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Einfach mal die Schnauze halten! - Rick ; Bd.3

Einfach mal die Schnauze halten! - Rick ; Bd.3

Titel: Einfach mal die Schnauze halten! - Rick ; Bd.3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coppenrath Verlag GmbH & Co. KG
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die Püttelkuh mich dran.
    »Richard, dann sei du doch bitte so freundlich …«
    »Äh, mit D-Deutsch und so was e-eben«, stammelte ich.
    Die Püttelmeyer holte tief Luft und ich rutschte auf meinem
Stuhl ein Stückchen tiefer. Der erste Wutanfall nach
den Ferien, na, das hatte ja nicht lange gedauert!
    Doch Nelly rettete mich. »Wir haben uns zum Beispiel
mit den Regeln für die Groß-, Klein-, Getrennt- und Zusammenschreibung
befasst. Und auch noch mit Sprechsilben
und Wortbausteinen.«
    Die Püttelmeyer nickte. »Gut, Nelly. Und für die anderen:
Zu morgen erwarte ich eine dreiseitige Zusammenfassung
von euch. Vielleicht bringt das eure müden grauen
Zellen wieder etwas in Schwung.«
    Wie bitte?! Die hatte doch nicht mehr alle Zacken in ihrer
hässlichen Halstuchbrosche.
    Der Rest der Doppelstunde zog sich wie Kaugummi. Die Püttelmeyer laberte und laberte und verteilte ein Arbeitsblatt
nach dem anderen und ganz am Ende den neuen
Stundenplan. Ich stopfte alles in meine Schultasche, ohne
vorher einen Blick darauf zu werfen, und ärgerte mich wie
blöd, dass ich nicht wie Elias sitzen geblieben war. Der
hatte es jetzt wenigstens hinter sich.
    Als es endlich klingelte, rannte ich wie von der Tarantel
gestochen raus.
    Okay, nicht sofort, weil die Püttelmeyer meinte: »Wann
die Stunde zu Ende ist, bestimme ich und nicht die Schulglocke!
«, und uns extra noch zwei Minuten im Klassenzimmer
schmoren ließ. Aber dann startete ich voll durch. Ich
hatte mich für die Pause mit Elias und ein paar anderen auf
dem Schulbolzer verabredet und außerdem brauchte ich
dringend Püttelmeyer-freie Luft.
    Elias wartete schon auf mich. Er stand breitbeinig neben
dem Tor und starrte auf die Rücken zweier Typen, die
einen schmalen Jungen mit schwarzen Haaren zwischen
sich hin- und herschubsten.
    El Shitto, das war Finn!
    Den einen Typen kannte ich. Mit dem Dicken war echt
nicht zu spaßen. Spargeltarzan Finn konnte da einfach
nur den Kürzeren ziehen. Also krempelte ich innerlich die
Ärmel hoch und schnauzte: »Hey, lasst ihn sofort in Ruhe!«, obwohl mir dabei selbst ganz schön die Düse ging.
    Dick und Doof drehten sich zu mir um. Ziemlich langsam
und eindeutig bedrohlich.
    »Was willst du mickriger Fliegenschiss denn?«, knurrte
der Dicke.
    »Siehst doch jetzt schon aus, als ob dich einer ordentlich
durchgezogen hätte«, spottete der andere.
    Zu allem entschlossen, drängte ich mich zwischen die
beiden zu Finn, pumpte mich mächtig auf und hoffte, dass
ich sie damit irgendwie beeindrucken würde.
    Aber Pustekuchen, sie lachten sich einfach nur scheckig
über mich.
    »Lass mal«, raunte Finn und schob mich zur Seite, »ich
klär das schon.«
    Hä? Wie denn? Mit ausgeschlagenen Vorderzähnen? Ich
schaute verdattert. Einmal, weil Finn annahm, mit denen
allein fertigzuwerden, aber auch, weil ich aus dem Augenwinkel
mitbekam, wie Elias, die feige Socke, gerade die
Flucht ergriff. Okay, dann eben zwei gegen zwei. Na gut:
zwei gegen eineinhalb!
    Ich, der eine, stellte mich wieder neben Finn, den Halben,
und nickte ihm kampfbereit zu.
    »Gewalt ist keine Lösung.« Finn wollte mich erneut zur
Seite schieben. Aber ich wollte nicht. Kein bisschen. Also
schob ich wieder zurück. Und so ging es eine ganze Weile
hin und her … Verflixte Affenkacke, das musste so lächerlich
aussehen! Doch Finn wollte einfach nicht damit aufhören.
    »Was soll das denn sein?«, kringelte sich der Dicke. »Ein
neuer Loser-Tanz?«
    »Ich zeig dir gleich mal, wie getanzt wird!«, regte ich
mich auf und ballte zur Sicherheit schon mal die Hände zu
Fäusten.
    Aber der Dicke kringelte sich nur noch mehr. Langsam
und bedrohlich streckte er seine Pranke nach mir aus, und
ich dachte einen winzig-winzig-vernichtend-winzigen Moment
darüber nach, mich auch vom Acker zu machen.
    Doch da verbeugte sich Finn auf einmal vor den beiden und meinte: »Konflikte löst man intelligenter mit Worten
statt mit Taten. Dennoch bestätigt die Ausnahme die Regel.«
    Dick und Doof glotzten ziemlich plemplem aus der Wäsche,
und ich schnallte auch nicht so richtig, was Finn da
gerade trieb. Aber als er im nächsten Augenblick einen
gewaltigen Kampfschrei ausstieß, sodass jeder, wirklich
jeder Schüler, der sich gerade am Bolzer aufhielt, in Turbogeschwindigkeit
angerannt kam, da hatte Finn den Dicken
schon am Kragen gepackt und mit einem Schulterwurf
aufs vertrocknete Grün befördert.
    Der andere Typ starrte dümmlich von Finn zu seinem
Kumpel am Boden und dann zu mir. Anscheinend

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