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Eingesperrt - Jessica Daniel ermittelt (German Edition)

Eingesperrt - Jessica Daniel ermittelt (German Edition)

Titel: Eingesperrt - Jessica Daniel ermittelt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerry Wilkinson
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ruhigenSorte. Sie unterhielten sich kurz und verabredeten sich für eine halbe Stunde später im Pub.
    Ihm dämmerte, dass es wohl nicht die aufregendste Art zu leben war, den Samstagnachmittag im Pub zu verbringen, aber ihm fiel einfach nichts Besseres ein.

    Garry hatte sein Pint-Glas schon zu einem Drittel geleert, als Mark ihm gegenüber in die Sitznische rutschte und ein volles Glas Bier auf den Tisch knallte. Der Pub war nur zwei Laufminuten von Garrys Apartment entfernt und die meisten Gäste waren aus dem Viertel. Da das Lokal abseits der Hauptstraße lag, verirrten sich kaum Touristen hierher. Die bevorzugten aber sowieso meist viel schickere Bars. Außerdem war das Studentenviertel weit weg, und Garry hatte immer den Eindruck, der jüngste Gast im Pub zu sein.
    »Alles klar bei dir?«, fragte Mark.
    »Ja, schon, aber die Arbeit …« Garrys Ton ließ eindeutig auf seine Stimmung schließen.
    Mark hatte sein Glas in die Hand genommen, setzte es aber wieder ab, um beim Lachen nichts zu verschütten. »Ach du meine Güte! So schlimm kann’s doch nicht sein. Willst du drüber reden?«
    »Ja, vielleicht, aber ist das nicht Weibergetue?«
    Mark sah ihn an und lachte wieder. »Was? Reden ist Weibergetue? Mann, du hast wirklich Probleme.«
    Garry hatte Mark über einen gemeinsamen Freund kennengelernt, und da sie nicht weit voneinander wohnten, trafen sie sich oft ganz in Ruhe auf ein Bier. Sie hatten zwar einiges gemeinsam, aber im Gegensatz zu Garry hatte Mark einen gutbezahlten Job, und Garry hatte deswegen leichte Komplexe. Er schob seine Haare hinter die Ohren und nahm noch einen Schluck Bier.
    »Im Grunde hat man doch immer viel zu hohe Erwartungen, oder?«
    »Wie meinst du das?«
    »Na ja, ich wollte immer Journalist werden. Wenn man all die Berichte im Fernsehen sieht und die Zeitung liest, hat man den Eindruck, dass das eine unheimlich interessante Arbeit ist. Ich wollte früher Reisejournalist werden. Ich dachte, da würde man in die Welt hinausgeschickt, in Nobelhotels übernachten und mit exotischen Barmädchen flirten. Dann schreibt man ein paar Hundert Wörter und fährt weiter.«
    »Ich glaube, die meisten Jobs sehen anders aus«, sagte sein Freund lachend.
    »Ich weiß, aber ich würde gern zu Fußballspielen gehen und die Spieler interviewen und so was. Aber ich komme nicht mal umsonst ins Kino.«
    »Warum auch?«
    »Na ja, irgendjemand muss doch die Kritiken schreiben.«
    »Und dich lassen sie nicht?«
    »Keine Chance.«
    »Und was machst du genau? Ich dachte, du würdest wenigstens ab und zu ein paar Promis interviewen.«
    »Sozusagen … Kannst du dich noch an das Mädchen aus der Reality-Show erinnern? Die mit diesem Moderator gepennt hat? Das war ganz groß in den Nachrichten.«
    Mark sah ihn fragend an und schüttelte den Kopf. »Keine sehr genaue Beschreibung.«
    »Na ja, ich komme einfach nicht auf die Namen.«
    »Da kann ich dir auch nicht helfen.«
    »Egal«, sagte Garry und schüttelte den Kopf. »Jedenfalls habe ich sie interviewt. Sie hatte ein Buch herausgebracht, für das sie werben sollte. Aber ihre Antworten waren ziemlich einsilbig. Ich dachte, wenn die so redet, kann’s mit dem Schreiben auch nicht weit her sein. Sie schien sich für nichts zu interessieren, außer für ihre Fingernägel. Nach einer Viertelstunde, in der ich absolut nichts aus ihr rausgekriegt habe, hat ihre Assistentin sie weggezerrt. Zum nächsten Termin.«
    »Aber sie sah doch sicher scharf aus, oder?«
    Garry lächelte. »Ja, aber irgendwie radioaktiv orange im Gesicht.«
    »Du bist einfach zu wählerisch.«
    »Ich komme gar nicht erst in die Verlegenheit, wählerisch zu sein.«
    Mark nahm einen Schluck Bier und fing wieder an zu lachen.
    »Ach, wenn du wüsstest …«, fuhr Garry fort. »Meistens interviewe ich Lokalpolitiker, und es geht immer um irgendwelchen Mist.«
    »Das hört sich aber ziemlich öde an. Für welche Zeitung arbeitest du noch mal?«
    »Für den
Manchester Morning Herald
. Ich bin jetzt anderthalb Jahre da – und weißt du, wie viele Titelstorys ich in der Zeit hatte?«
    »Keine Ahnung, ich lese eigentlich keine Zeitung. Zwanzig?«
    »Zwei … und in beiden ging’s darum, wie oft die Müllabfuhr kommt.«
    »Wow, ein heißes Thema.«
    Jetzt musste Garry lachen. »Ich weiß, aber es ist einfach verrückt. Die Leute finden sich mit fast allem ab: Jugendbanden, riesige Schlaglöcher in den Straßen, steigende Verbrechensraten … Aber wehe, die Müllabfuhr kommt nur noch alle zwei Wochen,

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