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Einfach sueß, diese Janey

Titel: Einfach sueß, diese Janey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Quinn Wilder
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mich geküsst. Und ich habe es mehr genossen, als je einen Kuss von dir.
    Sie war völlig übermüdet und kämpfte mit den Tränen.
    "Okay, Jungs." Simon, ihr ältester Bruder, kam ihr zu Hilfe.
    "Janey ist sicher, und sie ist müde. Lasst uns von hier verschwinden. Sie kann uns ja morgen von ihrem Abenteuer berichten, falls sie es möchte." Mit diesen Worten, die keinen Widerspruch duldeten, scheuchte er die anderen drei Beschützer zur Tür hinaus.
    Janey schloss dankbar die Augen. Als sie sie wieder öffnete, sah sie Simon. Er war geblieben.
    "Janey, ich möchte wissen, warum du für Vic Hamilton arbeitest." Er setzte sich ihr gegenüber an den Küchentisch.
    "Es ist nicht so unloyal, wie du denkst", verteidigte sie sich.
    "Warum sollte er unloyal sein?" fragte er streng.
    "Ach, komm schon, Simon. Du weißt doch genau, wer er ist." 
    "Yeah, der zweifellos beste Bauunternehmer in diesem Tal."
    "Das meine ich nicht. Vic Hamilton hat Dad vernichtet. Ich jedenfalls habe das nie vergessen."
    "Das hatte ich befürchtet", sagte ihr Bruder resigniert. "Janey, du hast Dad immer maßlos vergöttert. Für ein sechzehnjähriges Mädchen ist das vielleicht noch okay, aber allmählich solltest du der Wahrheit über unseren alten Herrn ins Auge sehen."
    "Ich will nichts davon hören", wehrte sie ab. "Geh, bitte."
    "Du weißt es im Grunde schon, nicht wahr?" 
    "Hör auf, Simon."
    "Ich will nicht, dass du dich auf Vic Hamilton stürzt, weil du dich an irgendwelche falsche Vorstellungen von den Ereignissen damals klammerst. Vic hat den Niedergang unseres alten Herrn nicht verursacht, Janey. Du warst die einzige von uns, die das nie hat sehen wollen. Er hat ihn erwischt. Er hat Dad dabei erwischt, wie er auf dem Bau gepfuscht hat, um Geld einzusparen, und er hat getan, was er tun musste. Vic verlangte von Dad, den Bau auf den geforderten Standard zubringen, was er sich nicht mehr leisten konnte."
    "Du lügst."
    "Janey, ich sage damit nicht, dass Dad schlecht war. Er ist in Armut groß geworden und irgendwann zu der Überzeugung gelangt, dass Geld alles ist. Du solltest all das haben, was er entbehrt hatte. Es wurde für ihn zur Besessenheit und schließlich zu seinem Waterloo. Ich bin den Gedanken nie losgeworden, dass es auch für Vic sehr schlimm war. Er ist ein guter Mensch, Janey, und ich glaube, tief in deinem Herzen weißt du das längst, stimmt's?"
    "Ich liebe Jonathan."
    "Seltsam, ich habe nicht gesagt, dass es nicht so ist. Allerdings habe ich mich immer gefragt, was du an Jonathan findest. Ob Dad dir vielleicht einen Traum vermacht hat, von dem du annahmst, dass Jonathan ihn erfüllen könnte. Aber ist es wirklich auch dein Traum?"
    "Ich liebe ihn."
    Simon seufzte. "Du bist müde, Kleines. Geh schlafen. Morgen sehen die Dinge schon klarer aus."
    "Ich glaube dir das nicht wegen Dad. Niemals!"
    "Nicht? Nun, vielleicht würdest du ja ihm glauben. Warum fragst du Dad nicht nach Sandcastle und Vic Hamilton?" Ein großer Mann. Ein starker Mann. Ein Mann, der die Dinge immer klug und vernünftig gesehen hatte. 
    "Gute Nacht, Janey"
    Er küsste sie auf die Stirn.
    Aber Janey wusste, dass sie in dem wenigen, was ihr noch von dieser Nacht blieb, keinen Schlaf mehr finden würde.

9. KAPITEL

    Umständlich hantierte Janey mit den Blumen, die sie ihrem Vater ins Krankenhaus mitgebracht hatte. Tausendschön und Schleierkraut. Frühlingsblumen, obwohl es draußen Herbst war.

    Der Herbst erschien ihr zu trostlos ... eine Zeit, die vom Sterben kündete.
    Janey kehrte dem Kranken den Rücken zu und versuchte, ihren Mut zu sammeln für die schwere Aufgabe, die sie hergeführt hatte. 
    "Janey, komm, setz dich her zu mir", flüsterte ihr Vater. "Du siehst müde aus. Komm, erzähl deinem Daddy, was dich bedrückt."
    Sie drehte sich um und lächelte. Schon früher hatte sie nie etwas vor ihm verheimlichen können. Sie war müde, denn sie hatte nicht geschlafen und wusste, dass ihr die innere Anspannung anzusehen war.
    Einen Moment lang blickten sie sich schweigend an. Janey stellte fest, dass auch ihr Vater unendlich müde und abgespannt aussah. Sein Gesicht zeigte einen beängstigenden bläulichen Schimmer. Und doch lag in seinem Blick etwas, was sie dort nie zuvor gesehen hatte. War es Frieden? Ihr Vater war nie ein friedlicher Mensch gewesen. Nicht einmal vor der Sache mit Vic.
    Janey setzte sich zu ihm auf die Bettkante und nahm seine Hand. Sie erinnerte sich, wie stark und kraftvoll diese Hand einmal gewesen war. Jetzt wirkte sie

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