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Einladung zum Mord - Reunion in Death (Death 14)

Titel: Einladung zum Mord - Reunion in Death (Death 14) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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einigermaßen überrascht, dass du überhaupt noch mit mir redest. Schließlich war das Zusammensein mit mir in den letzten Tagen nicht gerade angenehm.«
    »Liebling, du bist eine wahre Meisterin der Untertreibung.«
    Sie trat mit ihm zusammen in den Lift. »Ja, gut, aber du warst ebenfalls nicht gerade die Umgänglichkeit in Person.«
    »Das ist zweifellos richtig. Ich mag es nämlich ebenso
wenig wie du, wenn man meine Befehle und Anweisungen in Frage stellt oder sogar unterminiert. Also schlie ßen wir am besten einen vorläufigen Waffenstillstand, was meinst du?«
    »Ich schätze, den könnte ich gebrauchen. Wohin fahren wir?«
    »Zurück«, erklärte er und führte sie, als die Tür des Fahrstuhls lautlos aufglitt, in den schwarzen Holo-Raum.
    Als sich die Tür des Fahrstuhls wieder schloss, zog er sie mitten in das Zimmer und sagte mit ruhiger Stimme: »Programm ab.«
    Aus der Schwärze der Umgebung stiegen Farben und Konturen auf. Eve spürte die Veränderung der Luft - sie wurde warm und süß und trug den schwachen Duft von Regen an sie heran. Sie hörte und sie sah, wie die Regentropfen weich gegen ein sich bildendes Fenster schlugen, auf einen Balkon, dessen Türe offen stand.
    Innerhalb von wenigen Sekunden bekam die luxuriöse Schönheit, die sie mit einem Mal umgab, eine erkennbare Gestalt.
    »Das ist das Zimmer in Paris«, murmelte sie leise. »Dort haben wir unsere Hochzeitsnacht verbracht. Damals hat es ebenfalls geregnet.« Sie trat an die offene Tür, streckte ihre Hand aus und spürte den sanften Kuss des Regens auf der Haut. »Es war entsetzlich schwül, aber ich wollte, dass die Balkontür offen bleibt. Ich wollte den Regen hören. Ich stand hier, stand einfach hier, und ich … ich war so unendlich in dich verliebt.«
    Ihre Stimme bebte, und sie drehte sich langsam zu ihm um. »Ich hatte keine Ahnung, dass ich ein Jahr später wieder hier stehen und dich noch mehr lieben könnte als
in jener Nacht.« Sie fuhr sich mit den Handballen über die tränenfeuchen Wangen. »Du wusstest, dass mich dieses Ambiente entsetzlich rührselig machen würde.«
    »Du hast hier gestanden.« Er trat lautlos neben sie. »Und ich habe gedacht, sie ist alles, was ich will. Alles, was mir jemals wichtig war und ist. Und jetzt, zwölf Monate später, bist du sogar noch mehr.«
    Sie schmiegte sich an seine Brust, schlang ihm die Arme um den Nacken und brachte sie beide zum Lachen, weil sie derart stürmisch vorging, dass er zwei Schritte rückwärts machen musste, damit er nicht das Gleichgewicht verlor.
    »Darauf hätte ich gefasst sein müssen«, lachte er leise an ihrem Mund. »Ich glaube, dass du vor einem Jahr genauso schwungvoll warst.«
    »Ja, und so ging es dann weiter.« Sie löste ihren Mund von seinen Lippen und grub ihre Zähne sanft in seinen Hals. »Und dann haben wir, wenn ich mich recht entsinne, angefangen, uns auf dem Weg zum Schlafzimmer gegenseitig die Kleider vom Leib zu reißen.«
    »Und mit dieser Tradition sollten wir nicht brechen.« Er packte mit beiden Händen ihre Bluse und riss den Stoff einfach entzwei.
    Sie zog ebenfalls an seinem Hemd, bis die Knöpfe flogen und bis sie mit den Händen auf seinen nackten Oberkörper traf. »Und dann haben wir …«
    »Langsam fällt mir alles wieder ein.« Er machte eine halbe Drehung, presste sie rücklings gegen eine Wand und plünderte begierig ihren Mund.
    »Stiefel.« Obwohl ihr Atem stockte, fuhren ihre Hände mit ihrer Arbeit fort. »Ich hatte keine Stiefel an.«
    »Dann müssen wir eben improvisieren.«

    Sie versuchte eilig, sie abzustreifen, während ihre übrige Garderobe bereits in groben Fetzen von ihrem Körper hing.
    Sie nahm den Regen nicht mehr wahr. Sein dezentes Klopfen kam gegen das wilde Rauschen ihres Blutes nicht an. Seine Hände strichen rau und fordernd, in einer Art animalischer Besitzgier über ihre glühend heiße Haut.
    Sie kam an Ort und Stelle, und zwar derart heftig und brutal, dass sie das Gefühl hatte, als wären ihre Knie aus Gelee. Seine Lippen lagen fest auf ihrem Mund und schluckten ihre Schreie, als wären sie die Nahrung, die ihm seit Tagen vorenthalten worden war.
    Sofort erfüllt von neuem, loderndem Verlangen warf sie sich gegen ihn, zog ihn mit sich auf den Boden, und sie rollten sich wild über den geblümten Teppich und wurden derart blind und taub für die Umgebung, dass die gesamte Welt um sie herum versank.
    Für ihn gab es nichts anderes mehr als sie. Als ihre vor Leidenschaft erglühte, feuchte Haut.

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