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Einladung zum Mord - Reunion in Death (Death 14)

Titel: Einladung zum Mord - Reunion in Death (Death 14) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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gestohlen, betrogen, Strippen gezogen. Und auch wenn er niemals ohne Grund getötet hatte, so hatte er doch selbst davor nicht zurückgeschreckt. Er hatte sich erst einen Namen, dann ein kleines Unternehmen, ein Imperium und schließlich eine eigene Welt geschaffen. Er war weit herumgekommen, hatte alles in sich aufgesogen, was er unterwegs gesehen hatte, und dadurch viel gelernt. Wodurch aus dem Jungen, der sich mithilfe seines Witzes, seiner Cleverness und seiner geschickten Finger durchgeschlagen hatte, ein reicher, mächtiger Mann geworden war. Ein Mann, der alles hatte, was er jemals hatte haben wollen, und der äußerst gewandt das Gesetz gebrochen hatte, wann es ihm zupass gekommen war.
    Er hatte diverse Liebschaften gehabt und einige der Frauen tatsächlich geliebt. Wie einsam er dabei die ganze Zeit gewesen war, hatte erst Eve Dallas ihm gezeigt. Sie hatte ihm sein eigenes Herz gewiesen. Hatte es geöffnet, auch wenn ihr das selbst gar nicht bewusst gewesen war.
    Dadurch hatten sich die Welt, die er geschaffen hatte, und er selbst sich für alle Zeit geändert.
    In ein paar Stunden flögen sie nach Dallas, um sich ihrer Vergangenheit zu stellen, dem Grauen, dem Eve nie völlig entronnen war. Doch sie wäre dabei nicht allein.
    Das Piepsen seiner Konsole machte deutlich, dass das Tor der Einfahrt geöffnet worden war. Er warf einen Blick auf die Kontrollpaneele, entdeckte dort die Nummer des Dienstfahrzeuges seiner Frau, trat eilig ans Fenster seines Arbeitszimmers und blickte ihr entgegen, als sie nach Hause kam.
     
    Hinter der ersten Kurve der lang gezogenen Einfahrt nahm Eve zwei Gestalten unter den tief hängenden Zweigen
einer Trauerweide wahr. Unter den leuchtend grünen Blättern und den leicht verblichenen Blüten waren die beiden Körper größtenteils versteckt.
    Sie trat das Gaspedal bis auf den Boden durch und hielt bereits die Waffe in der Hand, als sie erkannte, wer die beiden waren und was sie gerade taten.
    Die Eltern ihrer Assistentin standen eng umschlungen unter dem süß duftenden Baum.
    Halb verlegen und halb amüsiert schob sie ihren Stunner wieder in sein Halfter, fuhr weiter Richtung Haus und stellte ihren Wagen aus zwei Gründen - erstens, weil es praktisch war, und zweitens, weil der blöde Summerset es hasste - statt in der Garage direkt vor der Eingangstreppe ab.
    Ihre Hoffnung, dass sie alle tun würden, als hätten sie einander nicht gesehen, sollte sich anscheinend nicht erfüllen. Sam und Phoebe kamen Händchen haltend aus dem Garten und sahen sie freundlich an.
    Eve stopfte ihre Hände in die Taschen ihrer Jeans. »Und, wie geht es Ihnen beiden?«
    »Ein wunderbarer Tag.«
    Phoebe verzog den Mund zu einem Lächeln, verursachte Eve jedoch mit ihrem ruhigen, durchdringenden Blick ein unangenehmes Kribbeln im Nacken.
    Sieh ihr bloß nicht in die Augen, erinnerte sich Eve, du musst jeden Blickkontakt vermeiden. Also starrte sie entschlossen über Phoebes Schulter auf die Blätter eines Baums.
    »Sam und ich haben den Tag nach Kräften ausgenutzt.« Phoebe warf fröhlich ihre langen Haare über ihre Schultern und die kleinen, eingeflochtenen Silberringe fingen leise an zu klingeln. »Ich habe Ihr Interview
mit Nadine Furst gesehen. Sie haben einen sehr starken und entschlossenen Eindruck dabei gemacht.«
    »Ich bin auch entschlossen.«
    »Und stark. Roarke hat uns erzählt, Sie beide wären morgen unterwegs.«
    »Ja. Es geht um meinen Fall«, antwortete Eve ihr unbehaglich und gab sich die größte Mühe, Sam dabei nicht anzusehen.
    »Gibt es irgendetwas, was wir für Sie tun können, während Sie nicht da sind?«
    »Nein, danke. Außer, Sie laufen zufällig Julianna Dunne über den Weg und nehmen sie stellvertretend für mich fest.«
    »Ich glaube, das überlassen wir lieber Ihnen und unserer Tochter. Ich muss noch nach einer Sache im Gewächshaus sehen. Sam, vielleicht kannst du Eve ja dazu überreden, dass sie an meiner Stelle noch ein wenig mit dir spazieren geht.«
    Ehe einer der beiden etwas sagen konnte, schlenderte Phoebe bereits mit weit schwingendem Blumenrock davon.
    »Es tut mir Leid«, erklärte Sam sofort. »Ich habe nichts zu ihr gesagt, aber sie weiß trotzdem, dass es irgendwelche Spannungen zwischen uns gibt.«
    »Schon gut.«
    »Nein, das ist es nicht.« Zum ersten Mal, seit sie ihn kannte, schwang leichter Zorn in seiner Stimme mit. »Ich bin schuld daran, dass Sie sich in Ihrem eigenen Zuhause unbehaglich fühlen. Sie und Roarke haben Ihr Heim für uns

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