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Eingesperrt - Jessica Daniel ermittelt (German Edition)

Eingesperrt - Jessica Daniel ermittelt (German Edition)

Titel: Eingesperrt - Jessica Daniel ermittelt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerry Wilkinson
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…« Er sagte nichts, also redete sie schluchzend weiter. »Ich weiß gar nicht, was ich da eigentlich mache. Es ist ein einziger Schlamassel. Wir haben keine einzige Spur, wissen nicht, welcher Zusammenhang zwischen den beiden Morden besteht … und dann finden wir schließlich eine Verbindung und ich versaue alles. Und er ist wieder draußen.«
    »Du hattest ihn auf der Wache?«
    »Er ist heute Morgen mit Peter Hunt bei uns reinspaziert.«
    »Mit Hunt?«
    »Ja.«
    »Dieser Schleimscheißer.«
    Jessica musste trotz der Tränen ein bisschen lachen. »Das habe ich auch gesagt.«
    »Das hast du gesagt?«
    »Ja.«
    »Zu ihm selbst?«
    »Ja.«
    Jessica konnte Harry lachen hören, dröhnend und schnaubend. Sie hatte Harry selten so fröhlich erlebt, selbst als sie noch Partner waren. »Und was hat er gesagt?«, fragte Harry wiehernd.
    »Eigentlich nichts. Er kam gar nicht dazu.«
    Harry lachte immer noch. »Einfach klasse!«
    Jessica nahm eine Schachtel Taschentücher vom Tisch und putzte sich die Nase. Ihre Tränen waren getrocknet. Sie lächelte und versuchte, sich zu beherrschen, aber Harrys Lachen war einfach ansteckend. Es dauerte eine Weile, bis sie beide aufhören konnten. »Alles in Ordnung bei dir, Harry?«
    »Na klar, ich bin eben nur ein störrischer alter Mann. Mach dir um mich keine Sorgen, Detective Sergeant.« Er hatte bisher noch keine Gelegenheit gehabt, sie mit ihrem neuen Dienstgrad anzusprechen. Es hörte sich gut an. Und er hörte sich stolz an.
    »Wir machen uns alle Sorgen …«, begann Jessica, aber Harry sagte nichts. Sie schluckte und fuhr fort: »Was war im Gericht los, Harry?«
    Eine ganze Weile schwieg er und sie fragte sich, ob er überhaupt etwas dazu sagen würde. Aber dann kam seine Antwort: »Nichts, er hat mich nur genervt.«
    »Der nervt doch jeden.«
    »Dieser Typ wird freigesprochen.«
    Dem wollte Jessica nicht zustimmen. Sie wusste nicht, ob er recht hatte. »Wie würdest du in meinem Fall vorgehen, Harry?«
    »Du musst herausfinden, was die beiden Morde verbindet. Niemand bringt wahllos Leute um.«
    »Wir dachten, Lapham wäre die Verbindung.«
    »Glaubst du das immer noch?«
    »Nein.«
    Harry machte wieder eine Pause. Jessica wusste nicht, ob er es bewusst machte oder ob er einfach nicht wusste, was er sagen sollte. »Manche tun alles, um ihre Ziele zu erreichen, Detective Sergeant. Oder aus Rache. Jeder hat eine dunkle Seite. Und du würdest dich wundern, was die zum Vorschein bringen kann.«
    Das hörte sich reichlich unheilvoll an, und Jessica wusste nicht, was sie darauf antworten sollte, deshalb wechselte sie das Thema. »Weißt du, dass ich am Dienstag aufgerufen werde?«
    »Ja.«
    »Hast du Lust, anschließend was trinken zu gehen?«
    »Gibst du einen aus?«
    »Na klar.«
    »Wir sehen uns vor Gericht.«

N EUNZEHN
    Da der Vorfall zwischen Jessica, Wayne Lapham und Peter Hunt sich hinter verschlossenen Türen abgespielt hatte, war sie schon sehr überrascht, wie schnell die Sache sich auf der Wache herumgesprochen hatte. Als sie montagmorgens durch den Empfangsbereich lief, hatte sie das Gefühl, alle Augen wären auf sie gerichtet. Die Leute lächelten zwar, aber genau das fand sie entnervend. Sie war so sehr an die düsteren Blicke gewöhnt, die zu sagen schienen »Es ist Montag und unsere Ermittlungen laufen mal wieder total chaotisch ab«, dass sie gar nicht wusste, wie sie auf die freundlichen Gesichter reagieren sollte. Sie meldete sich nicht einmal am Empfang an und ging auch nicht in ihr Büro, sondern schnurstracks zum DCI.
    Sie sah ihn am Schreibtisch sitzen, und noch bevor sie anklopfen konnte, erblickte er sie durch sein Fenster. Er winkte sie herein und bedeutete ihr, sich zu setzen. Sein grauer Anzug wirkte elegant und frisch gebügelt und sein Gesichtsausdruck streng und unerbittlich.
    »DS Daniel.« Seine übliche Begrüßung. Jessica setzte sich und wartete darauf, dass er anfing zu reden. »Am Samstag hatte ich eine kurze Unterredung mit Peter Hunt. Und obwohl ich gestern frei hatte, habe ich noch ein längeres Telefonat mit ihm geführt. Und als ich heute zur Arbeit kam, wartete ein Brief auf mich, den Mr Hunt persönlich abgegeben hatte.« Dann legte er, ganz der Showman, eine kurze Pause ein. »Wollen Sie raten, worum es in diesen beiden Gesprächen und dem Brief ging?«
    »Nein, Sir.«
    »Also gut … Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht für Sie. Zuerst die schlechte: Mr Hunt behauptet, Sie hätten seinem Mandanten Mr Lapham im

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