. »Ich sollte dir dein Porträt zeigen, glaube ich.«
    »Damit es nicht ganz so aussieht, als ob du mich unter Vorspiegelung völlig falscher Tatsachen hierhergelockt hast?«
    Seine Augen flackerten. »Ich will wirklich, dass du die Kohlezeichnung siehst, aber ich gebe zu, das war zweitrangig gegenüber dem, was wir eben getan haben. Bist du jetzt zuversichtlicher, dass es klappen wird?«
    »Ja.«
    Er stützte sich auf einen Ellenbogen, schloss den Abstand zwischen uns, strich mir mit einer

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