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Einladung zum Mord - Reunion in Death (Death 14)

Titel: Einladung zum Mord - Reunion in Death (Death 14) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Ecke Bleeker, Richtung Norden. Alle Einheiten, alle Einheiten, die gerade in der Nähe sind, bitte kommen.«
    Sie rannte bei Rot über den Fußgängerüberweg,
sprang auf die Haube einer Limousine und drückte sich dann möglichst kraftvoll ab. »Verfolge, verdammt, verfolge eine weibliche Verdächtige, blond, vierunddreißig Jahre, einen Meter sechzig, zweiundfünfzig Kilo, roter Catsuit.«
    Damit schob sie ihr Handy zurück in ihre Tasche, verfluchte das Gedränge, das es ihr unmöglich machte, ihre Waffe zu benutzen, schob den Stunner in sein Halfter und lief noch schneller als zuvor.
    Sie hatte Blut im Mund, und Blut rann langsam, aber sicher in ihr rechtes Auge, so dass sie kaum noch etwas sah. Aber Juliannas Vorsprung war erneut geschrumpft.
    Schnell, dachte Eve, während das Adrenalin in ihrem Körper summte. Scheint zu wissen, wie man läuft, hat eindeutig trainiert.
    In der Ferne hörte sie das Kreischen von Sirenen und legte noch mal zu. Sie war nur noch drei Meter von ihrer Gegnerin entfernt, als Julianna einen Blick über die Schulter warf. Und selbstzufrieden grinste.
    Denn im selben Augenblick prallte irgendetwas oder irgendjemand von hinten auf sie auf und sie segelte in hohem Bogen durch die Luft. Sie hatte gerade noch die Zeit, um sich zu fragen, was in aller Welt … bevor sie krachend rücklings auf den Beton des Bürgersteiges fiel. Sie sah nur noch Sterne, und die Stimmen, die sie hörte, schwappten wie sanfte Wellen auf sie zu und zogen sich sofort wieder zurück.
    Sie rollte sich stöhnend auf den Bauch, fing lautstark an zu würgen und hievte sich dann mühsam auf Hände und Knie.
    »War es gut so? War ich gut?« Die helle, aufgeregte
Stimme bohrte sich schmerzlich in ihr Hirn. Blinzelnd blickte sie auf und starrte in die sommersprossigen Gesichter zweier kleiner Jungen. Sie blinzelte noch einmal und die beiden Gesichter verschmolzen miteinander und ergaben eins.
    »Sah gut aus, wirklich echt, oder? Mann, sind Sie geflogen!« Er sprang aufgeregt von einem Bein aufs andere und drückte dabei ein leuchtend grünes Luftbrett fest an seine Brust. »Ich bin in Sie reingefahren, genau wie ich es sollte.«
    Sie spuckte etwas Blut und richtete sich auf.
    »Lieutenant! Dallas! Gott, der Allmächtige!« Keuchend schob sich Peabody durch das Gewühl. »Hat sie Sie erwischt?«
    »Dieser kleine …« Ihr fiel einfach keine passende Beschimpfung ein.
    »Ich bin okay. Laufen Sie! Laufen Sie ihr weiter nach. Sie rennt in Richtung Norden.«
    Mit einem letzten, sorgenvollen Blick auf ihren Lieutenant eilte Peabody davon.
    »Du.« Eve winkte den Jungen mit dem Zeigefinger zu sich heran. »Komm her.«
    »Junge, das sah wirklich echt aus. Das war wirklich obercool.«
    Wieder wurde sein Gesicht verwackelt und teilte sich in zwei, und so fuhr sie vorsichtshalber einfach beide rüde an. »Du kleines Arschloch, du hast eine Polizistin angegriffen und dadurch an der Verfolgung einer Verdächtigen gehindert.«
    Er ging vor ihr in die Hocke und senkte seine Stimme auf ein Flüstern, als er fragte: »Werden wir immer noch gefilmt?«

    »Hast du mich gehört?«
    »Wo lernt man solche coolen Stunts? Wieso haben Sie sich nicht verletzt, als Sie gefallen sind?«
    »Ich bin verletzt, du blöder kleiner …« Sie brach ab, denn statt verschwommen grau sah sie allmählich nur noch schwarz. Er konnte nicht älter sein als zehn, und sein bisher so fröhliches Gesicht drückte erste Sorge und Verwirrung aus.
    »Echt verletzt oder wie in einem Film?«
    »Das hier ist kein Film.«
    »Aber sie hat gesagt, dass es das ist. Und dass ich, wenn Sie angelaufen kommen, von hinten mit meinem Luftbrett in Sie reinfahren soll. Sie hat mir fünfzig Dollar dafür bezahlt. Und wenn ich meine Sache gut mache, würde ich noch mal fünfzig kriegen, hat sie zu mir gesagt.«
    Zwei uniformierte Beamte schoben sich durch das Gedränge und wiesen die Schaulustigen an, sich zu zerstreuen. »Brauchen Sie ärztliche Hilfe, Lieutenant?«
    »Haben Sie sie erwischt?«
    Sie sahen erst einander an und blickten dann wieder auf Eve. »Tut uns Leid, Madam. Wir haben sie verloren. Aber die Suche wird sowohl zu Fuß als auch per Streifenwagen fortgesetzt. Vielleicht erwischen wir sie ja noch.«
    »Nein.« Eve ließ den Kopf auf ihre Knie fallen, denn eine Woge grauenhafter Übelkeit stieg in ihr auf. »Das werden Sie nicht.«
    »Sind Sie eine echte Polizistin?« Das Kind zupfte Eve aufgeregt am Ärmel. »Kriege ich jetzt Ärger? Mann, dann bringt meine Mom mich

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