Einladung zum Mord - Reunion in Death (Death 14)
Walter Pettibone gestorben ist.«
»Nun, Lieutenant Dallas, ich kann Ihnen versichern, dass es ganz bestimmt nicht an meinem Essen lag. Ich lasse es nicht zu, dass irgendwelche Gerüchte über meine Speisen oder mein Geschäft in Umlauf gebracht werden. Ich habe einen tadellosen Ruf.«
»Regen Sie sich ab, Markie. Niemand hat Ihnen irgendwelche Vorwürfe gemacht.« Ehe er etwas erwidern konnte, hob sie eine Hand und wandte sich seinen Angestellten
zu. »Wer von Ihnen hat Mr Pettibone vor seiner Rede ein Champagnerglas gebracht?«
»Keiner von uns. Wir haben schon darüber gesprochen.«
Eve sah die attraktive Asiatin fragend an. »Und wer sind Sie?«
»Mein Name ist Sing-Yu. Ich war gerade im Wohnzimmer, als es passierte. Aber ich stand am anderen Ende und habe den Leuten dort Champagner serviert, damit sie Mr Pettibone zuprosten konnten, als er mit seiner Rede fertig war. Und Charlie …«, sie legte eine Hand auf die Schulter des schlanken schwarzen Mannes, der direkt neben ihr saß, »Charlie brachte gerade die Krabbenpastetchen rein.«
Ein anderer Kellner hob die Hand. »Ich stand hinter der Bar auf der Terrasse. Ich heiße Robert McLean. Und Laurie hat die Gäste dort draußen bedient. Wir sind erst ins Haus gegangen, als wir hörten, dass plötzlich alle schrien.«
»Ich war in der Küche«, erklärte der Nächste. »Ich bin, hm, Don Clump. Sie können sich doch ganz bestimmt erinnern, Mr Markie. Wir waren zusammen hier, als drüben der Lärm losging.«
»Das ist richtig.« Markie nickte mit dem Kopf. »Ich hatte gerade Charlie mit den Krabbenpastetchen losgeschickt und Don angewiesen, ihm mit den gefüllten Champignons zu folgen. Gwen kam mit einer Ladung leerer Gläser durch die Tür, und plötzlich drangen laute Rufe aus dem Wohnzimmer herüber.«
»Ich habe eine Zeugin dafür, dass eine der Serviererinnen Mr Pettibone vor seiner Rede ein Glas Champagner gereicht hat.«
Markies Angestellte tauschten nervöse Blicke miteinander aus.
»Das muss Julie gewesen sein«, erklärte abermals Sing-Yu. »Tut mir Leid, Mr Markie, aber sie hätte als Einzige die Möglichkeit dazu gehabt, und sie ist auch die Einzige, die nicht mehr hier ist.«
»Wer ist Julie und weshalb ist sie nicht mehr hier?«, fragte Eve mit strenger Stimme.
»Ich mag es nicht, wenn meine Angestellten übereinander tratschen«, setzte Markie an.
»Dies sind polizeiliche Ermittlungen zu einem Todesfall. Wenn die Zeugen etwas aussagen, ist das bestimmt kein Tratsch, und ich erwarte, dass Sie und Ihre Leute uneingeschränkt mit uns kooperieren. Wer also ist Julie?«, wandte sie sich wieder an Sing-Yu.
»Sie hat vollkommen Recht.« Markie stieß einen abgrundtiefen Seufzer aus und tätschelte Sing-Yu begütigend die Schulter. »Tut mir Leid, meine Liebe, ich bin Ihnen nicht böse. Julie Dockport«, sagte er zu Eve. »Sie arbeitet seit zwei Monaten für mich. Wo sie jetzt ist, kann ich nicht sagen. Sie muss in dem allgemeinen Durcheinander nach Mr Pettibones Zusammenbruch hinausgelaufen sein. Ich habe einen Augenblick gebraucht, um zu erkennen, dass es ein Problem gab, und als ich das Wohnzimmer erreichte, habe ich sie dort nicht gesehen. Als dann die Polizei erschien und sagte, dass wir uns hier versammeln sollen, war sie nicht mehr da.«
»Trägt sie dieselbe Uniform?« Eve nickte in Richtung der ordentlichen schwarzen Hosen und der gestärkten weißen Blusen seines Personals.
»Ja.«
»Beschreiben Sie sie mir.«
»Mittelgroß und, wie ich sagen würde, recht athletisch. Kurze rote Haare, durchaus attraktiv. Um die drei ßig, vielleicht ein, zwei Jahre jünger oder älter. Um es genau sagen zu können, müsste ich in meine Unterlagen gucken.«
»Peabody, bringen Sie die Leute in ein anderes Zimmer, lassen Sie sie dort bewachen und treiben Sie diese Julie Dockport auf.«
»Zu Befehl, Madam.«
Als sich die Küche leerte, setzte Eve sich an den Tisch und winkte Markie zu sich heran. »Und jetzt erzählen Sie mir bitte alles, was Sie über diese Julie Dockport wissen.«
Leider wusste er nicht viel.
Eve hörte Worte wie zuverlässig, kompetent, kooperativ.
»Sie hat sich bei mir beworben«, fuhr er nach seiner kurzen Lobeshymne auf seine Angestellte unglücklich fort. »Ihre Referenzen waren tadellos. Sie war eine hervorragende Kraft. Ich kann mir nur vorstellen, dass sie das, was heute Abend hier vorgefallen ist, erschreckt hat und dass sie deshalb davongelaufen ist.«
Beide drehten gleichzeitig den Kopf, als Peabody
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