Einfach verliebt!: Roman (German Edition)
ihn wie ein erotisierender Stromschlag durchzuckte.
»Geh nicht hin«, kommandierte er.
Um Julia abzulenken, zupfte er zärtlich an ihren Brustspitzen. Unvermittelt dachte sie nicht mehr daran, zur Tür zu gehen.
Wieder klingelte es.
»Die verschwinden schon wieder«, murmelte er.
Entweder hatte Julia das Geräusch nicht gehört oder es war ihr egal, denn sie ließ die BH-Träger hinuntergleiten, der violette Seidentanga schwebte zu Boden.
Triumph und Leidenschaft putschten Bens Körper auf. Die Vorstellung, Julia zu besitzen, ließ seine Verletzung und die dramatischen Ereignisse in den Hintergrund treten. Er sehnte sich nach Befriedigung, obwohl sein Gewissen ihm Zurückhaltung für angebrachter signalisierte.
Ben schloss die Augen, schmiegte Julia an sich und vergrub das Gesicht in ihrer Halsbeuge. Er genoss ihre wogenden Brüste und das Kitzeln ihrer duftigen Haare an seiner Haut.
Plötzlich erstarrte Julia.
»Miss Julia. Wo sind Sie?«
Ihre Augen weiteten sich vor Schreck, und Ben riss sich augenblicklich von ihr los.
»Ach du meine Güte! An Zelda hab ich überhaupt nicht mehr gedacht!«
Hektisch sammelte Julia ihre Kleidungsstücke ein. Sie nestelte an ihrem BH, der nicht zuklicken wollte.
Gelassen schob Ben ihre Hände weg und schloss fachmännisch das winzige Kleidungsstück. Sie schlug ihm scherzhaft auf die Finger.
»Los, zieh dich an«, forderte sie ihn auf.
»Mach ich ja. Aber du musst hier raus und sie vorübergehend ablenken.«
Er tastete nach seiner Jeans, die sich unter den Rollen des Bürostuhls verfangen hatte.
»Miss Julia«, rief die Frau wieder. »Hier ist noch jemand, der Sie sprechen möchte!«
Julia vernahm Schritte in der Halle.
»Na super!«, japste sie und zerrte sich den Pullover über den Kopf. »Du musst dich verstecken.«
»Ich verstecke mich vor niemandem«, erklärte er entschieden, während er mit seiner Hose kämpfte.
»Und ob!«, zischte Julia. Sie schubste ihn Richtung Schreibtisch. »Du hast noch was gutzumachen, nachdem ich deinen knackigen kleinen Hintern gerettet habe, dich ins Krankenhaus geschleift …«
»Ich werde mich nicht ver…«
»Miss Julia, hier ist ein Mr. Folly, der Sie sprechen möchte.«
Julia stockte der Atem. »Der neue Intendant! Mein neuer Boss!« Sie seufzte. »Man stelle sich vor, ich und ein Chef!« Dann funkelte sie Ben an. »Na mach schon, Prescott. Verschwinde endlich unter dem verdammten Schreibtisch.«
»Kann ich mich nicht wenigstens in einem Schrank verstecken?«
»Hast du Tomaten auf den Augen? Siehst du hier irgendwo Schränke?«
»Verdammter Mist.«
Darauf tauchte er unter das riesige handgeschnitzte Möbel aus Walnussholz. Julia strich eben den Pullover glatt und hechtete zur Tür. Zu spät.
»Da sind Sie ja, Liebchen «, sagte die Frau und gab Julia so selbstverständlich einen Klaps auf die Wange, als würde sie weiterhin den Haushalt der Boudreaux’ führen. »Sie fühlen sich ganz heiß an. Sind Sie krank?«
»Aber nein. Mir geht es gut. Wirklich.«
Zelda schnalzte mit der Zunge und fuhr fort: »Gut, dass ich hergekommen bin. Dieser nette Herr stand im Hauseingang und wollte schon wieder gehen. Er hat mir erzählt, dass er der neue Chef vom Sender ist.«
Der Mann, den Julia auf dem Foto gesehen hatte, tauchte hinter Zelda auf.
»Hallo, Julia. Ich bin Andrew Folly.«
»Andrew …«
»Setzen Sie sich doch.« Zelda war wieder in ihrem Element. »Ich bringe Ihnen etwas zu trinken.«
»Zelda, das ist wirklich nicht nötig.«
Andrew Folly schien anderer Ansicht. »Sehr nett von Ihnen, danke. Eine Tasse Tee wäre genau richtig.«
Zeldas Gummisohlen quietschten über den Parkettboden, während sie durch die Halle strebte. Ben vernahm Männerschritte, die sich dem Büro näherten. »Und das ist sozusagen Philippe Boudreaux’ Heiligtum.«
Schweigen schloss sich an.
»Verzeihen Sie mir, Julia. Ich wollte Ihnen nicht zu nahe treten. Mein aufrichtiges Beileid zu Ihrem Verlust.«
Ben hatte sich schon gewundert. Julia hatte angedeutet, dass sie und ihr Vater sich sehr nahe gestanden hätten. Aber irgendwas passte da nicht zusammen.
»Keine Ursache, Mr. Folly. Bitte, gehen wir doch in den Salon.«
Stattdessen kamen die Männerschritte näher. Ben hörte das Quietschen von Leder, als der Mann sich in einen der Sessel setzte, die um den Schreibtisch herumgruppiert standen. »Ich bleibe nicht lange. Nur ein, zwei Fragen, und dann will ich Sie auch nicht weiter stören.«
Ben spürte förmlich Julias wütende
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