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Einladung zur Hochzeit

Einladung zur Hochzeit

Titel: Einladung zur Hochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peggy Webb
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bringen.
    Josie träumte in Farbe. Sie befand sich mitten in einem Filmaufnahmestudio, wo die Heldin - und das war ihre Rolle - gerade mit dem Helden zusammen ins Bett gefal79
    len waren. Sie hielten sich so dicht umschlungen, dass man bei oberflächlichem Hingucken nicht erkennen konnte, welche Glieder ihm und welche ihr gehörten. Sie waren so in Schwung gekommen und das so überzeugend, dass jeder im Studio - vom Produktionsleiter angefangen bis zum letzten Statisten - glaubte, die beiden wären wirklich ineinander verliebt.
    "Josie ist verliebt", sagten sie, und der Regisseur hatte sogar ein Flugzeug gechartert, das mit einem Banner über der Stadt kreiste, um das Wunder öffentlich zu verkünden.
    Josie Belle Pickens war ein Star, bekannt dafür, dass sie sich Hals über Kopf verliebte und Hals über Kopf wieder entliebte. Als sie sich dann wirklich verliebte, machte das zwangsläufig Schlagzeilen.
    Sie seufzte und schmiegte sich enger an ihren Helden.
    Es war ein unglaublich wohliges Gefühl, das sie dabei durchströmte. Und sie hatte sich gerade vorgenommen, dem Regisseur zu sagen, dass sie etwa fünfzig Aufnahmen dieser Szene haben wolle, als jemand ganz plötzlich ein Serviertablett mit Essen im Studio fallen ließ.
    Oder war es draußen im Korridor?
    Josie öffnete die Augen ... Sie war gar nicht in einem Filmaufnahmestudio. Sie war in der Flitterwochensuite, klebte so dicht an Ben Standing Bear, dass man hätte denken können, sie hätten die ganze Nacht damit verbracht, sich auf die sinnlichste, süßeste, wunderbarste Weise zu lieben.
    Natürlich hatten sie das nicht. Erstens würde sie es wissen, und dann begehrte Ben sie überhaupt nicht. Sie hatte sich so abscheulich verhalten, dass er mit ziemlicher Sicherheit sie nicht einmal mehr mochte.
    Wie sollte sie sich von ihm jetzt lösen, ohne ihn zu we80
    cken? Ein Bein hatte sie über ihn geschlungen, und ihre Hüften waren so intim gegen ihn gedrückt, dass sie alles fühlte, was er hatte. Und das war allerhand. Das war irre.
    Das war atemberaubend. Das war reineweg köstlich.
    Ihre Nase war gegen seinen Hals wie angeklatscht, und die Finger ihrer rechten Hand waren in sein Brusthaar wie verwoben. Was noch hinzukam ... es fühlte sich gut an. Sehr gut sogar.
    Ben gehörte nicht zu den Typen, die schnell aufwachten. Er blinzelte, dann gähnte er und streckte sich. Doch irgendetwas im Bett hinderte ihn, es so richtig genüsslich zu tun. Den Bruchteil einer Sekunde hielt er still.
    "Josie?" Er starrte sie an. "Ach du liebe Güte..." Er befreite sich von ihr so schnell, dass ihr ganz schwindlig wurde. Und es verstimmte Josie mächtig. Es machte sie ganz fuchtig.
    "Es tut mir so Leid, Josie. Ich habe das wirklich nicht geplant." Er schob sich weit von ihr weg, ganz zur anderen Seite des Bettes. Er hätte genauso gut in Sibirien sein können.
    Nun, das war ja eindeutig genug. Josie warf die Zudecke zurück und stürmte ins Badezimmer. Sie war so wütend, sie kochte vor Wut.
    Als sie zurückkam, saß Ben gegen die Kissen gelehnt.
    Um genau zu sein, lag er eigentlich hingeflegelt da, wozu große Männer mit prächtigem Körperbau leicht neigten.
    Das Laken hatte er um die Hüften geknüllt, und sein sagenhafter Oberkörper war entblößt, was Josie sogar in ihrem wütenden Zustand durchaus zu würdigen wusste.
    Aber sie würde auf keinen Fall ihn damit beglücken, dass sie so richtig hinschaute. Außer vielleicht mit einem verstohlenen Blick. Es mochten auch gern zwei sein.
    Ben lächelte. Was zum Kuckuck machte ihn so ver81
    gnügt? Er war mit einer Frau verheiratet, zu der er sich nicht einmal hingezogen fühlte.
    Sie kramte in ihrem Koffer herum, bis ihr einfiel, dass sie die Shorts in den Schrank gehängt hatte. Sie ging hin über und riss sie förmlich vom Aufhänger.
    "Josie, bist du wütend auf mich?"
    Sie drehte sich halb zu ihm um und schenkte ihm ein süßes - und so falsches Lächeln, dass jede Südstaatendebütantin sich davon eine Scheibe hätte abschneiden können. "Überhaupt nicht. Warum sollte ich wütend sein?"
    "Das weiß ich nicht. Ich dachte nur, dass du dich irgendwie seltsam benimmst.
    Das ist alles."
    "Du denkst so, weil du mich nicht kennst, Ben. Ich bin auf meine alten Tagen seltsam geworden."
    "Falls es damit zu tun hat, was letzte Nacht im Bett passiert ist …"
    "Nichts ist letzte Nacht im Bett passiert."
    Ben musterte sie sonderbar, und Josie war nicht ganz wohl dabei. Wie war sie nur auf die Idee gekommen, dass sie ihm etwas

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