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Einladung zum Mord - Reunion in Death (Death 14)

Titel: Einladung zum Mord - Reunion in Death (Death 14) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Mittagspause genossen hatte, in der sie so etwas wie echtes Essen an einem anderen Ort als hinter ihrem Schreibtisch oder in ihrem Wagen zu sich nahm.
    Um sie herum herrschten Lärm und ausgelassenes Treiben, es war zwar ziemlich warm, aber noch nicht heiß, das Licht der Sonne blitzte in den Schaufenstern und der Betreiber eines Mini-Schwebegrills bot lautstark eine Arie aus einer italienischen Oper dar.
    »La Traviata«, meinte Peabody mit einem glückseligen Seufzer. »Ich habe die Oper mal mit Charles gesehen. Er war total begeistert. Ich fand es ebenfalls sehr nett, aber hier draußen klingt es noch besser, finde ich. Das ist es, was mir an New York so gut gefällt. Dass man an einem wunderbaren Sommertag einfach hier draußen sitzen, ein phänomenales Hackfleisch-Sandwich essen und all die verschiedenen Leute beobachten kann, während irgend so ein Typ Soja-Burger verkauft und dabei auf Italienisch singt.«

    »Umm«, war alles, was Eve dazu sagen konnte, während sie sich eilig nach vorne beugte, damit ein dicker Saucentropfen nicht auf ihre Bluse fiel.
    »Manchmal vergisst man es, die Augen aufzumachen und all das zu sehen und zu schätzen, was einem hier geboten wird. Sie wissen schon, die unglaubliche Vielfalt, die man hier genießen kann. Als ich hierher gezogen bin, habe ich sehr oft lange Spaziergänge gemacht und einfach nur geguckt. Aber irgendwann lässt man das leider sein. Wie lange leben Sie schon hier? Ich meine, in New York?«
    »Keine Ahnung.« Stirnrunzelnd schob sich Eve den nächsten Bissen ihres Sandwichs in den Mund. Sobald sie volljährig gewesen war, war sie der Fürsorge entflohen und auf die Polizeischule gegangen, die doch ebenfalls ein Teil des Systems gewesen war. »Zwölf, dreizehn Jahre, schätze ich.«
    »Also schon ziemlich lange. Da vergisst man sicher irgendwann sich umzusehen.«
    »Uh-huh.« Eve aß schweigend weiter, blickte aber auf eine Gruppe von Touristen und den schleimig aussehenden Typen, der auf einem Luftbrett angeglitten kam. Er war äußerst geschmeidig, tauchte völlig unauffällig und ohne im Fahren auch nur langsamer zu werden, seine flinken Finger in zwei Taschen, fuhr eine elegante Kurve und sauste mit den beiden Brieftaschen davon.
    Eve streckte bloß ihr Bein aus, erwischte ihn am Schienbein, und er stürzte rücklings von dem Brett. Als er sich wütend auf den Rücken rollte, stellte sie den Stiefel direkt auf seinen Kehlkopf, kaute weiter, bis er wieder richtig gucken konnte, hielt ihm ihre Dienstmarke vors Gesicht und zeigte mit dem Daumen auf die uniformierte Polizistin, die direkt neben ihr saß.

    »Tja, Kumpel, entweder bist du besonders dämlich oder aber ganz besonders dreist, sonst hättest du wohl kaum vor den Augen zweier Cops unschuldigen Leuten ihre Geldbeutel geklaut. Peabody, würden Sie wohl bitte den Inhalt der Taschen dieses Ochsen konfiszieren?«
    »Zu Befehl, Madam.« Eilig stand Peabody auf, durchsuchte das halbe Dutzend Taschen und Schlitze in der schlabberigen Hose, die drei Taschen in dem genauso schlabberigen Hemd und legte insgesamt zehn prall gefüllte Brieftaschen neben sich auf die Bank.
    »Die Teile, die Sie aus der Tasche in Höhe seines rechten Knies gezogen haben, gehören den beiden da drüben.« Eve zeigte auf die beiden Touristen, die fröhlich Fotos voneinander machten, da ihnen ihr Unglück noch gar nicht aufgefallen war. »Der braunhaarige Typ mit Sonnenbrille und der Blonde mit der Strikers-Baseballkappe. Warum ersparen Sie ihnen nicht den Schreck und geben ihnen die Brieftaschen zurück, bevor ich einen der Kollegen rufe, damit er den Kerl hier übernimmt.«
    »Zu Befehl, Madam. Mein Gott, ich habe von der ganzen Sache gar nichts mitbekommen.«
    Eve leckte sich die Sauce von den Fingern. »Verschiedenen Menschen fallen eben verschiedene Dinge auf.«
    Als ihre Assistentin loslief, dachte der Taschendieb, er hätte vielleicht Glück. Als er jedoch versuchte, aufzustehen, drückte ihm Eve zur Warnung mit dem Stiefel etwa zehn Sekunden lang die Luftröhre zu. »Aber, aber.« Sie drohte ihm spielerisch mit einem Finger und hob ihre Pepsidose an den Mund.
    »Warum lassen Sie mich nicht einfach laufen?«
    »Nach dem Motto, geh hin und sündige nicht mehr? Sehe ich vielleicht wie ein Pfarrer aus?«

    »Gottverdammte Bullenfotze.«
    »Genau.« Sie hörte, wie die verwunderten Touristen ihr Eigentum zurückbekamen und ›danke‹ stotterten. »Genau, ich bin eine gottverdammte Bullenfotze. Übrigens ein schöner Tag heute,

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