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Einladung zum Mord - Reunion in Death (Death 14)

Titel: Einladung zum Mord - Reunion in Death (Death 14) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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genauso. Außerdem hat offensichtlich irgendein Idiot einen Teil des Beweismaterials verlegt. Wird bestimmt zwei Tage dauern, bis es wieder auftaucht, und da ich nebenher noch jede Menge anderer Spuren zu verfolgen habe und es vielleicht noch irgendein Problem mit dem Computer gibt, möglicherweise sogar drei.«
    »Das IRCCA hat jede Menge Informationen über sie, aber ich habe noch mehr. Falls Sie wirklich drei Tage für die Identifizierung brauchen, schicke ich Ihnen alles zu, einschließlich meiner persönlichen Notizen.«
    »Zufällig bin ich kein allzu schneller Leser.Und schließlich will man sämtliche Informationen beisammenhaben und möglichst ansprechend verpacken, bevor man die viel beschäftigten Kollegen von der Bundespolizei mit ein paar kleinen Mordfällen behelligt. Wenn ich an den Punkt komme, dass ich sie anrufen muss, gebe ich Ihnen Bescheid. Bis dahin aber haben Sie noch etwas Zeit.«
    »Danke.«
    »Campbell war ein guter Mann. Sehen Sie also zu, dass Sie sie erwischen, Lieutenant. Dann können Sie sich darauf verlassen, dass wir hier in Denver Ihnen dabei helfen werden, sie derart festzunageln, dass sie garantiert die Höchststrafe bekommt.«
    Nach Ende des Gesprächs mit Green drückte sich Eve von ihrem Schreibtisch ab, trat an ihr kleines Fenster und blickte auf ein ganz bestimmtes Fenster in dem direkt gegenüber befindlichen Haus.
    Sie hatte sie stundenlang gefilmt, hatte Julianna ihr erklärt. Du hast mich also beobachtet, überlegte Eve.
Aber du hast trotzdem nichts gesehen. Das, was du zu sehen geglaubt hast, gab es nämlich nicht. Schwestern, meine Güte. Das Einzige, was uns beide verbindet, ist die Beschäftigung mit Mord.
    Sie hockte sich auf den schmalen Fenstersims und blickte auf den Flugverkehr hinaus, um sich von diesen Gedanken abzulenken. Ein Reklameflieger rumpelte vorbei, der für Ferienhäuser an der Küste von Jersey warb.
    Sie war einmal mit Mavis an der Küste von Jersey gewesen und sie beide hatten ein sehr seltsames, betrunkenes Wochenende dort verlebt. Mavis hatte sich wehmütig daran erinnert, wie sie einen Sommer lang in jener Gegend mit irgendwelchen kleinen Gaunereien ihren Lebensunterhalt bestritten hatte. Nur ein paar Jahre, bevor sie als kleine Trickbetrügerin von Eve am Broadway festgenommen worden war.
    Zwischen ihnen beiden gab es eine echte Bindung, dachte Eve. Falls sie irgendeine Art von Schwester hatte, dann eindeutig Mavis, auch wenn sie völlig anders als sie war.
    Mavis änderte ihr Aussehen öfter als der durchschnittliche Teenager die Unterhose, wusste Eve. Julianna tat das Gleiche, wenn auch aus einem völlig anderen Grund.
    Oder vielleicht doch nicht? Vielleicht erfand auch sie sich einfach gerne immer wieder neu, vielleicht hatte auch sie diese typisch weibliche Neigung, immer wieder mit einem neuen Look zu experimentieren, die Eve beim besten Willen nicht verstand. Taten Frauen so etwas, um andere für sich zu gewinnen? Auszuschließen war es nicht. Doch es musste mehr dahinterstecken, eine Befriedigung der eigenen Person. Eine Zufriedenheit, die daher rührte, dass jemand in den Spiegel blickte und
dort jemand völlig Neuen, Frischen, anderen als am Vortag sah.
    Eve hatte immer das Gefühl, dass jegliche Veränderung ihrer Frisur, ihres Gesichts und ihres Körpers ein Eingriff in ihre Persönlichkeit, eine Verletzung ihres Rechts auf Selbstbestimmung war. Für die meisten Menschen aber war genau das Gegenteil der Fall. Es machte ihnen Spaß, die Blicke anderer auf sich gelenkt zu wissen, dank ihres Äußeren im Mittelpunkt zu stehen.
    Das hatte Julianna im Gefängnis sicherlich gefehlt. Es hätte sie wahrscheinlich kaum befriedigt, dort in den Schönheitssalon zu gehen.
    Würde sie es riskieren, sich dieses Vergnügen hier zu gönnen, wo die Zahl der Menschen, die sie bewundern konnten, so viel größer war?
    Nicht hier in New York. Sie wäre nicht so dumm, dort, wo sie mordete und wo ihr Bild beinahe stündlich in den Nachrichten erschien, zu einem Kosmetiker oder einer Kosmetikerin zu gehen.
    Wenn sie anfangen würden, dort nach ihr zu suchen, drehten sie sich nur weiterhin im Kreis.
    Menschen, die mit Gesichtern, Haaren, Körpern arbeiteten, fielen Gesichter, Haare, Körper unweigerlich besonders auf. Wie oft schon hatten Mavis und ihre Freundin Trina, die Ehrfurcht gebietende Stylistin, genau über dieses Thema miteinander geschwatzt.
    Ohne jeden Zweifel machte sich Julianna die Haare augenblicklich selbst. Irgendwie schienen die meisten

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