Einladung zum Mord - Reunion in Death (Death 14)
nicht wahr?«
»Ich fahre«, erklärte Eve, als die kurze Mittagspause beendet war. »Sonst bin ich nämlich pensioniert, bevor wir auf der Wache sind.« Sie warf einen Blick auf ihre Uhr. »Und Sie müssen langsam los, wenn Sie Maureen Stibbs abholen und vernehmen wollen.«
»Ich dachte, dass ich das auch morgen oder übermorgen machen kann.«
Eve schob sich hinter das Lenkrad und blickte ihre Assistentin von der Seite an. »Sie haben gesagt, Sie wären bereit.«
»Das bin ich auch. Aber, tja … Sie haben augenblicklich alle Hände voll zu tun und sind noch nicht wieder hundertprozentig auf dem Damm. Die Vernehmung kann noch warten, bis Sie Zeit haben und fit genug sind. Für den Fall, dass es irgendwelche Schwierigkeiten gibt, hätte ich Sie nämlich gern dabei.«
»Ich habe Zeit und bin auf alle Fälle fit genug, um Beobachterin zu spielen. Also denken Sie sich bitte eine andere Ausrede aus.«
Peabodys Magen zog sich vor Aufregung zusammen. »Wenn Sie sich sicher sind.«
»Sie müssen sich sicher sein, nicht ich. Falls Sie es sind, rufen Sie Trueheart an. Wenn gleich zwei uniformierte Beamte bei ihr auftauchen, um sie mit aufs Revier zu nehmen, schüchtert sie das sicher ziemlich ein. Klären Sie ihn über die Sache auf, nehmen Sie ihn mit und lassen
Sie ihn während des Verhörs im Vernehmungszimmer Wache stehen. Sagen Sie ihm, dass er möglichst wenig sagen und so grimmig gucken soll, wie er nur kann. Außerdem bestellen Sie sich am besten unter meinem Namen einen Streifenwagen und holen sie damit ab.«
»Soll ich fahren oder er?«
»Lassen Sie ihn hinters Steuer. Er soll gelegentlich ein bisschen böse in den Rückspiegel gucken und das Reden Ihnen überlassen. Versuchen Sie sie davon abzuhalten, dass sie allzu schnell mit einem Anwalt sprechen will. Sagen Sie ihr, dass Sie nur ein paar letzte Fragen an sie haben, weil noch ein paar Kleinigkeiten zu klären sind. Erklären Sie ihr, dass sie doch bestimmt kooperieren will, weil sie schließlich eine Freundin des Opfers war, und weil der Fall dann vielleicht endlich abgeschlossen werden kann. Blablabla. Bringen Sie sie auf das Revier und dann nehmen Sie sie in die Zange.«
»Vorher muss ich Sie noch um einen Gefallen bitten. Falls sie anfängt mir zu entgleiten, falls die Sache schief läuft, greifen Sie dann bitte ein?«
»Peabody …«
»Ich würde mich einfach besser fühlen, ich hätte mehr Zuversicht, wenn ich wüsste, dass es noch einen Rettungsanker gibt.«
»Okay. Falls Sie untergehen, ziehe ich Sie raus.«
»Danke.« Peabody zog ihr Handy aus der Tasche, rief den Kollegen Trueheart an, bevor sie es sich anders überlegen konnte, und klärte ihn über den bevorstehenden Einsatz auf.
Eve ihrerseits rief sofort nach der Rückkehr auf die Wache den Leiter der Ermittlungen in Denver an. Detective
Green war eindeutig ein alter Hase und alles andere als gut gelaunt.
Eve mochte ihn sofort.
»Wir haben jede Menge Fingerabdrücke in dem Zimmer sichergestellt. Die meisten von den Zimmermädchen und ein paar von einem Handwerker, der sich nach einer Beschwerde der letzten Gäste um die Entertainmentanlage gekümmert hat. Die letzten Gäste waren ein Joshua und eine Rena Hathaway aus Cincinnati. Hatten den Raum für drei Tage gebucht und sind an dem Tag ausgezogen, an dem unser Mädel eingezogen ist. Die beiden sind sauber. Fingerabdrücke von dem Opfer fanden sich ausschließlich im Wohnbereich, das heißt auf dem Couchtisch, an einem Besteck, einer Tasse, einer Untertasse sowie an einem Saftglas. Die verdammte Dunne hingegen hat in diesem Zimmer offenbar so ziemlich alles irgendwann mal in der Hand gehabt.«
Er machte eine Pause und trank einen Schluck Kaffee. »Identifiziert wurde sie anhand der Aufnahmen der Überwachungskameras sowie durch die Aussagen des Pagen und der Angestellten am Empfang. Trotzdem haben wir noch ein paar Haare aus dem Abfluss des Waschbeckens gefischt, um durch die Überprüfung ihrer DNA ganz sicherzugehen.«
»Ihre Identifizierung ist nicht das Problem. Die Krux ist, sie zu schnappen. Haben Sie schon das FBI über die Sache informiert?«
Green rutschte auf seinem Stuhl herum und schnaubte leise auf. »Ich hatte genug anderes zu tun.«
»Das kann ich verstehen. Schließlich müssen Sie jede Menge Fingerabdrücke sortieren und ich kann mir vorstellen, dass es etwas dauern wird, bis Sie mit hundertprozentiger
Gewissheit sagen können, dass Julianna Dunne tatsächlich in dem Raum gewesen ist.«
»Das sehe ich
Weitere Kostenlose Bücher