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Eingesperrt - Jessica Daniel ermittelt (German Edition)

Eingesperrt - Jessica Daniel ermittelt (German Edition)

Titel: Eingesperrt - Jessica Daniel ermittelt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerry Wilkinson
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eindrucksvoll war. »Nicht schlecht, aber ich habe auch schon bessere Kunststücke gesehen«, sagte sie.
    Rowlands lachte immer noch. »Einfach toll, Mann. Echt toll.«
    Jessica wartete, bis sich alle beruhigt hatten, und sagte dann: »Okay, können wir jetzt zur Sache kommen?«
    Hugo sah sie mit einem wissenden Lächeln an und nickte. »Was möchten Sie denn wissen?«
    Rowlands kicherte immer noch und ließ den Chip in seiner Hand hin- und herrollen. Jessica wollte nicht zu sehr ins Detail gehen, deshalb fragte sie nur: »Wissen Sie vielleicht, wie man in ein vollkommen abgeriegeltes Haus eindringen kann und auch wieder rauskommt?«
    Hugo nickte, während er über die Frage nachdachte. Er sah sie direkt an und ihr fiel auf, dass er, obwohl er ziemlich dünn und so ein komischer Kauz war, eigentlich ganz gut aussah. Er hatte ebenmäßige Züge und ein warmes, einnehmendes Lächeln. »Die naheliegendste Lösung ist fast immer auch die richtige. Niemand kann durch Wände gehen oder sich in Luft auflösen. Aber wenn ich auf der Bühne stehe, gaukle ich Ihnen vor, dass es geht.«
    »Aber wie …«, begann Jessica.
    »Überlegen Sie mal. Wenn Sie einem Zauberkünstler zusehen, kommt es nicht auf das an, was Sie sehen, sondern auf das, was Sie
nicht
sehen. Sie sehen vielleicht, wie jemand durch die Luft fliegt, aber nicht die Drähte, die ihn halten.«
    »Aber ich weiß, dass Menschen nicht fliegen oder durch Wände gehen können.«
    »Das weiß natürlich jeder, aber die Kunst der Täuschung besteht darin, Sie an Ihrem Wissen zweifeln zu lassen. Sehen Sie mich an. Was ist Ihnen als Erstes an mir aufgefallen?«
    Jessica sah ihn noch einmal von oben bis unten an, aber wusste die Antwort schon: »Sie tragen zwei Armbanduhren und unterschiedliche Schuhe.«
    »Genau, und während Sie meine Füße und Handgelenke anstarren, entgehen Ihnen viel wichtigere Dinge.«
    Jetzt verstand Jessica endlich. »Sie wollen also sagen, dass wir etwas ganz Naheliegendes übersehen?«
    »Ich weiß nicht, das kann ich nicht beurteilen. Ich weiß nur, wenn es um etwas geht, das unmöglich scheint, ist die naheliegende Antwort meistens auch die Richtige.«

D REIUNDZWANZIG
    Auf dem Weg zurück zur Wache amüsierte sich Rowlands immer noch über den Zaubertrick. Den Chip hatte er als Souvenir behalten. Jessica dachte über Hugos Worte nach. Die Schuhe und Armbanduhren waren also nur ein Ablenkungsmanöver gewesen. Sie wusste zwar immer noch nicht, wie der Trick funktionierte, aber sie hatte den Eindruck, an diesem Nachmittag etwas gelernt zu haben. Auch wenn die Begegnung mit dem Zauberkünstler sie momentan nicht wirklich weiterbrachte, prägte sie sich seinen Rat ein. Vielleicht fand sie später eine praktische Anwendung dafür. Sie war immer noch überzeugt, dass die Lösung des Falls in der Verbindung zwischen den beiden Opfern lag. Wenn sie nur wüsste, worin diese Verbindung bestand, würde alles andere von selbst klar werden – auch, wie der Täter spurlos in die beiden Häuser eindringen und wieder verschwinden konnte. Es war, als würde dieses Problem sie von der eigentlichen Frage ablenken. Sie beschäftigten sich viel zu sehr mit dem Tathergang und vergaßen darüber die Frage nach der Identität des Täters.
    Im Lauf der Woche musste sie immer wieder an Hugos Worte denken. Die beiden Beamten, die nach einem Zusammenhang zwischen den Fällen suchen sollten, wurden abgezogen, und Jessica übernahm diese Aufgabe selbst. Sie würde die Akten beider Fälle jeden Abend mit nach Hause nehmen. Vielleicht fiel ihr ja etwas auf, was andere übersehen hatten. Sie ging noch einmal die Aussagen von Angehörigen und Freunden durch und überprüfte erneut Kontobewegungen und Anrufprotokolle. Sie forschte sogar nach,wo die Opfer zur Schule gegangen waren, nur für den Fall, dass sie sich von daher kannten. Eine Sackgasse nach der anderen …
    Außerdem wurde ihr langsam bewusst, dass sie als Mitbewohnerin immer unausstehlicher wurde. Caroline und Randall meinten es mit ihrer Beziehung anscheinend ernst. Sie verbrachten mittlerweile jede Nacht miteinander, entweder bei Randall oder in ihrer Wohnung. Caroline hatte Jessica zwar gefragt, ob es ihr etwas ausmache, aber ein bisschen spät. Außerdem hätte sie sowieso nichts gesagt, wenn es sie gestört hätte. Sie freute sich darüber, dass ihre Freundin glücklich war. Caroline sagte, Randalls Wohnung sei etwas schlicht eingerichtet und ihre eigene viel schöner. Jessica stürzte sich indes in ihre

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