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Einladung zum Mord - Reunion in Death (Death 14)

Titel: Einladung zum Mord - Reunion in Death (Death 14) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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ihr Eve ins Wort. »Ich habe einen Eid geleistet, die Menschen in New York zu schützen und ihnen zu dienen. Und das werde ich tun. Ich werde dieses Versprechen halten und noch einmal dabei mitwirken, dass Julianna Dunne aus dem Verkehr gezogen wird. Ich werde sie persönlich hinter Gitter bringen. Und dort wird sie für den Rest ihres Lebens bleiben.«
     
    »Ach, tatsächlich?« Julianna saß in ihrem Schlafzimmer, bürstete ihre frischen, goldenen Locken und bedachte ihren Fernseher mit einem bösen Blick. »Du vorlautes Weibsbild. Einmal hattest du Glück, aber das war auch schon alles. Du hattest einfach Glück. Dieses Mal wirst du nicht auch nur in meine Nähe kommen. Ich sitze hier direkt vor deiner Nase, ohne dass du auch nur einen blassen Schimmer davon hast.«
    Wütend warf sie die Bürste durch den Raum. »Wir werden ja sehen, was du sagst, wenn dein eigener Ehemann tot vor deinen Füßen liegt. Ob du dann immer noch so verdammt selbstsicher bist, wenn er zum letzten Mal nach Luft ringt? Wie dir das wohl gefällt? Dreh dich auf der Suche nach der Mörderin von diesen beiden
traurigen alten Säcken ruhig weiterhin im Kreis. Sie haben nicht das Mindeste bedeutet. Dieses Mal geht es um dich und deinen Typen, Dallas. Ich werde euch beide fertig machen. Der Zeitpunkt ist gekommen, um für das, was du mir angetan hast, zu bezahlen.«
    Sie drehte sich einmal um die eigene Achse, und der Anblick ihres Spiegelbilds rief ein Gefühl von Trost und Ruhe in ihr wach. »Aber mit einer Sache hast du Recht. Ich töte. Und ich mache meine Sache wirklich gut.«
     
    Clever, dachte Roarke, während er das Interview mit seiner Frau verfolgte. Wirklich clever. Ständig wiederholte sie Juliannas vollen Namen, damit niemand, der ihn hörte, ihn je wieder vergaß. Und auch Nadine hatte ihre Sache wieder mal hervorragend gemacht und verschiedene Bilder der Mörderin in Großformat gezeigt.
    Das vierminütige Gespräch würde den ganzen Tag lang alle neunzig Minuten gesendet, und niemand, der es sähe, würde Julianna Dunne so schnell wieder vergessen. Und im Gegenzug prägten sich der Name und das Bild von Eve Julianna unauslöschlich ein. Sie versuchte, Dunnes Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, dachte Roarke. Um einen unschuldigen Menschen vor ihr zu beschützen. Selbst wenn dieser unschuldige Mensch ihr eigener, alles andere als unschuldiger Gatte war.
    Er hatte sich längst einen eigenen Plan zurechtgelegt, mit dem sie ganz bestimmt nicht einverstanden wäre. Ehe sie jedoch darüber sprechen würden, flögen sie nach Dallas, um vielleicht die schreckliche Erinnerung zu überwinden, die für sie mit der Stadt verbunden war.
    Ein Teil von ihm war froh, dass sie den Ort besuchen würde, um sich ihren Alpträumen zu stellen. Vielleicht
würde sie sie dadurch nicht vollkommen los, doch hegte er die Hoffnung, dass die Last ein wenig leichter werden würde, die Tag für Tag auf ihrer Seele lag.
    Ein anderer Teil von ihm hingegen wünschte, sie hielte sich auch weiterhin von diesem Ort des Schreckens fern, verdrängte, wie bereits seit vielen Jahren, auch weiterhin das Grauen, das ihr widerfahren war, und blickte nicht zurück, sondern weiter immer nur nach vorn.
    Dabei wusste er aus eigener Erfahrung, dass einen Menschen die Vergangenheit wie ein großer, schwarzer Hund stets gnadenlos verfolgte. Einen lautlos von hinten ansprang und einem die Zähne in die Kehle grub, gerade wenn man dachte, dass man sicher war.
    Was auch immer er getan hatte, um die Vergangenheit endgültig zu begraben, es hatte nie gereicht. Selbst hier, in diesem wunderbaren Haus mit all seinen Schätzen, seiner Schönheit und seinem unermesslichen Komfort lebte der Gestank der Slums von Dublin fort. Trotzdem war er für ihn sicher weniger bedrohlich als die Alpträume für seine Frau. Seine Vergangenheit war eher wie ein armer, irgendwie bedauernswerter Verwandter, der stur in einer Ecke saß und sich weigerte zu gehen.
    Er wusste, wie es war, hungrig und verschreckt zu sein, kannte den von wild trommelnden Fäusten hervorgerufenen Schmerz. Der geballten Fäuste eines Menschen, der ihn hätte schützend halten und liebkosen sollen, weil er sein eigener Vater war. Doch diesem Leid war er entkommen. Bereits als kleiner Junge hatte er die Möglichkeit zur Flucht gehabt. Hatte sich mit Freunden, die allesamt nicht gut für ihn waren, durch diverse illegale, aber durchaus unterhaltsame und gewinnträchtige Unternehmungen von seinem Elend abgelenkt.

    Er hatte

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