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Einfach verliebt!: Roman (German Edition)

Einfach verliebt!: Roman (German Edition)

Titel: Einfach verliebt!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Francis Lee
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Juárez weit hinter sich gelassen. Doch all sein Vermögen hatte ihm nicht die Freiheit erkauft.
    Ben steuerte auf das Tor zu. Überwachungskameras richteten sich auf ihn. Eine Sekunde verstrich, ehe die Sprechanlage rauschte.
    »Ja?«
    »Hier ist Slash. Benny the Slash.« Wenn er nicht hundertprozentig gewusst hätte, dass seine Deckung bereits vor Ort war, er hätte seine Leute nicht hier vermutet. Obwohl sie ihm ohnehin nicht würden helfen können, wenn er erst einmal im Haus war. »Ich will mit Morales sprechen.«
    » Estúpido! Niemand kommt hierher, um mit Señor Morales zu sprechen.«
    »Einmal ist immer das erste Mal.« Er verbiss sich eine schroffe Retourkutsche für den Schwachkopf am anderen Ende der Sprechanlage. Er wollte endlich hinein. »Sag ihm, dass ich hier bin, und ich vergesse das estúpido. «
    Der Mann brauchte einen Augenblick, als würde er mit jemandem verhandeln, dann sagte er: » Señor Morales ist in Eile.«
    Was sicherlich stimmte.
    »Das glaub ich dir gern. Ich hab’s auch eilig. Trotzdem muss ich mit ihm reden …«
    »Ich hab dir doch schon gesagt, du blöder Wi…«
    »Hör mal, Kumpel, ich hab heute meinen schlechten Tag und verstehe keinen Spaß. Ich habe ein lukratives Geschäftsangebot, das ihn sicherlich interessieren wird. Also, gehst du jetzt zu Morales und erklärst ihm, dass ich hier bin, oder muss ich so lange hier draußen Zirkus machen, bis er selber was merkt?«
    Der Mann am anderen Ende fluchte wortreich auf Spanisch und trennte die Verbindung.
    Geschlagene fünf Minuten vergingen, bevor das Tor langsam aufschwang und hinter einer langen, gewundenen Auffahrt aus gestampftem Terrakotta den Blick auf das riesige Herrenhaus freigab. Das gesamte Anwesen wurde von gleißendem Flutlicht erhellt.
    Ben brach der kalte Schweiß aus. Sie ließen ihn hinein. Aber es war ihm ganz recht, konnte er doch endlich etwas Produktives tun, statt ständig in einem behaglichen Gästezimmer am Computer herumzutüfteln und einer möglichen Spur im Internet nachzujagen. Mails verschicken und Antworten von irgendwelchen Spinnern und Durchgeknallten abwarten, die ihm nicht einen brauchbaren Hinweis auf Henrys Mörder lieferten.
    Keine Menschenseele weit und breit, als er im Schritttempo die Auffahrt hinaufrollte. Obwohl er wusste, dass er keineswegs allein war, fühlte Ben sich entsetzlich allein, als die gigantischen Tore sich hinter ihm bedrohlich schlossen.
    Er parkte vor dem Haupthaus, wo schon diverse BMW und Mercedes sowie ein Hummer-Militärfahrzeug herumstanden. Hübsche Autos für einen Mann, der sich so gut wie nie in die Öffentlichkeit wagte.
    Kaum hatte Ben den Rover eingeparkt und die Wagentür geöffnet, da wurde er von einem hoch gewachsenen Mann mit einer imposanten Knarre empfangen. Ben ging davon aus, dass die Waffe nicht registriert war. Eine ganze Menge Feuerschutz für einen Typen, der sich schlicht als Händler bezeichnete und angeblich Pferde in der ganzen Welt verkaufte.
    »Ich bin hier, um mit Morales zu reden«, erklärte Ben.
    Der Hüne schob ihn mit der Spitze seines Maschinengewehrs voran. Ein wortloses, zweifellos bedrohliches Hier entlang . Und ohne jedes Bitte , dachte Ben bei sich.
    Zwei weitere Wachmänner, beide bewaffnet, empfingen sie am Eingangsportal. Ein Dritter trat aus dem Schatten der Mauer und tastete Ben ab. Als er schließlich ins Haus geschoben wurde, fand er sich in einem überdachten Innenhof mit Volieren, einem Springbrunnen und exotischen Pflanzen. Dass er sich nicht im südamerikanischen Dschungel aufhielt, signalisierte ihm das Summen der Überwachungskamera, die seinen Weg über einen Steinpfad verfolgte. An dessen Ende stand ein weiterer Leibwächter, der den Bogengang zum Wohntrakt bewachte.
    Keiner sagte ein Wort. Ben dachte an ein paar Leute am Meadowlark Drive, denen es auch ganz gut zu Gesicht stünde, mal für ein paar Minuten die Klappe zu halten.
    Dabei fiel ihm Julia ein. Und für einen Moment bedauerte er, dass er sich in die Höhle dieses unberechenbaren Drogenbarons vorgewagt hatte.
    Ihm kam der Gedanke, dass er seine kritische Mission vielleicht besser noch ein paar Tage aufgeschoben hätte. Was er in ihrem Büro begonnen hatte, war schließlich noch nicht beendet. Der Sex hatte Vorrang. Der Tod konnte warten.
    Was wiederum idiotisch war und bewies, wie sehr Julia Boudreaux ihm das Hirn vernebelt hatte. Er begehrte Julia vermutlich mehr als jede andere Frau, trotzdem war es eine rein sexuelle Anziehung. Sie erregte ihn in einem

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